...Kapitel 59...

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Das war das erste mal, dass ich zu Spät auf Arbeit kam. Aber der Verkehr war wirklich die Hölle. Ich trat in das Gebäude und sah Jessi. Sie hatte geweint...ihre Augen waren Rot und sie sah sehr müde aus. Am liebsten hätte ich sie in die Arme genommen und mich entschuldigt aber lieber sollte sie mich hassen. Besser so als das sie verletzt werden könnte. Ich ging zur Tür Richtung Büroraume "Saya wi..." hörte ich sie sagen aber meine Beine trugen mich einfach an ihr vorbei. Wieder zerbrach ein Stück mehr von meinem Herzen. Wie sollte ich den Tag jetzt auch noch mit Nick überstehen können? Zusammen in einem verdammten Büro? Ich seufzte und lief weiter in mein Büro. Die Tür war kurioserweise zu...was nicht sonderlich oft vorkam. Ohne zu klopfen ging ich rein. War ja klar...

Natürlich saßen dort Nick und Lennox. Beide starrten mich an aber ich setzte mich einfach auf meinen Stuhl und fuhr meinen Rechner hoch. Ich spürte ihr Blicke...wie sie mich durchbohrten aber ich durfte nicht schwach werden. "Ist was?" sagte ich genervt ohne sie anzugucken. "Saya wis..." "Fräulein Litz, ich würde Sie gern in meinem Büro sprechen." ich musste schlucken als Mr Jones Stimme, Nick unterbrach und er plötzlich in unserem Büro stand. Ich sah kurz hoch und und mein Blick kreuzte den von Lennox und Nick doch ich schenkte ihnen keinerlei Beachtung. Mein Stuhl rollte hinter, ich stand auf und folgte ihm in sein Büro. Er deutet mir das ich mich doch hinsetzten sollte. Schon wenn ich ihn sehen...ich kochte innerlich vor Wut..dieser Mistkerl soll mich suchen...ich würde am liebsten über den Tisch springen und ihn Windelweich prügeln aber ich musste mich beherrschen. Schließlich wusste er ja noch nicht, dass ich genau vor seiner Nase saß.

"Schön das sie wieder da sind Fräulein Litz. Ich hoffe Sie hatten einen schönen und Entspannten Urlaub?" er sah mich fragend an. "Ja den hatte ich. Vielen Dank der Frage Mr Jones." "Gut dann kommen wir jetzt mal zum eigentlich Thema. Fräulein Williams hat mir erzählt, dass Sie erst seit ein paar Monaten hier sind aber sehr gute Arbeit leisten. Gefällt es Ihnen hier also?" Ich antwortete ihm wie mechanisch "Selbstverständlich. Mir gefällt die Arbeit hier sehr." "Okay gut. Sollte man hier etwas ändern oder haben Sie Verbesserungsvorschläge?" ...kurz überlegen...ja natürlich...ER SOLL SICH VERPISSEN...genau das hätte ich jetzt liebend gern gesagt aber natürlich konnte ich das nicht. "Eigentlich nicht. Hier gibt es nichts zu beanstanden." "Das freut mich. Können Sie mir bitte noch Lennox Spencer rein schicken? Ich befrage heute alle Angestellten, ob es Verbesserungsvorschläge gibt egal ob positiv oder negativ. Könnten sie mir nur kurz das Buch links neben Ihnen reichen., bevor sie gehen?" Ich nickte, gab ihm das Buch und stand auf. "Ach Fräulein Litz?" ich sah ihm in die Augen und es wirkte so, als würden sie funkeln. Er reichte mir seine Hand "Schön Sie in meinem Team zu haben." er grinste total merkwürdig... zögerlich nahm ich seine Hand und er drückte sie fest.

Mit einem Mulmigen Gefühl in meinem Bauch bin ich wieder in meinem Büro angekommen. Beide saßen immer noch einfach so da. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und sagte "Er will dich jetzt sehen Spencer." "Warum?" fragte er irritiert. "Er führt Personal Gespräche." Nun ging Lennox und die Stille war schrecklich. Weder Nick, noch ich sagte etwas, bis zur Mittagspause. "Willst du mitkommen?" hörte ich Nicks Stimme sachte fragen. "Nein Danke." "Prinzessin, ka..." "Hör gefälligst auf mich so zu nennen Nick! Das was ich gestern Abend gesagt habe, das meinte ich auch so. Also lasst mich gefälligst alle in ruhe. KLAR?" Ich sah ihn Wütend an und sein Blick sprach Bände...Er sah so verletzt aus, wie Jessi heute früh. Ich musste weg schauen, sonst wäre ich aufgesprungen und hätte ihn angefleht mir zu verzeihen. Aber das konnte ich nicht. Er ging und ich vergrub mich in meine Arbeit.

So ging der Arbeitstag schnell rum und ich flitzte nach Hause. Ich sah niemanden an und sprach auch mit niemanden. Nur Leo hatte ich eine SMS mit meiner alten Nummer geschrieben, dass ich kündige. Er hatte mich darauf 100 mal versucht anzurufen aber ich ging nie ran. Ich konnte nicht... Ich nahm zum Schluss die alte Simkarte aus meinem richtigen Handy und zerbrach sie in der Mitte. Ich wollte nicht in Versuchung kommen, jemandem zu schreiben...vor allem nicht Lys...

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Die letzten 2 Wochen vergingen nur gemächlich und waren grausam. Jedesmal wenn ich Jessi, Lennox oder Nick auf Arbeit sah, brach immer mehr ein Stück meines Herzens. Selbst Lys...er stand des öfteren vor meiner Tür aber ich hatte seinen Handabdruck gelöscht und den Pin geändert. Auch das Schloss hatte ich umbauen lassen. So das er gar nicht mehr rein kam. Er klingelte fast einen ganzen Tag Sturm aber ich ließ ihn nicht rein. Wenn ich weg wollte, fuhr ich sofort bis in die Garage, egal ob er im Eingangsbereich stand. Sein schmerz verzehrendes Gesicht das letzte mal, als er mich durch den Gläsernen Fahrstuhl runter fahren sah...Jedesmal wenn das passierte brach ich zusammen. Jedes Gottverdammte mal...

Seit 2 Tagen hatte ich ihn nicht mehr im Eingangsbereich gesehen und war irgendwie erleichtert. Vielleicht konnte er mir eines Tages verzeihen, aber nur vielleicht. Heute hatte ich mir vorgenommen in die Stadt zu gehen, ich musste einkaufen. Zur Zeit ernährte ich mich nur noch von Haferflocken und Äpfel...und natürlich viel Alkohol. Der ließ den Schmerz immer für ein paar Stunden vergessen...Langsam kam ich mir vor wie eine Alkoholikerin aber was solls... Ich ging auch nur noch als Saya raus und nicht mehr als Mirai, was ich hasste. Auf dem Weg zum Supermarkt hielt mich ein Hand an meinem Arm fest. Ich zuckte zusammen.

"Ich will jetzt sofort mit dir reden. Und du hörst mir genau zu. Verstanden?" Ich sah in Nicks hasserfüllte Augen und nickte einfach. Er zog mich in eine kleine Gasse und sah mich dann nur noch traurig an. Was tausendmal schlimmer für mich war, als wenn er mich hasste... "Pass auf Mirai. Ich weiß nicht was seit dem letzten Urlaubstag mit die passiert ist aber so geht es nicht mehr weiter. Wir machen uns alle Sorgen um dich, verstehst du das? Wir sind deine Freunde verfluchte scheiße!" er fuhr sich aufgebracht mit der Hand durch seine Haar "Bitte rede mit uns! Was haben wir denn falsch gemacht, dass du uns plötzlich so sehr hasst?" seine Stimme brach immer mehr und ich...ich stand da und versuchte meine Tränen zurück zu halten.

"Ich hasse euch nicht..." kam nur leise aus meinem Mund. "Was ist es dann verdammt noch mal? Warum gehst du uns und vor allem Lys aus dem Weg? Er weiß mittlerweile nicht mehr weiter...genauso wie wir. Zwei lange Wochen haben wir dir jetzt Zeit gegeben und uns zurück gehalten, aber länger machen wir das jetzt nicht mehr. Also rede gefälligst!" In seinen Augen konnte man den Schmerz sehen...Den schmerz den ich ihm und den anderen zugefügt hatte.

"Ich kann nicht Nick...okay...ich kann einfach nicht. Ich will einfach keinen meiner Freunde mehr leiden sehen...nie wieder!" und jetzt lief mir doch eine einzelne Träne runter und Nick nahm mich einfach in den Arm. Ich drückte ihn so fest an mich, dass er wahrscheinlich kaum noch Atmen konnte...aber ich brauchte jetzt diese Nähe...Die nähe eines Freundes. Langsam schob er mich ein wenig von sich und strich mir sachte über meine Haare. "Rede bitte mit uns. Wir können dir helfen. Ich versp..." "Nein Nick! Niemand kann mir helfen und erst recht nicht ihr! Niemand ist vor Nils sicher und erst recht nicht meine Freunde, die ich über alles Liebe!" jetzt sah er mich geschockt an.

"Hast du deswegen im Urlaub dein Handy gegen die Tür geknallt? Hat dieses Schwein dich angerufen?" ich seufzte "Ja hat er und er hat auch klipp und klar gesagt, was er mit Lys als nächstes machen wird und wenn er meine Freunde findet...dann...Den scheiß Rest kannst du dir jetzt zusammen reimen. Also haltet euch einfach von mir fern. So seid ihr alle wenigstens in Sicherheit." Ich drehte mich um und war fast aus der Gasse raus, als mich Nick wieder am Arm zu sich, in seine Arme zog. Noch einmal Umarmte er mich so fest er konnte und flüsterte "Wir sind für dich da. Wir sind Freunde und Familie." Sachte schob ich ihn weg und sah ihn lächelnd an "Das war einmal..." und dann ging ich...

Mein neues Leben (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt