Bei mir zuhause angekommen helfe ich Matteo bis zur Haustür. Dann schließe ich auf. Meine Mum ist bereits da. Ich war wohl länger unterwegs als ich dachte.
>MOM?< rufe ich deshalb und Matteo verkrampft etwas. Wahrscheinlich hat er Angst meine Mutter würde ihn weg schicken.
>Ja meine Sü...< sie bleibt abrupt stehen und sieht sich den komplett vernichteten Kerl neben mir an.
>Wen hast du denn da mitgebracht Jules?< will sie dann wissen und schaut mich ein bisschen verwirrt an.
>Das ist Matteo Mom, er wurde zusammen geschlagen und dann im Park liegen gelassen!< ihre Augen weiten sich.
>Oh Gott, du armer Junge! Bring ihn ins Wohnzimmer Jules. Ich hole Waschzeug, Pflaster und Creme...< meint sie dann schnell und ich nicke.
Stöhnend setzt sich Matteo auf die Couch. Er lehnt etwas seitlich und hält sich die Rippen. Ich schaue ihn mitleidig an. Ich würde ihm am liebsten den Schmerz abnehmen. Er schaut mich an und ich würde mich am liebsten auf seinen Schoß setzen und ihn fest an mich drücken. Er sieht irgendwie verloren aus.
>Hier meine Süße, ich denke mal, ihm ist es lieber wenn du das machst...< sie lächelt Matteo nun freundlich an.
>Mom?< spreche ich sie nochmal an als sie den Raum wieder verlassen will. Sie dreht sich fragend um.
>Kann Matteo...ein paar Tage bei uns bleiben? Sein Vater ist nicht in der Stadt und ich will ihn so nicht alleine lassen?< kurz zieht meine Mom die Augenbrauen zusammen, aber dann seufzt sie und nickt.
>Natürlich Jules. Dein Freund kann jederzeit hier sein, dass weißt du doch..< Ups. Meine Mum weiß ja noch gar nicht dass ich mit Damon zusammen bin. Deshalb nicke ich nur.
>Dein Freund?< fragt mich Matteo dann leise als meine Mum bereits weg ist.
>Naja ich wollte nicht dass sie etwas komisches denkt wenn ich dich nachher mit in mein Zimmer nehme...< gestehe ich ihm dann und hebt die Augenbrauen.
>Ich schlafe in deinem Zimmer?< meint er dann und sieht überrascht aus.
>Wo sonst? Wir haben kein Gästezimmer...< er legt den Kopf schräg und zeigt auf die Couch.
>Sei nicht albern. Da könntest du ja gleich am Boden liegen. Die taugt nicht mal zum darauf sitzen. Und wir sind doch Freunde oder? Er nickt und schaut dann auf seine Hände.
>Gut< sage ich dann und nehme sein Kinn in eine Hand und das Tuch welches meine Mutter gebracht hatte in die andere. Ich wische Matteo das Blut vom Gesicht während er mir fortwährend in die Augen schaut. Nervös beiße ich mir auf die Lippe, was seinen Blick auf besagte Stelle gleiten lässt. Schnell ziehe ich mich ein kleines Stück zurück.
Als sein Gesicht sauber ist sieht er schon nicht mehr ganz so schlimm aus. Vorsichtig streiche ich über den Lila Fleck an seinem Wangenknochen.
>Tut es sehr weh?< er schüttelt den Kopf.
>Geht schon< meint er dann mutig. Obwohl ich genau weiß wie sehr er gerade die Zähne zusammenbeißt.
>Komm, wir gehen rauf und machen oben weiter. Dann kannst du dich direkt ins Bett legen...< meine ich dann und sehe wie sich seine Augen weiten. Ich nehme seine Hand und helfe ihm hoch. Wieder atmet er schwer.
>Ich glaube deine Rippen haben etwas mehr abbekommen...< er schnaubt und lässt sich von mir die Treppen hinauf helfen. Immer wieder schaut er sich um. Dann stoße ich die Tür zu meinem Zimmer auf und Matteo bleibt stehen. Als ich aufblicke weiß ich auch wieso.
Damon sitzt auf meinem Bett und schaut uns böse entgegen. Scheiße. Ich hätte ihn anrufen sollen.
>WO verdammt nochmal warst du?< zischt er und ich ziehe die Augenbrauen zusammen.
>Ich war im Park und habe Matteo geholt!< gebe ich dann zurück und Damons Blick fällt auf seinen Bruder. Er schaut ihn sich kurz an und steht dann auf.
>Schön und was will er jetzt hier?< fragt Damon noch immer aufgebracht. Spinnt der?
>Er bleibt hier< sage ich dann einfach und helfe Matteo zu meinem Bett. Damon beobachtet uns und raucht quasi vor Wut.
>Kann ich dich kurz alleine sprechen JULES?< zischt er dann und ich nicke.
>Ich bin gleich wieder da..< sage ich dann zu Matteo und folge Damon hinaus.
>WAS wird das bitte?< fordert Damon zu wissen und ich schüttle entsetzt den Kopf.
>Hast du nicht gesehen wie er zugerichtet wurde?< zische ich nun.
>Und was geht DICH das an?< fährt er mich an.
>Was es mich angeht? Matteo ist mein bester Freund! Er hat sich um mich gekümmert als ich für ALLE unsichtbar war! Aber für ihn war ich das nicht! Und jetzt braucht er MICH. Undich werde mich jetzt um ihn kümmern! Ob es dir nun passt oder nicht!< sage ich dann schnell und Damon beißt die Zähne zusammen.
>Das ist ein scherz oder? DU ziehst ihn mir vor?< ich nicke. Ja das tue ich und würde ich auch jederzeit tun. So wie Matteo mich allen anderen vorgezogen hat.
>WAS?< brüllt Damon nun fast.
>Matteo bleibt die nächsten Tage hier bei mir. Und wenn es dir nicht passt, dann kannst du gehen Damon. Ich bin sowieso entsetzt darüber wie egal dir dein Bruder ist. Du hast nicht mal gefragt was er hat. Was passiert ist. Wer bist du eigentlich?< sage ich dann ruhig während Damon vor Wut schäumt. Wie konnte ich mich so in ihm täuschen? Mir erscheint es, als würde er jetzt gerade sein wahres Gesicht zeigen.
>Du...blöde....< er schreit mich an und ich verpasse ihm eine Ohrfeige.
>SO kannst du mit deinen Flittchen reden, nicht mit mir!< schreie ich nun auch und zeige mit dem Finger dass er jetzt gehen soll.
>Verschwinde! Und komme ja nicht auf die Idee hier wieder aufzutauchen Damon. Ich bin sowas von enttäuscht von dir!< fast angewidert wendet er sich ab und stampft die Stufen hinunter.
>Süße? Ist alles ok?< ruft meine Mutter von unten hoch.
>Ja Mom. Alles bestens....< rufe ich zurück und höre wie sie sich wieder entfernt. Dann atme ich tief durch und gehe zurück zu Matteo.
DU LIEST GERADE
Virtual Love - Love is everywhere #pessi-award2019
Genç KurguJules ist schüchtern. Sie ist ruhig. Sie fällt nicht auf. Deshalb hatte sie auch noch nie einen Freund. Deshalb schleicht sie in der Highschool durch die Gänge ohne bemerkt zu werden. Ihre einzige Freundin kennt sie nur über einen Chat. In der Virtu...