12.

713 35 33
                                    

Miriam P.o.V

Es verletzt mich, dass er erst mich beobachtet und dann einfach abhaut. Traurig nehme ich mir einen noch viel größeren Stein, um ihn in den See zu werfen. Um mindestens 30 cm Durchmesser zu heben benötige ich gleich beide Hände. Mit aller Kraft schleudere ich ihn in den See, verlor aber wegen ihm mein Gleichgewicht und falle hinunter. Zu meinem Glück aber ist das Wasser sehr tief, so kann ich mich nicht am Grund anschlagen. Jedoch bin ich mit meinem Ellenbogen an der steilen Felswand geschrammt und jetzt blutet es wie Sau.
"Scheiße!",keuchen ich und spucke noch etwas Wasser aus meinem Mund. Mit Kleidung zu schwimmen ist nicht gerade leicht, da wäre es mir lieber mit Chakra über das Wasser laufen zu können.

Die Kleider ziehen mich runter, deswegen komme ich nur schwer voran. Ich habe den großen Felsen als Ziel. Er steht 10m vor mir im Wasser. Näher als das nächste Ufer.
"OK, das schaffst du noch, Miriam. Das sind lächerliche 10m, das kriegst du noch hin!",rede ich mir selbst ein.
In Sport bin ich eigentlich ganz gut, abgesehen vom Turnen oder so. Aber Kondition habe ich gar nicht. Ich strample schwer atment weiter zum Fels, als plötzlich mein Bein schmerzt. Irgendetwas hat mich da gebissen und hat vor mich in die Tiefe zu ziehen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blicke ich runter, und entdecke einen riesigen Fisch. Ich versuche mich über Wasser halten, scheitere jedoch kläglich. Ich atme noch ein letztes Mal tief ein, bevor mich unter Wasser gezogen werde.

Angestrengt will ich mich befreien, der Fisch aber lässt mich nicht los. Er geht immer tiefer und die Luft geht mir langsam aus. Der Druck macht mir auch schwer zu schaffen und ich sinke immer tiefer. Langsam wird der Druck im Ohr schlimmer, als die Schmerzen im Bein oder Ellenbogen. Die letzten Luftblasen Quellen aus meinem Mund hervor und ich sehe an der Oberfläche jemand stehen. Angestrengt schreie ich, was sich im Wasser sehr leise anhört. Es sind noch etwa zwei Meter zum Grund und ich kann meine Luft fast nicht mehr anhalten.
Nur noch ein bisschen, noch ein bisschen....
Vor meinen Augen sind schwarze Punkte zu sehen, die immer mehr mein Blickfeld einnehmen.
Ich denke dass es das für mich war, als der Fisch aber in eine kleine Höhle zusteuert, die ich gerade noch erkennen kann. Dann wird mich schwarz vor Augen.

Ein Ruck lässt mich aufwachen, aber ich fange gleich an zu husten und keuchen. Meine Lunge brennt und mein rechtes Bein schmerzt. Ich blicke dort hin und Blut strömt zu einer Pfütze zusammen.
Ich blicke mich um und merke, dass ich in einer Höhle bin. Ich liege auf kalten Steinboden und sehe hinter mich. Das Licht kommt aus dem Wasser, das dort ist. Ich sitze vielleicht 50 cm daneben. Im Wasser ist aber noch jemand zu sehen, aber es ist ein...Mensch? Moment Mal...warte...er hat ja...einen Fisch-Schwanz?!
Er sieht mich erwartungsvoll an, ich jedoch blicke verstört auf seinen Schwanz (*räusperte* an alle, die jetzt zweideutig denken: ich rede von einem Fisch-Schwanz, wie bei ner Meerjungfrau).
"W-was mach ich hier?"
Keine Antwort.
"Sorry, aber was bist du?"
Immer noch nichts. Er sieht mich noch immer erwartungsvoll an, ich weiß aber nicht Mal, was er von mit will!
"Du musst schon sagen, was du will..."
"Du bist die Auserwählte!"
Waaaas geht jetzt ab? Bei Merlins Schlüpfer?!
Auf meinen fragenden Blick antwortet er nur:"Gehe dort lang."

Ich sehe in einen langen Gang, der langsam in die Dunkelheit führt.
"Ich will wissen, was abgeht!",keife ich den Fischjungen an.
"Ich bin nur ein Helfer, kein Weiser."
Was labert der für Shit, Bruder?
Aber er sieht nicht so aus, als wollte er mir eine Antwort geben. Oder er kann sie nicht geben. Wie auch immer. Ich muss wohl in die Dunkelheit stapfen...hach, kleine, heile Welt.
"Danke noch Mal für dein Hilfe.",sage ich beleidigt und probiere aufzustehen, was leider schwerer ist, als gedacht. Mein rechtes Bein tut noch weh und meine Lunge brennt noch immer.
Ich drehe mich noch kurz um, dann laufe ich Richtung des Ganges.

Ich will nicht wissen, ob andere in meiner Verfassung überhaupt laufen könnten. Ich kann Schmerz ganz gut verkraften, im Gegensatz zu anderen Mädchen aus meiner Klasse.
Die Schmerzen werden auch etwas milder, weil ich mich mehr aufs Laufen konzentriere.
Das Licht wird immer schwächer und schon nach ein paar Minuten stehe ich komplett in der Dunkelheit. Aber wofür hat man ein Handy?
Ich hole es aus meiner durchnässten Hose heraus und drücke auf den An-knopf. Glücklich Stelle ich fest, dass das Display noch in Takt ist und tippe darauf. Keine Reaktion.
Och nö! Komm schon.
Was habe ich eigentlich erwartet? Ich bin auf den Grund eines Sees geschläppt worden, bei dem Druck bleibt das Handy auch nicht ganz stabil.
Moment, wie bin ich dann in diese Höhle gekommen? Ist dieser Junge von gerade eben der fette Fisch?

Oookayyy...Aha.
Komisch.
Wieder zum Licht. Wenn ich nicht die Taschenlampe einschalten kann, dann muss ich einfach mein Display benutzen. Von da geht ja auch Licht aus.
Also benutze ich mein Handy als Lampe und folge noch immer dem Weg weiter.
Ich muss mindestens 10 Minuten schon hier drin sein! Nadine macht sich bestimmt schon Sorgen. Ich beschleunige meine Schritte. Ein leichtes Schimmern ist im Tunnel zu sehen.
Endlich! Freiheit!
Ich renne jetzt schon fast.

Zu früh gefreut, vor mir steht nur ein großer Stein, der ein bisschen wie ein Grabstein aussieht. Inschriften gibt es auch darauf, aber sie sind in einer anderen Sprache geschrieben.
Aha, wow, danke Fisch, dass du mich hier her geschliffen hast. Dankeschön.
Verschwitzt setzte ich mich auf den Boden und konzentriere mich auf meine Atmung.
Nach ein paar Minuten atme ich nicht mehr so schnell.
Was soll ich denn jetzt hier machen? Ich seufze.
Na toll, ich bin in einer Unterwasserhöhle und sitze vor nem Grab.
Ich setzte mich etwas näher an den Stein und überlege kurz, ob ich ihn Mal anfassen soll.
Ist hier ja kein Museum, also warum nicht?
Ich Strecke meinen rechten Arm nach dem Grab aus und berühre es vorsichtig. Nichts passiert. Naja, ist nur 'n Stein.
Komischerweise habe ich aber den Drang ihn nochmal zu berühren. Diesmal lege ich meine flache Hand auf die Inschrift. Zuerst geschieht nichts, aber dann beginnt die Schrift zu leuchten und formt sich in meine Sprache um.
Erschrocken zucke ich zurück und die Inschrift ist wieder unleserlich.
WTF? Okaayy? Cool.
Einen Versuch ist es noch wert. Diesmal lege ich beide Hände darauf und die ganze Höhle fängt an zu leuchten. Geblendet kneifen ich meine Augen zu.
Als ich sie wieder öffnen, steht auf dem Stein:

Lesen kann es nur der, welcher es würdig sind. Der letzte Abkömmling der Cheng-Familie. Das letzte Kind, gesegnet mit den Kräften, welche vor einem Jahrtausend von den Hunnen beinahe ausgelöscht wurden. Wegen Neid, wegen Gier und auch wegen unbändiger Angst.

Verstehe ich nicht, warum kann ich es dann lesen, wenn das überhaupt wahr ist...
Wait, whut? Ich kann doch nicht von irgend ner berühmten Familie abstammen und komische Fähigkeiten haben.
Hmm, wahrscheinlich ist das sowieso nur ein dummer Scherz.
Da steht aber noch etwas drauf...

Das Schlachtfeld getränkt mit schwarzer Tinte, welche sich mit dem Blut der Zeichner vereint. Pass auf, denn di-

Vor dem leuchtenden Stein ist ein riesigen Fels, der wahrscheinlich viel zu schwer für mich ist. Er liegt direkt vor dem Rest des Textes. Na toll, lesen kann ich das auch nicht mehr.

Trotz, dass der Steine so schwer aussieht, versuche ich ihn zu heben. Das ist leider in die Hosen gegangen.
Nun sitze Ich hier und warte. Ich weiß zwar nicht worauf, aber halt auf irgendetwas.

Enjoy Life Every Day!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt