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Chris' Sicht

Als ich am letzten Tag von unserem Urlaub aufwachte, war ich super nervös. Und ich wusste genau warum. Ich hatte den gestrigen Tag damit verbracht alles für meinen Antrag vorzubereiten und grinsend schaute ich zu Greta, die noch schlief, während mein Herz mir bis zum Halse schlug. Langsam stand ich auf und spürte gleich darauf Gretas Hand, die sich an meinen Arm legte. „Ich will kuscheln" murmelte sie und grinsend beugte ich mich zu ihr herunter. „Wir müssen aufstehen, Schlafmütze" flüsterte ich in ihr Ohr, ehe ich ihr grinsend einen Kuss auf die Wange gab und mich von ihr lösen wollte. Doch Greta verstärkte den Griff um meinen Arm und zog mich wieder zu sich, was mich leise lachen ließ. Sie hatte bei Weitem nicht die Kraft mich komplett aufs Bett zu ziehen, aber ich gab nach und ließ mich auf sie fallen, doch natürlich stütze ich mich mit meinen Armen neben ihr ab. Zufrieden grinsend nahm sie mein Gesicht in ihre Hände und küsste mich, während ich meinen Körper immer weiter auf sie herabsenkte und unseren Kuss intensivierte. „Ich liebe dich" flüsterte ich zwischen zwei Küssen und Greta lächelte, während ihre Hände unter mein Shirt fuhren. „Gretchen, wir müssen aufstehen" murmelte ich dann und Greta stieß genervt die Luft aus. „Du willst doch nicht wie Andi und Jule sein" sagte ich und dann lachte sie. „Die Beiden sind echt verrückt nacheinander" grinste sie und ich tat es ihr gleich. „Ich bin auch verrückt nach dir, aber deswegen muss es ja nicht gleich das ganze Haus hören" sagte ich und Greta prustete drauf los. „Gestern hab ich sie beim rumknutschen in der Küche erwischt" erzählte sie mir und nun war ich es, der laut los lachte. „So verstrubbelt wie die beiden nach Hause gekommen sind gestern kann ich mir auch nur zu gut vorstellen was da am Strand abgegangen ist" meinte ich, als ich aufstand und Gretas Augen wurden groß, während sie zustimmend nickte. „Ich hoffe nur, dass er es ernst mit ihr meint. Ich glaube kaum, dass Jule nur noch freundschaftliche Gefühle für ihn hat" sagte sie und ich wusste, was sie damit andeuten wollte. „Mama hat schon mit ihm gesprochen, ich weiß nicht, ob ich mich da auch noch einmischen sollte. Er ist erwachsen.. er muss das selber wissen" machte ich meinen Standpunkt klar und Greta nickte nur, ehe sie mir mit der Hand über den Rücken strich und dann ihren Morgenmantel anzog.

Als ich gegen Nachmittag mit meiner Tasche Richtung Strand ging rutschte mir mein Herz fast in die Hose. Ich hatte im Sand ein rotes Herz aus Blütenblättern geformt und war ziemlich froh darüber, dass heute kein starker Wind war. Denn, dass die Blütenblätter auch weg fliegen konnten hatte ich, organisiert wie ich war, nicht bedacht. Ich stellte die Flasche Sekt und zwei Gläser hinter mir in den Sand in der Hoffnung gleich mit Greta anstoßen zu können und dann wartete ich darauf, dass meine Mutter Greta zum Strand lockte. Ich hatte ihr gesagt, dass sie Greta in einer halben Stunde zum Strand schicken sollte und während ich darauf wartete sie zu entdecken zupfte ich mir ungefähr hundert mal mein Hemd zurecht. Ich war super nervös und ging im Kopf noch ein mal durch, was ich ihr sagen wollte.

Doch als sie im die Ecke kam und grinsend ihren Kopf schief legte, hatte ich alles was ich mir zurecht gelegt hatte wieder vergessen. Ich erwiderte ihr Grinsen und zupfte erneut mein Hemd zurecht, während Greta mit langsamen, fast vorsichtigen Schritten auf mich zu kam und abwechselnd mich und das Herz aus Blütenblätter ansah. Sie blieb wenige Meter vor mir stehen und brachte kein Wort heraus. Auch ich musste mich sammeln, da ich von der Situation mindestens genauso überwältigt war wie sie und vorsichtig nahm ich ihre Hände in meine, ehe ich ein vorsichtiges „Hi" flüsterte. „Hi" kam es dann gehaucht von ihr und sie verstärkte den Griff unserer Hände, während ich noch einen Schritt auf sie zu ging und mit meinem Kopf nun ganz nah an ihrem stand. „Was machst du hier?" gluckste sie und grinsend sah ich sie an und brachte mein Wort heraus. Ich versuchte mich zu sammeln und Greta beobachtete mich amüsiert und glücklich. „Du machst mich ganz nervös" flüsterte ich, ehe ich ein mal tief einatmete und erneut das Wort ergriff, diesmal mit fester Stimme. „Ich liebe dich, Greta. Als wir uns kennen gelernt haben und du mit deinem Stift vor mir standest, damit ich für deinen Papa auf der Harley unterschreibe habe ich es gespürt. Ich wusste, dass du anders bist - nicht nur weil du meinen Namen nicht wusstest" fing ich an und Greta gluckste leicht. „Du bist mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen und ich bin froh, dass ich einfach wieder zu deinem Haus gefahren bin. Ich will auch keine lange Rede halten, denn alles was ich fühle sage ich dir sowieso schon jeden Tag. Und ich habe nicht vor damit aufzuhören oder aufzuhören dir zu zeigen wie sehr ich dich liebe. Deswegen würde ich dir hier und heute gerne versprechen, dass ich niemals damit aufhören werde und dich fragen, ob du meine Frau werden willst" sprach ich und ging beim letzten Satz auf die Knie. Ich hatte lange darüber nachgedacht und fand es so einfach schöner und während Greta mich glücklich anstrahlte und nur ein gebrochenes „Ja" raus brachte, wusste ich, dass ich alles richtig gemacht hatte. Glücklich fiel sie mir in die Arme und ich landete rücklings im Sand, ehe Greta unsere Lippen miteinander verschloss und ich wusste, dass dies der Anfang von etwas ganz Großem war.

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