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Die zwei Tage in Hamburg vergingen wie im Flug und ich konnte Greta ansehen, dass es ihr nicht leicht fiel wieder zurück zu fahren. Als ich den Koffer schloss sah sie mich mit einem Welpenblick an, der meinem Herz einen kleinen Stich versetzte.
"Ich will nicht fahren" bestätigte sie dann meine Gedanken und langsam ging ich auf sie zu, ehe ich vor ihr stehen blieb und ihre Hand in meine nahm. "Ich auch nicht" sagte ich sanft und küsste sie. Als ich mich von ihr löste legte ich meine Stirn an ihre und sah ihr in die Augen. Ich war genauso traurig darüber, dass wir uns wieder für ein paar Tage voneinander trennen mussten und konnte es gleichzeitig nicht fassen, dass Greta mich so schnell völlig verzaubert hatte. Sanft fuhr ich ihr mit dem Daumen über die Wange und sie schloss dabei genießerisch die Augen, was mich zum lächeln brachte. "Wir müssen los" flüsterte ich und Greta nickte nur wehleidig, ehe wir uns Hand in Hand auf den Weg zu den Aufzügen machten.
Als die Fahrstuhltüre auf ging, hätte ich am liebsten laut los gelacht. Dieselben Männer von gestern Abend sahen uns grinsend an und ebenfalls grinsend und ein wenig beschämt stiegen wir zu ihnen. "Hallo" lachte ich und bekam ein freundliches "Guten Tag" zurück, ehe ich auf den Knopf für das Erdgeschoss drückte. Ich sah Greta wie sie mich schief von der Seite angrinste und verstärkte noch ein Mal den Griff um ihre Hand.

Als wir auf meinem Hof vor Gretas Auto standen, um uns zu verabschieden, sah sie mich traurig an und wich dann meinem Blick aus. Sie hatte die letzte Stunde der Autofahrt kaum gesprochen und auch mir fiel es ziemlich schwer sie gleich wieder gehen lassen zu müssen. „Es waren wirklich drei wunderschöne Tage mit dir" durchbrach ich dann die Stille und Greta nickte, ehe ich ihr Gesicht zwischen meine Hände nahm. „Fand ich auch" flüsterte sie kaum hörbar und ich legte als Antwort meine Lippen sanft auf ihre. Als wir uns voneinander lösten erkannte ich, dass Greta Tränen in den Augen hatten, die sie just in diesem Moment nicht mehr zurückhalten konnte. Angestrengt blickte sie nach oben, als wolle sie verhindern, dass noch mehr Tränen sich den Weg über ihre Wangen bahnten. Mein Herz zog sich zusammen und sanft wischte ich ihre Tränen weg, ehe ich sie zu mir zog und sie feste in den Arm nahm. „Hey" flüsterte ich, während ich mein Kinn auf ihren Kopf legte und ihr über den Arm strich. Greta schob meine Jacke zur Seite und legte ihre Hände auf meinen Rücken, was mich lächeln ließ. „Tut mir leid" murmelte sie in mein Shirt und ich schnaubte nur leicht. „Dir braucht überhaupt nichts leid zu tun" sagte ich ernst und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. „Ich weiß auch nicht was los ist, ist ja nicht mal so, dass wir uns ewig nicht mehr sehen können" sagte sie dann verzweifelt, während sie sich ein wenig von mir löste und musste dann selber lachen. Ich stimmte mit ein und strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht „Ich finde es ehrlich gesagt schön, dass du so reagierst" sagte ich und Greta sah mich irritiert, aber grinsend an. „Natürlich will ich nicht, dass du weinst" erklärt ich gleich und strich ihr dabei noch ein mal sanft über die Wangen, „Aber es zeigt mir einfach, dass du es ernst mit mir meinst". „Natürlich meine ich es ernst mit dir" sagte sie dann streng und grinsend sah ich sie an. „Gut. Ich nämlich auch mit dir" sagte ich dann und Greta erwiderte mein Lächeln, ehe ich sie erneut küsste und sie dabei sanft ein paar Schritte nach hinten drängte, sodass ihr Rücken nun gegen die Autotüre gelehnt war. Gretas Hände setzten sich sofort in Bewegung und liebkosten meine Flanken, ehe sie weiter hinauf bis zu meinem Gesicht kamen und dort verweilten. Ich löste mich leicht von ihr und Greta biss sich grinsend auf die Lippe, während sie meinem Blick standhielt. „Ich glaube wir müssen uns noch ein mal richtig voneinander verabschieden" sagte sie dann keck und ein leises Lachen entkam mir. „Dagegen habe ich nichts einzuwenden" sagte ich dann grinsend und packte Greta, um sie hoch zu heben und wieder ins Haus zu tragen.
Erst im Schlafzimmer setzte ich sie wieder ab und noch bevor ihre Füße auf den Boden kamen, hatte sie mir schon die Jacke mehr oder weniger sanft ausgezogen. Grinsend beobachtete ich sie, ihre Augen funkelten spitzbübisch und ich wusste in diesem Moment nicht, ob ich es tatsächlich schaffen würde sie erneut gehen zu lassen. Doch viel Zeit, um darüber nachzudenken hatte ich ohnehin nicht, denn Greta küsste mich erneut und von da an war alles andere um uns herum nicht mehr wichtig. Sanft drückte ich sie auf die Matratze, während ich überall auf ihrem Körper sanfte Küsse verteilte und Greta sich unter mir wandte. Sie machte mich unheimlich verrückt dabei und während ich es auskostete ihr so nahe zu sein und ihr jedes Kleidungsstück in Zeitlupe vom Körper zu streifen, beobachtete sie mich mit funkelnden Augen. Immer wieder keuchte sie auf, wenn ich ihrer empfindlichsten Stelle nah kam und ich genoss ihre Reaktionen auf mich und meine Berührungen. „Ohh.. Go-, Chris!" rief sie aus, als ich mit der Zunge zwischen ihren Beinen verschwand und grinsend machte ich weiter, bis sie wenig später ihre Fingernägel in das Bettlaken krallte und bebend zum Orgasmus kam. Grinsend krabbelte ich zu ihr nach oben und zog dabei eine Kussspur von ihren Oberschenkel, bis zu ihrem Mund. „Ich kann unmöglich wieder nach Hause fahren" sagte sie dann leise, während sie mir die Haare aus dem Gesicht strich und grinsend küsste ich sie erneut. „Noch lasse ich dich auch nicht gehen" stellte ich dann keck klar und beugte mich über sie.

„Da ist er ja!" sagte mein Bruder, der einen tadelnden Gesichtsausdruck hatte und ich hob abwehrend die Hände. „Die Waschmaschine war nicht eher fertig" entschuldigte ich mich und Andreas lachte laut los. „Wenn du deine Freundin gestern Abend nicht noch verführt hättest, dann wäre deine Wäsche vermutlich schneller fertig gewesen" sagte er und ich riss die Augen weit auf. „Das hast du gesehen?" fragte ich geschockt und Andreas' Lachen wurde nur noch lauter. „Keine Sorge, ich habe den Kindern die Augen zu gehalten" sagte er dann und ich schubste ihn mit einer Hand weg. „Blödmann" befand ich und er hob abwehrend die Hände. „Wenn du hier auf dem Hof einen halben Porno hin legst kann ich auch nichts dafür. Und jetzt steig ein" sagte er dann und klopfte mir lachend auf die Schulter, ehe wir beide in den Tourbus stiegen. Kopfschüttelnd verstaute ich meine Tasche und dachte grinsend an gestern Abend.
„Ich bin echt total verliebt" sagte ich dann mit einem lauten Seufzer, ehe ich mich auf den Platz neben Andreas fallen ließ. Mein Bruder beäugte mich nur schelmisch und ich konnte nicht anders als sein Grinsen zu erwidern. „Das sieht man dir an" sagte er dann und ich lachte leise. Das glaubte ich ihm aufs Wort. „Ich glaube das wird echt hart sich so wenig zu sehen, ich habe da schon ein wenig Angst vor" äußerte ich meine Bedenken und Andreas seufzte. „Kann ich verstehen, es ist auch nicht einfach. Aber ihr werdet das schon hin bekommen" sagte er und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. „Das Wichtige ist, dass sie weiß wie viel sie dir bedeutet und dass du dir, auch wenn es stressig wird, trotzdem Zeit für sie nimmst" meinte mein Bruder dann noch und ich nickte. „Das versuche ich auf jeden Fall. Ich habe wirklich das Gefühl, dass sie die eine für mich ist" sprudelte es dann einfach aus mir heraus und Andreas sah mich überrascht an, ehe sein Grinsen noch breiter wurde. „Ach Chris, du weißt gar nicht wie lieb ich dich gerade habe" sagte mein Bruder dann und zog mich in eine feste Umarmung. „Hast du Mama schon von ihr erzählt?" fragte er und konnte sich die Frage selber beantworten. „Natürlich hast du das, so wie du grinst" meinte er dann und beide lachten wir.
Ich hatte unserer Mutter tatsächlich noch am selben Tag von Greta erzählt an dem wir uns kennen gelernt hatten. Sie wollte Greta unbedingt kennen lernen und ich musste bei dem Gedanken daran unwillkürlich grinsen. Meine Mutter würde sie bestimmt lieben und es gab mir ein gutes Gefühl ihr endlich die Frau vorstellen zu können, mit der ich mir eine gemeinsame Zukunft vorstellen konnte. Die Frau, die die selben Gefühle für mich hatte wie ich für sie und die definitiv nicht nur mit mir spielte.
Ich wurde durch das wiederholte Klingeln von meinem Handy aus den Gedanken gerissen und freudig griff ich danach, um dann enttäuscht festzustellen, dass es nicht Greta war, die mir geschrieben hatte. Mein Instagram schien zu explodieren, denn immer mehr Nachrichten trudelten ein und verwirrt versuchte ich den Grund für den ganzen Trubel zu erkennen. Verwirrt zeigte ich Andreas unseren Instagram-Feed und auch er checkte schnell sein Handy. „Wieso fragen alle, ob ich eine Freundin habe?" fragte ich verwirrt und Andreas wollte gerade antworten, als er wieder verstummte. „Ich glaube deswegen" sagte er und hielt mir ein Bild von mir und Greta hin, das mich nur von hinten zeigte. Sie hatte auf Instagram ein Bild von uns gepostet, das in meinem Garten entstanden war. Ich umarmte sie von hinten und als Bildunterschrift hatte sie ein rotes Herz und „You" dazu geschrieben. Für ein paar Sekunden hielt ich die Luft an und atmete dann schwer aus, ehe ich nachguckte, ob sie mich markiert hatte. Das hatte sie nicht. „Woher wissen die denn von Greta?" dachte ich laut und Andreas zog das Handy wieder weg und zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber unsere Fans drehen gerade etwas durch" lachte er und ich schnaubte, da es absolut nicht lustig war. Denn viele der Kommentare waren negativ auf Greta bezogen und unsere DM's quirlten über mit Fragen bezüglich meines Beziehungsstatus.

Schnaubend wählte ich ihre Nummer und kurz darauf meldete sie sich mit einem fragenden „Hey". „Greta hast du ein Foto von uns bei Instagram gepostet?" fragte ich direkt drauf los und Greta atmete schwer aus. "Ja.. wieso?" fragte sie dann unsicher und fügte gleich ein "Aber man sieht dich nur von hinten" hinzu. "Anscheinend haben mich ein paar Fans erkannt" sagte ich dann gereizt und Greta schien irritiert. „Oh.. ich habe einfach nur ein Foto gepostet, Chris. Ich dachte.." sagte sie und stockte dann, da sie anscheinend nicht ganz wusste was sie sagen wollte. „Du dachtest?" fragte ich und diesmal war es Greta, die schnaubte. „Ich habe einfach ein Foto gepostet, Chris. Was ist daran jetzt so schlimm?" wollte sie wissen und ich zog scharf die Luft ein.

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