30.

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Chris' Sicht

Verschlafen schlenderte ich aus dem Schlafzimmer und hatte sofort den Geruch von frischen Pfannkuchen in der Nase. Grinsend beschleunigte ich meine Schritte und eilte die Treppe runter, um dann Greta in der Küche zu entdecken, die nur in Unterwäsche vor dem Herd stand und zu ihrem Lieblingssong tanzte. Amüsiert lehnte ich mich am Türrahmen an und genoss die Show, die sich mir bot. Und während Greta ihren Körper zur Musik bewegte wurde mir umso bewusster was für ein großes Glück ich eigentlich hatte. Als Greta die Pfannkuchen von der Pfanne auf einen Teller kippte und ihn anschließend auf die Theke stellte, nahm sie mich wahr und erschrak. "Chris! Wie lange stehst du schon da?" fragte sie empört, doch als sie mir in die Augen sah formten ihre Lippen schon ein breites Grinsen und ich wusste, dass sie nicht ernsthaft sauer auf mich war. "Eine Weile" kam es dann eher fragend von mir, ehe ich ein Auge zukniff und den Kopf schief legte. "Ich schaue dich eben gerne an" grinste ich, während ich die letzten Meter zwischen uns überbrückte und ihren zierlichen Körper zwischen meine Hände nahm, um sie zu mir zu ziehen. "Mhm" machte sie nur, ehe sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte, um mich zu küssen. Grinsend erwiderte ich ihren Kuss und hob sie kurzerhand auf die Theke, was sie mit einem Lachen quittierte. "Guten Morgen" raunte ich in ihr Ohr, ehe ich mein Becken an ihres presste und ihren Hals mit kleinen Küssen bedeckte. "Guten Morgen" kam es dann amüsiert von ihr und dann nahm sie mein Gesicht zwischen ihre Hände, um mich erneut zu küssen. Greta schlang ihre Beine um meine Hüfte, um mich noch näher an sie heran zu ziehen und grinsend intensivierte ich unseren Kuss.

"Morgen" drang auf ein Mal Emmas Stimme an mein Ohr, die das 'e' dabei in die Länge zog und dann leise kicherte, als Greta und ich erschrocken auseinander fuhren. "Emma" lachte Greta, die daraufhin von der Theke sprang. Sie strich Emma kurz über den Kopf und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Während Greta sich wieder den Pfannkuchen widmete kniete ich mich zu meiner Tochter und nahm sie kurzerhand hoch, um sie ordentlich durchzukitzeln. "Was habe ich dir zum Thema Anschleichen gesagt?" wollte ich amüsiert wissen und alles was Emma raus bringen konnte war ein herzhaftes Lachen. "Mh?" fragte ich noch ein Mal nach und ließ etwas von ihr ab, damit sie antworten konnte. "Dass ich mich nicht immer so anschleichen soll" gluckste sie dann und ich nickte übertrieben. "Genau" sagte ich, bevor ich sie wieder stärker kitzelte und sie mit einem lauten "Papa!" protestierte. Als dann Lotta und die Jungs durch die Türe kamen war das Chaos perfekt und wehleidig sah ich zu Greta, die nur lachte. " Hallo Onkel Chris" kam es von Michel, dem ich daraufhin durch die Haare strubbelte. "Ihr Drei habt wohl die Pfannkuchen gerochen, hm?" fragte ich und die Drei grinsten breit. "Na dann wollen wir mal" lachte ich und begann damit den Tisch zu decken.

Während die Kinder mehr oder weniger friedlich am Tisch saßen und die Pfannkuchen verschlungen ging ich noch ein Mal zurück zu Greta, die sich mittlerweile ein Shirt von mir angezogen hatte. Ich umarmte sie von hinten und während ich ihr einen Kuss auf die Wange gab, lehnte sie sich grinsend an mich. "Hast du den Test schon gemacht?" flüsterte ich grinsend in ihr Ohr, während ich über ihren Bauch strich und Greta schüttelte nur den Kopf, ohne dass das Grinsen aus ihrem Gesicht wich. "Noch nicht" sagte sie leise und drehte sich zu mir um. "Ich weiß gar nicht wie ich reagieren soll, wenn ich wirklich schwanger bin" flüsterte sie und mein Grinsen wurde noch breiter, wenn das überhaupt möglich war. Und dann musste ich unwillkürlich lachen. "Was ist so lustig?" fragte Greta, die mich verwirrt, aber amüsiert ansah und ich winkte schnell ab. "Es würde einfach zu uns Chaoten passen. Als ich dich wieder gesehen habe, habe ich wirklich alles um mich herum vergessen.. alles" sagte ich und Greta wusste worauf ich hinaus wollte und fing ebenfalls an zu lachen, ehe sie sich mit der Hand vor den Kopf schlug. "Eigentlich würde ich es alles gerne nach der Reihe machen, vielleicht erst heiraten und dann ein Kind bekommen. Aber wenn ich eins gelernt habe seitdem ich dich oder sagen wir euch Chaoten kenne dann ist das, dass hier nie etwas nach Plan verläuft. Und dass jeder Tag eine neue Überraschung parat hat" sagte sie und ich lachte zustimmend. Und dann fügte sie noch ein "Aber ich weiß auch, dass wir bisher alles gemeistert haben. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir egal was da noch auf uns zu kommt genauso gut meistern werden. Ich liebe dich Chris und ich sehe meine Zukunft an deiner Seite, also was macht es schon groß, wenn wir jetzt ein Kind bekommen oder erst in drei Jahren. Oder wenn wir morgen heiraten oder erst wenn wir alt und grau sind. Die Hauptsache ist doch, dass es passiert und ich weiß, dass ich mein Leben mit dir verbringen will - also habe ich auch keine Angst" hinzu, was mich sehr berührte. Liebevoll sah ich Greta an und nahm ihr Gesicht in meine Hände, um sie zu küssen. Als ich mich von ihr löste flüsterte ich ein "Ich liebe dich auch", ehe ich unsere Lippen wieder miteinander verschloss.

"Wenn du die Kids ablenkst geh ich schnell ins Bad und mach' den Test" grinste sie und nickend stimmte ich zu und gerade als sie die Treppe hoch lief kam mein Bruder mit zerzauster Frisur die Türe rein. Lachend musterte ich ihn und hielt ihm schnell meine Kaffeetasse hin, die er dankend annahm. "War Jule die Nacht über wieder da?" fragte ich lachend und mein Bruder sah mich nur mit aufgerissenen Augen an und deutete auf die Kinder, die mich aber zum Glück nicht gehört hatten. "Bruder, es wäre schön, wenn du das nicht in der Gegenwart der Kinder erwähnen würdest. Und nein, seit dem einen Mal ist nichts mehr vorgefallen" meinte er dann streng und ich nickte, konnte mir aber mein Grinsen nicht verkneifen. "So wie du drauf bist würde ich es mir aber noch mal überlegen. Ein bisschen Frust ablassen tät dir bestimmt gut" meinte ich dann und erntete einen Klaps auf den Hinterkopf als Antwort. "Was bist du eigentlich so frech?" fragte er mich und ich hob nur unschuldig meine Arme. "Ich habe eben gute Laune" verteidigte ich mich und mein Bruder rollte nur mit den Augen. "Liegt das etwa daran, dass deine Frau im Moment keinen Alkohol trinkt und es das heißt, was ich denke?" fragte er und ich grinste breit. "Wissen wir noch nicht, sie macht tatsächlich gerade den Test. Aber es könnte sein" erzählte ich und Andreas grinste breit, ehe seine Mimik wieder ernst wurde. "Oh, das halte ich aber nicht aus. Noch ein Quälgeist und dann auch noch von dir" sagte er und schlug sich mit der Hand vor den Kopf, ehe wir beide anfingen zu lachen. "Pah, du wärst der erste der hier freudig im Dreieck springen würde" sagte ich und Andreas nickte zustimmend, ehe er ein "Vermutlich" hinzufügte.

Für eine kurze Zeit sagten wir nichts und hingen unseren Gedanken nach. Und während ich darauf wartete, dass Greta endlich wieder nach unten kam schoss mir ein anderer Gedanke in den Kopf. "Aber.. sag mal, hat Jule noch etwas zu neulich Nacht gesagt?" fragte ich und Andreas sah mich irritiert an. "Nein, man könnte fast meinen die Nacht hätte es nie gegeben" sagte er und klang dabei etwas beleidigt, was mich lachen ließ. "Wieso lachst du jetzt schon wieder?" fragte mein Bruder und sah mich streng und mit schief gelegten Kopf an. "Das klang ein wenig danach als wärst du über die Tatsache, dass sie kein Wort mehr drüber verliert nicht ganz so erfreut" sagte ich und Andreas schnaubte. "Ich weiß auch nicht.. eigentlich kann ich ihr da keinen Vorwurf machen. Immerhin habe ich mit ihr geschlafen und ihr eine Minute später gesagt, dass es total unangebracht und ein Fehler war" sagte er und schlug sich prompt mit der flachen Hand vor den Kopf, was mich erneut laut lachen ließ. "Ja, das war nicht gerade charmant" stimmte ich zu und Andreas nickte gequält. "Ich war einfach total verwirrt" sagte er und erneut brach ich in Gelächter aus. "Das hat sie wohl gemerkt" sagte ich und als mein großer Bruder mich wieder streng ansah, verstummte mein Lachen. "Nein aber im Ernst, vielleicht verliert sie deswegen kein Wort darüber, weil du einfach im Moment genug um die Ohren hast. Ich glaube einfach, dass sie dir nicht zusätzlich zur Last fallen will indem sie dir eine Szene macht" sagte ich und mein Bruder brummte ein "Mh". "Aber ich glaube schon, dass es ihr gefallen hat. Sie mag dich, das kann man sehen" meinte ich und die Mimik meines Bruders wurde wieder weicher. "Ich mag sie auch und deswegen will ich sie nicht verletzen" sagte er und ich wackelte grinsend mit den Augenbrauen, während ich "Aber du wärst auch nicht abgeneigt da weiter zu machen wo ihr aufgehört habt oder?" antwortete und ihn damit zum lachen brachte. "Tatsächlich nicht, aber vermutlich aus den falschen Gründen" sagte er und ich winkte nur ab. "Du bist auch nur ein Mann mit Bedürfnissen" sagte ich und Andreas rollte mit den Augen. "Aber sie hat es nicht verdient ausgenutzt zu werden nur weil ich einsam bin" meinte er und ich nickte schnell. "So meine ich das auch nicht. Aber wenn sie damit einverstanden ist und du ihr schon vorher erklärt hast, dass du im Moment nicht darauf aus bist dich zu binden, dann sehe ich kein Problem darin, dass du die einsamen Stunden mit Jule verbringst" meinte ich und mein Bruder sah mich nachdenklich an, eher er nickte. Gerade als ich etwas antworten wollte kam Greta die Treppe runter und hielt den Schwangerschaftstest in der Hand.

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