Ich denke, den Sinn des Lebens kann man nicht allgemein definieren. Jeder hat seinen eigenen. Er ist tief in jedem von uns vergraben und wir müssen ihn nur finden, wenn wir das nicht bereits getan haben. Ich für meinen Teil habe das, da bin ich mir sicher. Für mich ist der Sinn des Lebens gleichzusetzten mit meinem größten Wunsch. Das bedeutet aber auch, dass es teilweise auch ein Ziel ist und solche muss man erst einmal erreichen. Also ist es überhaupt sicher, dass jeder Mensch seinen Sinn des Lebens findet? Nein, ist es nicht, viele tun das nicht. Aber was hat das Leben für einen Wert, wenn man niemals das eine bekommt, was man sich am seligsten wünscht? Wenn man alles und jeden dafür aufgeben würde. Gar nichts. Es lohnt sich nicht zu leben, wenn man den eigentlichen Grund, weshalb man überhaupt geboren wurde, nicht bekommt. Allerdings will ich damit niemanden in Trauer stürzen, denn wer weiß schon, wann sein Wunsch in Erfüllung geht? Selbst wenn man bereits alt und grau ist, kann es geschehen, selbst dann ist es noch nicht zu spät, glücklich zu sein.
Wollt ihr meinen Sinn des Lebens wissen? Die große Liebe. Ich habe es schon gesagt. Ich wünsche mir eine Person, der ich so sehr vertraue, dass ich sie sogar das hier lesen lassen würde. Eine Person, bei der ich ein Kribbeln im Bauch habe, ein Kribbeln, dass nicht nur vorübergehend ist, je länger wir uns kennen. Unsere Liebe soll nie vergehen. Ich würde mit dieser Person am liebste jede Sekunde meines Lebens direkt bei mir haben. Er soll ein wenig verrückt sein, so wie ich. Ich rede nicht viel, aber einige meiner Freunde sind einfach total crazy und ich liebe das. Wenn ich bei solchen Menschen bin, dann habe auch ich eine etwas verrückte Seite. Wie heißt es in American Horror Story so schön? Normal people scare me. Genau deswegen brauche ich jemanden, der genau so crazy ist, wie ich es sein kann. Bei den meisten Menschen, die so normal sind, rede ich kaum, weiß einfach nicht was ich sagen soll, als würde ich nicht zu ihnen gehören. Aber es gibt auch Ausnahmen. Meine beste Freundin ist total normal, aber eben trotzdem meine beste Freundin, auch wenn sie mich manchmal nervt, einfach weil sie nicht ist wie ich. Ich weiß, dass sie meine Gefühle nicht nachvollziehen kann, sie versteht nicht, wie sehr mir manche Dinge bedeuten. Sie weiß nicht, wie traurig mich das macht, dass nicht mal sie erkennt, wie traurig ich innerlich bin und das obwohl wir uns seit der Grundschule kennen. Manchmal weiß ich einfach nicht weiter. Wir sind und bleiben beste Freundinnen, obwohl wir eigentlich völlig verschieden sind. Sie würde mich niemals verstehen, nichts von dem, was ich schreibe, sie hatte nie eine Ahnung von solchen Gefühlen. Sie hatte irgendwie immer alles. Schönheit, viel Geld, Familie ( Eine tolle Familie habe ich auch, aber ich habe manchmal habe ich das Gefühl ich würde sie nicht wirklich lieben und es wäre mir egal, wenn sie alle morgen nicht mehr da wären ) und einen Freund. Ihr Freund kommt mir manchmal wirklich etwas zu perfekt vor, ich habe noch nichts Schlechtes an ihm finden können, ich kann das einfach nicht fassen, wie ihr alles so leicht gemacht wird und zugeschmissen wird, während ich das Gefühl habe, nichts von Bedeutung zu besitzen. Es war so leicht für sie, ihn zu bekommen, ich kämpfte so lange für meinen Schwarm und letzten endlich hat es nichts gebracht, es lief etwas, aber wir hatten nichts gemeinsam, er war so normal. Wir waren auch gar nicht zusammen. Die große Liebe als Sinn des Lebens ist wahrscheinlich der Grund dafür, dass ich so unendlich traurig bin. Ich fand schon öfters Jungs gut, war aber zu schüchtern. Vor einiger Zeit hatten wir eine neue Klasse. Da war der Junge (von dem ich eben gesprochen hatte), ich fand ihn süß und ich hatte meinen allerersten Kuss mit ihm. Das war mein bis jetzt wohl bedeutendstes Ereignis meines Lebens, ich habe so lange darauf gewartet, auf die Möglichkeit, vielleicht jemanden gefunden zu haben. Aber er ist nicht diese Art Mensch, die verrückte Art. Das ist das Problem, wir wussten nicht, über was wir reden sollten und sprachen in der Schule nicht viel. Ich wusste einfach nicht was ich sagen soll. Ich dachte, habe mich total in ihn verguckt, obwohl ich genau wusste, dass er nicht zu mir passt und dass das alles keine lange Zukunft haben würde. Aber ich konnte nicht anders, außerdem will ich Erfahrungen sammeln. Aber dann frage ich mich wieder ob es wirklich er ist der mich traurig macht. Oder ob es nur die Vorstellung ist, dass ich grade zum ersten Mal die Chance auf Glück hatte, die mir aber direkt wieder genommen wurde, ohne überhaupt die Gelegenheit zu bekommen, danach zu greifen. Ich könnte es weiter versuchen, aber würde das etwas bringen, wenn ich mir doch zu 100 Prozent sicher bin, dass wir nicht eine einzige Gemeinsamkeit haben und somit auch nichts über was wir reden können? Deswegen finde ich den Spruch Gegensätze ziehen sich an eigentlich völlig absurd.
Ich brauche jemanden, ich brauche Liebe, ich will doch nur auch mal glücklich sein. Ich glaube, die einzigen zwei Tage in denen ich wirklich glücklich war, waren die zwei Tage, an denen ich auf Parties mit meinem Schwarm rumgeknutscht hatte. Ganz ehrlich, natürlich freut man sich über manche Dinge im Leben, aber das sind für mich immer Kleinigkeiten gewesen. Neue Kleider, als ich mit Mama shoppen war, lustiger Abend mit Freunden, oder eben andere kleine Dinge, aber dann ist man doch immer nur glücklich für den Moment. Aber das will ich nicht, ich will wirklich glücklich sein, dauerhaft, nicht für zwei Sekunden, weil ich gerade ein Geschenk ausgepackt habe und mich darüber freue, sondern auf das Ganze gesehen. Ich will nicht mehr jeden Tag weinen und eine Kleinigkeit kann dagegen auch nichts tun. Einzig und allein Liebe kann mir Glück bringen. Ich glaube ICH LIEBE NIEMANDEN. Nicht meine Familie, nicht meine Freunde... niemanden... ich weiß nicht warum ich so denke, ich will doch lieben, aber man lässt mich nicht, niemand will mich, niemand interessiert sich für mich, niemand liebt mich so sehr, dass er für mich sterben würde, ich bin so alleine. Nicht einmal ich selbst kann mich lieben, ich hasse mich.
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I'm so fucking lost
Non-FictionWenn ihr wissen wollt, wie mein Leben mit Depressionen aussieht, von denen ich niemandem erzähle außer euch, dann ist hier mein sozusagen "Tagebuch". Ich hasse mein Leben und ich hoffe ihr lest es und hasst es mit mir.