Ich hasse meine Mutter. Ich hasse sie. Sie ist eine gute Mutter, die sich um mich sorgt. Viele würden sagen, dass es nichts Besseres gibt und wie schlimm es ist, wenn man eine Mutter hat, die sich nicht um einen sorgt, oder gar keine Mutter mehr hat. Das leugne ich auch nicht, aber meine Mutter sorgt sich zu viel. Sie ist so eigen in vielen Dingen, viel zu empfindlich und reagiert über bei normalen Dingen. Wenn sie eine Meinung hat, dann kann man sie nicht vom Gegenteil überzeugen. Es war bei dem Holland Urlaub so. Ich dürfte heute immer noch nicht, wenn ich nicht geweint hätte. Wenn sie Dinge im Fernsehen sieht, beispielsweise ein im Gesicht tätowierter Mann, dann sagt sie "Das kann man doch nicht machen. Er wird es doch irgendwann bereuen. Dass gefällt ihm doch in ein paar Jahren nicht mehr, seine Mutter muss sich doch für seinen Sohn schämen." Ich denke mir dann, das ist doch nicht dein Problem, mir gefällt es auch nicht, aber wenn es ihm doch gefällt, dann ist es seine Sache, nicht deine und nicht die von seiner Mutter. Bei Alkohol ist sie ganz empfindlich. Ich durfte an meinem Geburtstag vom Bier abgesehen nur eine Flasche Vodka und eine Flasche Korn haben, für 15 Leute... Anderer brachten noch etwas mit, und es war trotzdem keiner besoffen. Meine Mutter einfach so "Du darfst nicht mehr haben, ich will niemanden mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus schicken müssen." Von dem bisschen Alkohol... Ich habe mich zweimal im Leben von Alkohol übergeben und dummerweise hat meine Mum die beiden Male mitbekommen. Ich habe so ein Ärger bekommen. Beim zweiten Mal sagte sie, wenn ich das nächste Mal kotze, bringt sie mich einfach ins Krankenhaus und lässt mir mein Magen auspumpen. Dann kennt man ja den typischen Spruch "Ich bin nicht wütend, ich bin enttäuscht." ALS WÄRE ES NICHT VOLLKOMMEN NORMAL, DASS EIN TEEENAGER MAL VON ALKOHOL KOTZT, WEM IST DAS DENN NOCH NICHT PASSIERT?!
Dann wollte ich einmal (an einem Schultag, wo allesbis auf drei Stunden ausfiehl, nur einen Apfel mitnehmen. Dann sagte sie "Willst du etwa eine Diät machen? Es ist nicht gut vor der Schule nichts zu essen und dann nimmst du nur diesen Apfel mit? Der macht doch nicht satt. Willst du jetzt nichts mehr essen, als das mach ich nicht mit. Wenn ich merke, dass du nichts isst, dann schickte ich dich sofort zum Arzt. Und dann kann ich dich nicht in den Urlaub schicken, wenn ich Angst haben muss, dass du verhungerst." Ich meine WHAT THE FUCK?! Ich hatte fucking drei Schulstunden und muss mehr essen als ein Apfel? Ehrlich gesagt will ich wirklich eine Diät machen, auch wenn es nicht wirklich funktioniert, dafür liebe ich Essen zu sehr. Aber grade morgens ist es für mich nicht so schlimm nichts zu essen, als sonst. Ich esse abends sehr viel und dann brauche ich morgens nicht auch noch ein fünf Gänge Menü. Sie kann eben die Gefühle anderer Menschen überhaupt nicht nachvollziehen, wenn es nicht ihrer eigenen Meinung entspricht. Das hasse ich so sehr. Deswegen fühle ich mich so sehr unter Druck gesetzt. Ich habe bi jeder Kleinigkeit Angst, mich zu verändern, Gewohnheiten etwas abzuändern, einfach bei jeder Kleinigkeit. Weil ich Angst habe und genau weiß, dass meine Mutter fragen wird, was los mit mir ist, warum mache ich das so, oder sie findest es furchtbar. Sie tut alles außer, es zu verstehen. Es ist doch so normal, dass Menschen sich ändern, gerade in meinem Alter. Meine Mutter mag viel meiner Freunde nicht, obwohl sie sie nicht kennt, viel sogar noch nie gesehen hat und nicht deswegen, sondern weil es Freunde meiner Kindergartenfreundin ist, die sie absolut nicht mag, wegen ihrer Mutter. Wenn ich ihr erzähle, dass unser Biologie Lehrer der Schlimmste überhaut ist. Er ist an der ganzen Schule dafür berühmt, dass er einfach nur total behindert ist, versucht lustig zu sein, indem er die Schüler nicht nur beleidigt, sondern auch richtig mobbt. Unterricht kann man das was er macht, nicht nennen, und ich habe zwei Tage Zeit gehabt um für die Klausur zu lernen. Mehr ging nicht, weil wir davor schon fünf Arbeiten geschrieben habe. Als ich meiner Mutter erzählte, ich würde die Arbeit verhauen, weil wir auf die Frage, was sollen wir für die Arbeit lernen nur ein "Alles" kam, sagte sie, ja, da musst du durch und lernen, das musste ich früher auch. Ich bezweifle stark, dass sie 50 Kopien mit jeweils einer Doppelseite aus einem Buch, die nur aus Texten bestand in zwei Tagen lernen musste. Sie kann nicht verstehen, dass man das nicht hinbekommt. Ich habe diese zwei Tage inklusive der sieben vorherigen Schulstunden am Tag der Arbeit durchgängig damit verbracht, Spicker zu schreiben. Wenn ich also in den zwei bzw. drei Tage es gerade einmal geschafft habe, AUFZUSCHREIBEN was ich lernen muss, wie sollte ich es dann auch noch LERNEN? Ich habe natürlich gespickt, aber ich hatte Angst, weshalb ich meiner Mutter gesagt habe, ich hätte gelernt. Meine beste Freundin sagte ihrer Mutter alles so wie es war, und alles war gut, denn es ist nur logisch, dass man das nicht lernen konnte. Selbst unser Klassenstreber hat nicht gelernt. Aber wer checkt es nicht, weil lernen muss man ja immer, auch wenn es unmöglich ist? Ja, meine Mum. Ich schreibe doch immer gute Noten, es ist doch nur dieses eine Mal! Ich bin doch so ordentlich, ich denke ehrlich gesagt, dass ich eine ziemlich gute Tochter bin, wenn ich mir so ein paar andere Leute ansehe. Warum hat sie dann immer etwas an mir auszusetzten? Sie sagt immer wenn wir auf einem Geburtstag der Familie sind, ich soll mal höflicher sein, ich rede nur wenn mich jemand anspricht, sonst sitze ich das und starre irgendwo hin. Ich soll sozialer sein. Tut mir leid, wenn ich nicht weiß, was ich sagen soll zu Leuten, di mir egal sind, denn meine Familie habe ich mir nicht ausgesucht und ich brauche niemanden von denen. Ich habe Langeweile auf den Geburtstagen und dann schweifen meine Gedanken ab und dann sieht das von außen halt traurig oder keine Ahnung wie aus, aber ich kann nicht kontrollieren wenn meine Gedanken abschweifen. Ich kann und will mich nicht ändern, weil meine Mutter das unhöflich findet oder nicht gefällt. Ich hasse sie, weil ich mich bei ihr eingeengt fühle und sie mich nicht die Person sein lässt, die ich bin.
Deswegen will ich irgendwann weg von ihr, weit weg, ich würde so gerne ausziehen, aber ich bin weder volljährig und es dauert noch jahrelang, bis ich Geld für eine eigene Wohnung verdiene, bei meinen Plänen.
DU LIEST GERADE
I'm so fucking lost
Non-FictionWenn ihr wissen wollt, wie mein Leben mit Depressionen aussieht, von denen ich niemandem erzähle außer euch, dann ist hier mein sozusagen "Tagebuch". Ich hasse mein Leben und ich hoffe ihr lest es und hasst es mit mir.