What About Us?

26. Accomplice

Jorge

Mein Herz geht richtig auf, wenn ich sehe, wie glücklich Chiara ist. Nach all den Problemen und Schwierigkeiten hat sie das Recht auf dieses Glück. Ich hoffe es währt lange und wir finden eine Lösung für Agus' Krankheit. 

Nachdem sie gefühlt mit jedem schon getanzt hat, soweit ich das vorhin noch mitbekommen habe, lässt Chiara sich erschöpft neben mir fallen. Ich habe es mir draußen auf einer der Bänke vor der Location gemütlich gemacht. Es ist so viel Trubel und manchmal überfordert mich dieser.

"Ich habe mit jedem getanzt, nur mit dir nicht, also?", stupst sie mich mit ihrem Ellenbogen an und ich schiele zu ihr rüber. 

"Du siehst aus, als stirbst du gleich, da wäre tanzen jetzt kontraproduktiv."

Sie ist total rot im Gesicht, hat aber ein riesiges Grinsen im Gesicht. Man sieht ihr die Freude über diesen Tag richtig an.

"Einen Tanz mit dir stehe ich noch durch."

"Vielleicht später, wenn ich betrunken genug bin meine Tanzmoves auszupacken", scherze ich und Chiara lehnt ihren Kopf gegen meine Schulter.

"Dankeschön", bricht sie nach ein paar Minuten das angenehme Schweigen.

"Wofür?"

"Ohne dich wäre ich nicht hier."

"Sagt wer?"

"Ich? Hättest du mich nicht hierher mitgenommen, dann würde ich vermutlich in Buenos Aires hocken und immernoch nicht wissen, wie es weitergehen soll in meinem Leben."

"Theoretisch müssten wir Lionel danken. Hätte er dich nicht geschwängert und sitzen gelassen, dann hätte ich dich vielleicht nicht mitgenommen."

"Sei nicht immer so hart zu dir. Ich liebe dich Jorge und ich danke dir das du immer für mich da bist", widerspricht sie mir und legt ihre Hand in meine.

"Für niemanden bin ich lieber da", hauche ich ihr einen Kuss aufs Haar und dann herrscht wieder angenehmes Schweigen. Wir müssen nicht miteinander reden, um zu kommunizieren.

"Na klaust du mir etwa am Tag der Hochzeit schon meine Frau?", hören wir Agus irgendwann lachen und dann steht er auch schon vor uns.

"Ja, ich wollte warten bis zur Hochzeit und sie dann entführen", scherze ich mit, als Chiara aufsteht und ihn küsst.

"Du wirst drinnen übrigens gebraucht, deine Mutter will mit dir reden."

"Ja dann lasse ich sie lieber mal nicht warten", küsst sie ihn erneut und dreht sich dann zu mir, "Und dich sehe ich dann noch auf der Tanzfläche, mein Freund."

"Aber natürlich", gebe ich kein Widerwort und sie läuft langsam wieder rein, während Agustín sich sofort zu mir setzt.

"Mir geht es ganz schlecht. Ich hab meine Medikamente Zuhause vergessen, könntest du sie bitte für mich holen?", fragt er erschöpft und ich lege meine Hand an seine Stirn.

"Du hast Fieber, wir sollten ins Krankenhaus."

"Nein, das ist meine Hochzeit, ich brauche nur die Medikamente", lehnt er ab. 

"Aus Sicht eines Medizinstudenten, solltest du-"

"Es ist mir egal!", schreit er, "Du könntest sonst wer sein, es interessiert mich nicht. Ich werde ihr diesen Tag nicht verderben, okay?"

"Alles in Ordnung, Jungs?"

Valentina. Fuck. 

"Alles bestens", lächle ich sie an, doch sie weiß das ich lüge.