Andreas Sicht
„Warum fragst du nicht Steffi?" war Jules schnippische Antwort, die mich grinsen ließ. Etwas näher rückte ich an sie heran, ehe ich meine Hand auf ihren Oberschenkel legte und ihr „Weil ich dich gefragt habe" antwortete. „Du könntest aber auch Steffi fragen. Das wäre vielleicht sogar besser" meinte sie dann und nahm meine Hand vom Schoß, ehe sie aufstand und sich mit verschränkten Armen ans Fenster stellte. „Julia.." sagte ich leise und ging einen Schritt auf sie zu. Sanft legte ich meine Hand an ihren Arm und augenblicklich versteifte sie wieder. „Warum soll ich mit in den Familienurlaub, Andi? Um auf deine Kinder aufzupassen oder um deine einsamen Stunden abends zu füllen?" fragte sie dann und ich sah sie entgeistert an. Mit einem derartigen Schwall von negativen Gefühlen hatte ich nicht gerechnet. „Weil ich dich gerne dabei hätte, Jule" versuchte ich ruhig zu blieben und sie schnaubte nur. „Erst willst du deine Ehe mit Steffi retten und jetzt willst du mich dabei haben?" fragte sie und ich konnte nicht verhindern, dass ich Grinsen musste. Ich wusste, dass es völlig unangebracht war, da es ihr wirklich ernst war, aber ihre aufbrausende und eifersüchtige Art amüsierte mich. „Ich habe niemals davon gesprochen meine Ehe zu retten. Und ja, ich würde dich gerne an dem Wochenende dabei haben. Also überleg es dir einfach, okay? Wir fahren Freitag um neun Uhr los" sagte ich sanft, während Jule weiterhin aus dem Fenster starrte und nur uninteressiert nickte. „Ich würde mich freuen, wenn du mitkommst" sagte ich noch und ging ein Stück näher an sie heran, sodass mein Atem auf ihrer Haut kitzelte und dort eine Gänsehaut verursachte. „Mache ich. Schließt du bitte die Türe hinter dir, wenn du gehst?" fragte sie und dann grinste sie frech, ehe sie an mir vorbei ging und nach oben stiefelte.
Kopfschüttelnd beobachtete ich sie und als sie weg war machte ich mich auf den Weg nach Hause. Dass ich sie mit meinem Verhalten verletzt hatte konnte ich verstehen und irgendwie ärgerte ich mich auch nicht über ihre harsche Reaktion. Ich wusste, dass sie mich mochte. Und ich mochte sie auch - und das war alles was im Moment zählte.
„Können wir dann los?" fragte meine Mutter und ich sah noch ein mal hoffnungsvoll zu unserem Tor. „Ich glaube schon" meinte ich dann geknickt, doch als ich in Lottas strahlendes Gesicht sah konnte ich gar nicht anders als grinsen. Die Kinder freuten sich schon seit Wochen auf unser Wochenende an der Nordsee. Und während Chris und Greta schon längst angeschnallt waren machte ich die Türe zu und wollte gerade einsteigen, als ich Jule entdeckte, die mit einer Tasche auf uns zu kam. „Ach Jule, du kommst ja doch mit!" begrüßte meine Mutter sie freudig und die beiden Frauen umarmten sich. Während meine Mutter Jules Tasche in den Kofferraum stellte, ging ich auf sie zu und umarmte sie ebenfalls, was sie leise lachen ließ. „Ich dachte schon du kommst nicht" sagte ich und sah sie tadelnd an, ohne ihre Schultern los zu lassen. „Mich hat so ein Blödmann dazu überredet" sagte sie dann grinsend und ich tat es ihr gleich. „Ein Blödmann also. Den müssen wir uns später noch mal vorknöpfen" meinte ich dann verschwörerisch und sie nickte kräftig. „Glaub mir, das werde ich" sagte sie dann und ihr Grinsen wurde nur breiter und ich zog eine Augenbraue nach oben und sah sie herausfordernd an. „Andreas der Wagen fährt sich nicht von alleine" rief dann mein Bruder und ich winkte nur ab, ehe ich zusammen mit Jule Einstieg und wir uns auf den Weg Richtung Meer machten.
In unserem Ferienhaus angekommen war die Aufgabenverteilung klar. Die Kinder rannten sofort an den Strand, während wir Erwachsenen die Sachen aus dem Auto räumten und uns um die Zimmerverteilung kümmerten. „Wenn Emma bei deinen Rabauken schläft haben wir nur noch drei Doppelbetten, aber ist ja egal oder?" meinte Chris und ich nickte direkt, während meine Mutter und Jule gleichzeitig eine Augenbraue nach oben zogen und mich anguckten. „Du schläfst dann einfach mit Jule in einem Zimmer?" fragte meine Mutter mit einem Unterton, den ich nicht ganz deuten konnte und wieder nickte ich. „Ja klar. Oder hast du damit ein Problem, Julia?" fragte ich und hob ebenfalls eine Augenbraue. „Nein, Andreas" kam es dann keck von ihr zurück, während sie meinem Blick Stand hielt und mich nicht aus den Augen ließ. „Dann ist ja gut" meinte ich und nickte, „Ja, ist es" bestätigte sie und tat es mir gleich.
„Okaaay.. dann wäre das ja geklärt" meinte mein Bruder verwirrt und sah zu Greta, die leise lachte. „Wer als erster die Badesachen an hat, hat gewonnen" meinte sie dann und Chris lief lachend nach oben, um der Erste zu sein. Aber tatsächlich war er unsere Mutter, die als Erste wieder unten war und triumphierend streckte sie uns die Zunge raus. „Wo habt ihr denn Jule gelassen?" fragte sie und prompt kam ein lachendes „Ich krieg mein Oberteil nicht zu. Das geht doch sonst immer" von oben. „Soll ich dir helfen?" kam es von Greta, während ich gleichzeitig „Ich helf' dir" antwortete und schon auf der Treppe nach oben war. Dass meine Mutter mich nur grinsend und mit schief gelegten Kopf ansah bekam ich nur zu Hälfte mit und war mir in diesem Moment auch schlichtweg egal. Ich hatte Jule schon so oft oben ohne gesehen, was machte es also aus, wenn ihr ihr half? Grinsend sah ich Jule, die in unserem Zimmer stand und versuchte ihr Oberteil zu zu knoten und ich umarmte sie von hinten, ehe ich anfing ihren Hals zu küssen. „Andi das ist nicht gerade hilfreich" lachte sie und ließ die zwei Fäden vom Oberteil fallen, sodass es auf den Boden fiel. „Oh, doch, ich finde schon" grinste ich dann während ich weiter Küsse auf ihrem Hals verteilte und sie langsam zu mir drehte. „Andi" sagte sie und ich konnte raus hören, dass ihr Widerstand nur halbherzig war, denn keine zwei Sekunden später nahm sie mein Gesicht in ihre Hände und verschloss unsere Lippen miteinander. Unser Kuss war fordernd und intensiv und ich konnte die Spannung, die sich zwischen uns aufbaute deutlich spüren. Für meinen Geschmack war es schon viel zu lange her, dass ich Jule geküsst hatte und zu gerne hätte ich sie einfach aufs Bett geschmissen und ihr deutlich gemacht, dass es genau die richtige Entscheidung war, dass sie mit in Urlaub gekommen war. Meine Hände lagen an ihrem Rücken und sanft drückte ich sie Richtung Wand, ehe ich meine Hände unter ihren Po schob und sie kurzerhand hoch hob. Ein wohliges Seufzen kam aus ihrem Mund, was von unserem Kuss erstickt wurde und ich drückte mein Becken noch ein Stück weit näher an ihres. Jule wandte sich zwischen mir und der Wand und grinsend ließ ich von ihren Lippen ab, um mit meinem Mund Richtung Dekolleté zu wandern. Jule warf ihren Kopf in den Nacken, was zur Folge hatte, dass unsere Beckenbereiche noch näher aneinander gepresst wurden und kurz hielt ich inne, um mich zu sammeln. Sie raubte mir mit jeder kleinen Bewegung den Verstand und ich hatte schon längst vergessen, dass wir nicht alleine waren. „Wir gehen schon mal vor" rief Chris dann von unten und ich löste mich kurz von Jule im ein „Wir kommen gleich" zurück zu rufen, was Jule grinsen ließ. „Zumindest einer von uns" sagte ich dann an Jule gewandt, die mich nur mit funkelnden Augen ansah. Und dann setzte ich sie sanft auf dem Boden ab, ehe ich mich vor sie kniete und anfing ihre Hose auszuziehen. „Andi" sagte sie streng, doch als mein Mund anfing ihre empfindliche Stelle zu küssen, war auch dieser Widerstand schnell vergessen.
Als wir wenig später zum Strand kamen saßen meine Mutter und Greta im Sand und schauten Chris und den Kindern beim Spielen zu. „Da seid ihr ja" lachte Greta und Jule deutete auf ihr Oberteil. „Ich habe mich doch noch mal umgezogen" meinte sie und Greta grinste nur breit. Ich hörte nicht auf das Getratsche der Damen und legte Jule meine Hand auf den Rücken, ehe ich „Ich gehe zu Chris" sagte und sie nur nickte und sich dann in den Sand neben meine Mutter setzte.
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Only One
RomanceChris lernt durch Zufall die kecke Greta kennen und die Beiden begeben sich auf eine Reise voller Emotionen. Als dann auch noch die Scheidung von Andreas in den Vordergrund rückt, ist das Chaos perfekt. Keine der Personen gehört mir.