17.

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Obito erreicht mit mir die Hütte. Nadine steht davor, sieht mich und kreischt:"Miriam, was hast du gemacht? Was ist mit deinem Bein passiert?"
Ich öffne meinen Mund um zu antworten, jedoch kommt mir Obito zuvor:"Ein Fisch hat Miri-chan unter Wasser gezogen. Sie muss sich hinlegen."

Er zischt an Nadine vorbei ins Haus.
Dort legt er mich in unser Bett.
"Wo hast du Verbände?",spricht er in Obito-Stimme.
"Es ist doch alles gut, warum macht ihr so einen Trubel..."
"Wo sind die Verbände?",wiederholt er.
Genervt Rolle ich mit den Augen und zeige auf einen Schrank über dem Bett von Kakuzu und Hidan. Er geht hin und holt den Erste Hilfe Koffer da raus.

"Gib her, ich kann das selber.",sage ich. Er jedoch lässt sich nicht beirren und holt den Verband heraus.
"Ich komme mir ziehmlich doof vor."
"Warum?",fragt Obito
"Weil ich hier verletzt da sitze und nix machen kann, deswegen."
"Das",sagt er,"kenne ich nur zu gut. Aber besser, wenn du dich jetzt ausruhst."

Ich lasse meinen Oberkörper auf das Bett plumpsen und starre in die Luft, während er noch immer an meinem Bein die Verbände herum bindet.
"Hey,",beginne ich,"ich frag jetzt nochmals: wieso machst du das? Du bist nicht mein Kindermädchen, ich kann das doch auch alleine, stattdessen folgst du mir erst wie ein Stalker und jetzt hilfst du mir."
"Ich...hab selber keine Ahnung. Ich mag dich in irgend einer Weise..."
"Und die wäre?",grummele ich.
Wieso bin ich jetzt plötzlich so komisch? Was geht bei mir ab?
"Weiß ich im Moment auch nicht so ganz."
Ruckartig setzte ich mich auf.
Er zuckt zusammen von der plötzlichen Reaktion.
Ich schlage leicht auf seine Hand, damit er den Verband los lässt.

"Ich bin 16 und werde bald 17. Das kann ich alleine."
Warum bin ich so fies?
Dabei ist das doch eigentlich gar keine Absicht. Nur in seiner Anwesenheit.

Ungeschickt nehme ich das Ende des Verbandes in die Hand und befestige es.
"Für was war das denn?"
"Ich bin fast volljährig, außerdem habe ich keinen Bock, dass ich auf jemand angewiesen bin.",schnauze ich ihn an. Ich hasse es, wenn sich Leute die ganze Zeit Sorgen um mich machen, dabei fühle ich mich nicht wie eine Schwerkranke. Es nervt einfach.
Obito bleibt einfach bei mir sitzen.
Ich will wirklich nicht so sein, aber bei ihm macht sich mein Körper auf Abwehr Reaktion.
Keine Ahnung, warum erst jetzt, aber ist halt so. Ich bereue es ihn so angeschrien habe.

"Tut mir leid...",sage ich Reue voll,"...ich meine das nicht spezifisch gegen dich, aber es ist halt so, dass ich das hasse. Wenn alle denken ich bin voll schwach und hilflos. Sorry..."
Keine Reaktion.
"Also...ich weiß, das ist jetzt doof, aber...kannst du vielleicht die Malsachen vom See holen? Ich kann ja nicht so gut...",Frage ich kleinlaut.
"OK."

Er geht einfach Raus.
Erleichtert atme ich auf. Bin ein bisschen erleichtert, dass er nicht mehr hier ist, dann tut sich keine peinliche Stille zwischen uns ausbreiten. Ich lege mich wieder hin und verschränke die Hände hinter meinem Kopf. An der Decke hängt eine Spinne, die ihr Netzt spinnt. Angeekelt verziehen ich mein Gesicht. Es ist nicht so, dass ich sie nicht mag. Wenn sie in einem gewissen Abstand zu mir sind, dann sind sie nicht schlimm. Aber allgemein finde ich diese acht Beine ekelig. Ich mache sie dann immer mit einem Glas weg, damit ich die Sicherheit habe, dass sie nicht mitten in der Nacht auf meinem Gesicht herum Krabbeln, jedoch ist das hier unmöglich. Zwei Faktoren sind dafür verantwortlich:
1. Das Bein
2. Die Decke ist viel zu hoch.
Es würde vielleicht gerade noch so gehen, wenn ich auf das Bett steige, aber das Risiko wäre zu hoch, dass ich das Tier nicht erwische.

Also sehe ich ihr nur zu, wie sie die Fliege in ihr Netz einwickelt, welche gerade in ihre Falle geflogen ist. Ich will mir gar nicht vorstellen, lebendig in ein klebenden Netzt eingewickelt zu werden. Schon gar nicht, wenn es aus dem Hintern der Spinne kommt.
Mir ist schon wieder langweilig.

Ich denke an einen Film, den ich erst Vorgestern mit Leni angeschaut habe. Irgendwas mit 'Wolkig mit aussicht auf Essen 2', oder so hieß der. Warte, der Name war: 'Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2'! Genau!
Im Abspann kam da ein Lied, das mir gar nicht mehr aus dem Kopf geht. Den Namen kenne ich nicht, aber da im Refrain durchgehend 'La Da Dee' kam, schätze ich Mal, dass ist der Name davon.
Ich fange an die Melodie zu summen und im Takt zu nicken.(der Tackt kommt natürlich nur in meinem Kopf vor.)
Das Lied gefällt mir ziehmlich. Ich finde es irgendwie süß.

Ich mache das so lang, bis sich die Türe wieder öffnet. Jetzt habe ich wieder gute Laune, Musik macht mich oft wieder froh.
"Du bist aber schnell.",lächle ich Obito an.
"Hier."
Er wirft mir alles durchs halbe Zimmer auf mein Bett. Mein Lächeln fällt mir aus dem Gesicht. Wofür war das denn?
Okaayy? Gut, dafür habe ich....dein Ernst? Die Bleistift-Spitze ist abefallen.

"Toll, du kannst mir gleich nen Spitzer holen. Wegen dir ist auch noch der Bleistift abgebrochen."
Ich verschränkt meine Arme vor der  Brust und sehe ihn vorwurfsvoll an.
"Kannst du doch auch selber holen. Du magst es doch nicht, wenn jemand dir hilft.",pamp er zurück.
Dann geht er wieder nach Draußen und schlägt die Türe zu.

Was geht denn bei dem ab? Ist der jetzt durchgedreht?
"*Seufz* Dann muss ich den eben selber holen."

Ich stehe auf und der Schmerz, den ich vorher nicht mehr gemerkt habe , kommt jetzt mit voller Wucht. Ich unterdrücke nur schwer den Aufschrei.
Ein bisschen krümme ich mich vor, aber langsam lindert meine Position das Brennen. Schnell probiere ich so normal wie möglich zu der Schublade zu laufen. Ich will mir selbst nicht ganz eingestehen, dass ich nicht richtig laufen kann.
Ich nehme den Spitzer heraus und laufe wieder zurück, immernoch Schwierigkeiten damit, aufrecht zu gehen. Irgendwie habe ich es dann doch geschafft und lasse mich schwer atmend auf das Bett zurück fallen.

Mein Atem normalisiert sich wieder und ich lege mich unter die Decke. Mit gezücktem Bleistift setzte ich das Bild fort.

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