...kleine Enthüllungen...

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Zu Hause angekommen holte ich mir zu allererst ein Bier und trank es fast in einem Zug leer. In meinem Kopf schummerte es kurz und dann öffnete ich das zweite Bier. Damit ging ich ins Wohnzimmer und ließ Silver heraus. Ich versuchte Lys anzurufen aber er ging nicht ran. Ich hinterließ ihm ein paar Nachrichten auf seiner Mailbox, aber selbst nach einer halben Stunde ging er nicht ran und rief auch nicht zurück. Ich entschied mich in meinen Fitnessraum zu gehen und dort meine Wut am Boxsack rauszulassen. Ich zog mich um und dann ging ich. Die Musik schaltete ich auf volle Lautstärke und fing an zu Boxen. Nach einer Weile schaute ich auf die Uhr und war bereits seit einer Stunde hier drin, aber bis dato gab es keinen Anruf von Lys. Ich zog meine Boxhandschuhe aus und versuchte zur Entspannung ein paar Yogaübungen aber nichts half. Immer noch war mein Körper und vor allem Geist auf 180! Es klingelte und ich ging zum Telefon, welches mir die Haustür anzeigte.

"Hallo?" "Ich bins Lennox." War das sein fucking ernst? Woher wusste er wo ich wohne und was wollte er? Ich legte auf aber er klingelte wieder und wieder und wieder. Das ging mindestens 5 Minuten so, bis ich endlich wieder abhob. "Was willst du?" "Ich möchte mit dir reden." "Ahhh... was? Du kotzt mich an!" "Kannst du mich bitte rein lassen?" "Du hast 5 Minuten. Ich schicke dir den Fahrstuhl!" Ich drückte auf den Knopf und dann lief ich zur Eingangstür. Diese öffnete sich nicht ohne meinen Handabdruck. Der Fahrstuhl öffnete sich und nun stand Lennox vor meiner Tür. Ich legte meine Hand auf den Sensor und öffnete die Verrieglung der Haustür. Er trat ein und schaute sich ein wenig um. "Du hast noch 4 Minuten. Rede!" befahl ich ihm und ging Richtung Wohnzimmer, wo sich Silver über den ganzen Boden schlängelte. Ich stieg über sie und Lennox folgte mir etwas unsicher. "Beißt die?" ich grinste fies "Wir werden es sehen, wenn du nicht anfängst zu reden." Jetzt grinste auch er und setzte sich neben mich. Ich nahm mein Bier in die Hand und trank ein paar Schlücke.

"Nicht schlecht wie und wo du wohnst." "Du hast bestimmt nur noch 3 Minuten, wenn überhaupt." funkelte ich ihn an. Er sah mich von oben bis unten an, da ich nur meine kurze Shorts und ein Sport BH trug. "Lennox, ich meine es ernst. Was willst du?" "Warum hast du mich rein gelassen?" antwortete er mit einer Gegenfrage. "Weil du wahrscheinlich nie aufgehört hättest zu klingeln!" er nickte und beobachtete nun Silver. Sie war gerade dabei sich an meinen Beinen hoch zu schlängeln. "Wann hast du es vor Nick zu sagen?" fragte er mich nun aus heiterem Himmel. Ich zuckte mit den Schultern "Ich nehme an das du es ihm sagen wirst, wenn ich es nicht tue, oder?" Er lächelte leicht "Das ist nicht meine Aufgabe. Ihr seid befreundet und du solltest es ihm sagen. Egal wer du bist und wie viel Milliarden du auf deinem Konto hast. Das interessiert niemanden. Erst recht nicht ihn." Ich zog beide Augenbrauen in die Höhe "Denkst du etwa ich mache das wegen meinem Geld?" fragte ich ihn verdutzt. "Ja." Nun lachte ich ihn aus. "Mir ist mein Geld scheißegal. Klar, es verschafft mir einiges an Luxus, sowohl für mich, als auch für meine Freunde. Aber letztendlich ist Geld nur ein Spielzeug. Das ich ein Doppelleben führe hat überhaupt nichts mit meinem Geld zu tun. Nichts! Was will ich mit dem ganzen Geld, wenn mein Leben ein Scherbenhaufen ist oder ich plötzlich sterbe? Was habe ich dann noch von dem Geld? Natürlich nichts. Also warum sollte es mir um das Geld gehen?" er sah mich ausdruckslos an

"Keine Ahnung. Warum tust du es sonst?" "Warum willst du das alles wissen Lennox? Wenn du mir meine Fragen beantwortest, dann beantworte ich dir deine Fragen. Du musst allerdings ehrlich sein. Solltest du das Angebot nicht annehmen, dann weißt du ja jetzt wo die Tür ist und kannst gehen. Sei dir allerdings im klaren, dass sich dein Leben eventuell auch ändern könnte, nur weil du es weißt." Ich sah ihm in seine wunderschönen Augen und sie funkelten ein wenig... zumindest kam es mir so vor. "Abgemacht." meinte er nur. Ich stand auf und ging noch 4 Bier holen. Ich stellte sie auf den Tisch vor uns ab und setzte mich, das ich ihn direkt ansehen konnte. Sein Blick verharrte auf mir und meiner Narbe zwischen meinen Brüsten. "Dann lass uns mal loslegen..."

"Meine erste Frage: Wie hast du es herausgefunden?" fragte ich ihn. "Du hattest schon in der Bar so komisch reagiert, als er dich mit Saya verglichen hat, da habe ich mir allerdings noch nichts dabei gedacht. Dann heute deine Narbe am linken Handgelenk und den Satz, den du zu mir gesagt hattest. Dann habe ich alles zusammen gezählt und in deiner Handtasche herum geschnüffelt." "Welchen Satz meinst du?" total irritiert sah ich ihn an. Er grinste frech „Mir war klar, dass du die Frage stellst -Ich komme den Menschen nur so dumm, wie sie mir kommen. Ganz einfach.- Diesen Satz hast du am ersten Abend schon zu mir gesagt." "Du merkst dir also was ich zu dir sage?" nun musste ich schmunzeln. "So meinte ich das nicht." versuchte er sich heraus zu reden. "Ich gehe dir scheinbar nicht mehr aus den Kopf, was?" entgegnete ich ihm lässig. Nun funkelten seine Augen wirklich und er kam etwas näher heran gerutscht. Ich blieb standhaft und er lächelte "Das hast du gut erkannt und somit auch deine Frage. Wieso ich mich dafür interessiere, selbst beantwortet." Seine Ehrlichkeit lässt mich kurz aufschnappen und das merkte er. 

"Du wolltest doch das ich ehrlich bin, Kätzchen." grinste er mich dumm an. Ich trank mein Bier auf ex leer und öffnete mir das nächste.. .An dem Tag brauchte ich wirklich viel Alkohol. "Das stimmt. Das heißt aber nicht, dass du auch ehrlich bist. Zumindest dachte ich das." er zuckt mit den Schultern "Okay machen wir weiter, bevor ich es mir doch anders überlege und dich herauswerfe." Lennox nahm ein Schluck von seinem Bier und sah mich mit einem eindringlichen Blick an "Warum hast du versucht dich umzubringen?" Diese Frage hatte ich nicht erwartet. Ich stand auf, ging in die Küche und holte eine Flasche Wodka und 2 Gläser. Damit ging ich ins Wohnzimmer zurück und stellte sie auf den Tisch. Ich schüttete uns die zwei Gläser ein und sagte "Du wirst heute nicht mehr fahren können!" Er begann zu lachen "Ich nehme an du hast auch ein Gästezimmer in dieser Villa?" Ich nickte und dann tranken wir 2 Shots hintereinander. "Bist du jetzt bereit mir davon zu erzählen?" Ich blickte auf seine Wahnsinns Lippen. "Nicht wirklich... aber ich tue es trotzdem." er nickte und sein Blick blieb an mir hängen.

"Nils ist mein Exmann. Er... Also wir haben uns mit 18 Kennengelernt und haben mit 22 geheiratet. Er war als ich ihn kennengelernt hatte ein wunderbarer Mann. Er war fürsorglich, nett und immer zuvorkommend. Nils hatte sich allerdings seit dem wir verheiratet waren verändert. Er war in einer Gang... so gesehen hat er die Gang geleitet, dass wusste ich allerdings erst, nachdem ich ihn geheiratet hatte. Seitdem hatte sich alles geändert, vor allem er hatte sich verändert. Sein verhalten wurde gröber, er schlug und... vergriff sich an mir. Das alles hatte ich damals nicht mehr ausgehalten." Lennox sah ausdruckslos aus und ich schüttete uns noch mal 2 doppelte Shots ein. Ich trank und erzählte dann weiter. "Du wirst jetzt wahrscheinlich denken... Du hast so viel Geld, wieso bist du nicht einfach abgehauen, oder?" er nickte. "Das war mein erster Plan. Ich hatte ihn mit 23 verlassen aber er fand mich und ja was soll ich sagen... dadurch wurde alles nur noch schlimmer. Lys war stets bemüht mir zu helfen aber er wusste von all dem nichts. Ich trug nur noch lange Klamotten und verschanzte mich zu Hause. Als ich abgehauen bin hatte ich ihm gesagt, dass ich wegen meiner Firma ein paar Monate weg sein würde. Er nahm es hin, weil er dachte das es stimmt. Eines Tages kam ich von Arbeit heim und da erwartete Nils mich schon. Er wollte mich Vögeln aber ich wollte nicht. Er hat mich gepackt und mich wieder..." ich schüttete mir wieder einen doppelte ein aber diesmal nur mir.

Ich trank ihn und erzählte weiter. "Das war der Punkt an dem ich festgestellt hatte, dass ich nicht mehr leben wollte. Lys hatte mich den ganzen Tag versucht zu erreichen aber ich hatte ihn ignoriert. An meinem Lieblingsort schnitt ich mir die Pulsader auf. Ich wurde ganz langsam müder und viele schöne Gedanken umrahmten diesen Moment. Mir kamen alle schöne Gedanken hoch und die meisten waren mit Lys und meinen Eltern, als ich jünger war. Ich hörte seine Stimme aber ich dachte ich bildete es mir nur ein. Dem war aber nicht so. Er wusste wo ich sein würde um Nachzudenken und so fand er mich. Ich wachte erst wieder im Krankenhaus auf. Lys hatte mich gerettet." Dieses mal schüttete Lennox uns ein Schnaps ein...

Mein neues Leben (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt