22. Preparations

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Die Zeit vergeht viel zu schnell. Mein Bauch wächst, genau wie die Liste an Dingen, die wir für die Hochzeit erledigen müssen. Agus und ich haben uns darauf geeinigt noch vor der Geburt zu heiraten. Zur im kleinen Kreis, weil wir es planmäßig nicht anders schaffen würden. Die große Hochzeit soll dann nach der Geburt folgen.

Meine Eltern hätte ich gern dabei, aber ich weiß nicht, ob ich ihnen eine Einladung schicken soll. Vielleicht bekomme ich dann nur wieder Vorwürfe gemacht, darauf kann ich verzichten. Momentan läuft mein Leben so gut, ich will nicht das sie es mir schlecht reden.

Agustín hat sich extra freigenommen, damit er mir bei den Vorbereitungen so gut es geht unter die Arme greifen kann. Jedoch geht es ihm ausgerechnet heute, wo wir den Termin bei der Kuchenverkostung haben, so schlecht, sodass er nicht mitkommen kann.

"Wir können ihn einfach verschieben, ich kümmer mich auch um dich", diskutiere ich schon minutenlang mit meinem Verlobten, der mir das ausreden will.

"Du gehst Kuchen essen. Ich muss mich nur etwas ausruhen, dann geht das auch wieder."

"Ich kann doch nicht alleine den Kuchen aussuchen", protestiere ich und setze mich fertig angezogen zu Agus ans Bett. Er ist richtig blass im Gesicht, was bei seiner gebräunten Haut jedoch nur bedingt auffällt.

"Du hast Geschmack, immerhin wirst du mich heiraten", schleimt er, was bei mir Wirkung zeigt, denn ich bekomme ein fettes Grinsen ins Gesicht.

"Du suchst dir aus, was du willst, mir wird es schon schmecken."

"Ich fühle mich aber blöd ohne meinen Zukünftigen dort hinzugehen."

 Bei dem Wort 'Zukünftigen' beginnt er zu grinsen, nimmt meine Hand in seine. 

"Als dein Zukünftiger, bitte ich dich, geh dorthin und stopf dich mit Torte voll. Das würde nicht nur dir mal gut tun."

Mit der anderen streichelt er meinen Bauch und setzt sich dann sogar auf um mich zu küssen. 

"Ich ruhe mich auch wirklich aus, setze keinen Fuß ins Arbeitszimmer. Schließ es ab und nimm den Schlüssel mit, wenn du willst."

Er weiß, das ich skeptisch bin. Zurecht. Er stürzt sich egal was ist, immer total in die Arbeit. 

"Ich würde einfach nur gern hierbleiben und mich um dich kümmern. Dann gehen wir ein anderes mal die Torte aussuchen, so wichtig ist die ja nicht."

"Ich rufe jetzt Jorge an, damit er mit dir dort hingeht, du bist furchtbar."

Schmunzelnd schnappt er sich sein Handy, doch ich hindere ihn daran.

"Jaja, ich geh ja schon. Wenn frage ich Jorge persönlich, das musst du nicht übernehmen", strecke ich ihm die Zunge raus und steht vom Bett auf.

"Aber bitte ruh' dich auch wirklich aus", appelliere ich nochmal und er streckt mir den Daumen nach oben.

"Jetzt geh, ich höre unser Baby schon nach der Torte rufen."

Ich gebe ihm einen Abschiedskuss und mache mich dann auf dem Weg zu Jorge und Valentina. Bei ihnen stehe ich eine Ewigkeit vor der Tür, nachdem ich geklingelt habe, bis Valentina mir die Tür aufmacht. 

Man muss kein Experte sein, um ihr anzusehen, dass ich die beiden gerade extrem gestört habe. 

"Chiara, was machst du denn hier?", fragt sie dabei etwas lauter, vermutlich damit Jorge sich etwas anzieht. 

"Heute ist die Verkostung der Torte für die Hochzeit und Agus geht es nicht so gut, da wollte ich fragen, ob Jorge Lust hat."

"Ja, na klar hab ich Lust", ertönt es plötzlich aus dem Wohnzimmer und dann kommt Jorge auch schon zur Tür gelaufen.

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