27. Life as a wife

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Chiara

Ich starre auf meinen Ring und kann es nicht glauben. Wir haben es wirklich getan. Wir haben geheiratet. Es ist alles noch zu unglaubwürdig. Selbst jetzt, drei Tage später überfordert mich die Sache noch ein bisschen. 

"Guten Morgen Mrs. Bernasconi", raunt Agus mir zu, drückt mir einen Kuss auf den Hals. Er nennt mich nur noch so und ich liebe es.

"Guten Morgen", erwidere ich seine Begrüßung und drehe mich zu ihm. 

"Kannst du es auch immernoch nicht fassen, oder geht es bloß mir so?"

"Machst du Witze? Ich könnte den Ring noch den ganzen Tag anstarren und es trotzdem nicht glauben", fühle ich mit ihm. 

"Aber du bereust es nicht oder?", bekommt er deswegen sofort Selbstzweifel. 

"Ich habe nie was mit dir bereut. Im Gegenteil, alles was dich betrifft waren bisher die besten Entscheidungen meines Lebens."

"Ich bin froh das zu hören."

Erleichtert atmet Agus durch und legt seine Hand auf meinen Bauch.

"Nicht mehr lange und wir sind zu dritt."

Dann sind wir eine richtige Familie. Das, was ich nie für möglich gehalten habe, als ich nach New York gekommen bin. 

"Wir müssen uns aber langsam mal einigen, was den Namen angeht, oder?"

"Wir können das auch erst nach der Geburt entscheiden, weil ich wette, wir kommen jetzt sowieso noch auf keinen gemeinsamen Nenner."

Eigentlich ist der Name Streitthema Nummer eins bei uns. Wir machen beide unzählige Vorschläge, aber keiner kann sich mit den jeweils anderen anfreunden.

"Meinst du da kommt dann was gutes bei rum? So unter Druck? Er wird den Namen für immer haben, ich will nicht das er uns hasst."

Agus drückt mir einen Kuss auf den Bauch, während ich schmunzelnd durch seine Haare streiche.

"So schlimm wird es schon nicht."

"Ich entschuldige mich jetzt schon mal, falls du einen schlimmen Namen bekommst", flüstert Agustín und ich gebe ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.

"Das habe ich gehört."

Daraufhin beginnen wir beide mit lachen, ehe er zu mir nach oben rutscht und mich küsst.

"Ich liebe dich und ich kann es kaum erwarten, das der Kleine endlich auf die Welt kommt."

"Nur noch zwei Wochen", hauche ich und Agus drückt mir einen Kuss auf die Stirn, streichelt sanft meinen Bauch. 

Zwei Wochen, dann sind wir eine Familie. 

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"Na, wie läuft dein Leben als Ehefrau?"

Grinsend begrüßt Jorge mich mit einer langen Umarmung, ehe er mich in die Wohnung lässt. Agustín muss geschäftlich einiges erledigen, weswegen ich ihm seine Ruhe gebe und mich deshalb spontan mit Jorge verabredet habe.

"Ich schaue den Ring an kann es immernoch nicht fassen. Ich fühle mich unverändert. Das ist wie, wenn man fragt, ob man sich jetzt anders fühlt, nachdem man ein Jahr älter geworden ist."

"Hauptsache du bist glücklich, der Rest ist zweitrangig."

"Glücklich reicht gar nicht mehr um meine Situation zu beschreiben."

"Das ist sogar noch besser", legt mein Freund den Arm um mich und führt mich bis ins Wohnzimmer. 

"Wo ist Valentina?"

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