11. First heartbeat

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"Ich bin morgen wieder da, ich verspreche es dir."

"Ich will aber das du jetzt wieder hier bist, du fehlst mir."

So läuft das Gespräch schon die letzten zehn Minuten ab. Agus und ich sagen einander, wie sehr wir uns vermissen und endlich wiedersehen wollen.

"Keine vierundzwanzig Stunden mehr, ja? Ich verspreche es", schwört er mir und ich knicke schließlich ein, da ich gleich zur Arbeit muss. 

"Na schön, dann bis morgen", verabschiede ich mich und lege nach seiner Verabschiedung dann auf. 

Ich ziehe mich an und will schon zur Tür raus, als ich Jorge und Valentina lautstark streiten höre.

"Ich liebe dich, mein Schatz, ja wirklich, aber das ist zuviel des Guten."

"Warum? Ich will ihr helfen, also ist das ja wohl meine Sache", motzt Jorge sie an und ich glaube das Gespräch handelt von mir. 

"Du sollst dich auf dein Studium konzentrieren, es ist selten, das jemand ein Vollstipendium bekommt. Nutze diese Chance und schmeiß sie nicht einfach weg."

"Und das kann ich wohl nicht, wenn ich noch einen Zweitjob annehme?"

"Einen Zweitjob nennst du das? Drogenkurier spielen? Du hast sie ja wohl nicht mehr alle!"

Drogenkurier? Bitte sag mir nicht, Jorge bringt sich meinetwegen in Schwierigkeiten.

"Ich bringe nur die Ware von A nach B. Ich nehme nichts selbst, ich bin auf das Geld angewiesen."

"Das ist deine Rechtfertigung? Ich will nicht, dass du dich in Gefahr bringst. Ich liebe dich, bitte lass' diesen Unsinn. Ich kann dir helfen, ich habe genug Geld. Ich kann auch Chiara helfen, wirklich", appelliert sie an Jorge, doch ich bin mir ziemlich sicher, das geht nach hinten los. Er hat viel zu viel Stolz und will sich nicht so aushalten lassen, wie er es hier sowieso schon tut.

"Nein, verdammt. Ich will deine Almosen nicht. Ich will Chiara helfen, aus eigener Tasche und nicht mit dem Geld meiner Freundin."

"Dafür handelst du mit Drogen? Ist sie dir das wirklich wert? Du könntest alles verlieren, ins Gefängnis kommen", zählt sie ihm die möglichen Konsequenzen auf. Ich stehe da absolut auf ihrer Seite, Jorge sollte seine Zukunft nicht so aufs Spiel setzen.

"Chiara hat mich erst hierher gebracht, verstehst du? Ohne sie hätte ich nichts. Jetzt braucht sie mal meine Hilfe, jetzt will ich ihr was zurückgeben."

"Aber doch nicht so. Es gibt genug Möglichkeiten, mit denen du ihr helfen könntest. Bitte überleg es dir nochmal."

"Mein Entschluss steht fest, Valentina. Du musst es nicht verstehen, aber ich bitte dich darum, ihr nichts davon zu erzählen, sie soll sich keine Sorgen machen."

Zu spät, Jorgito.

"Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass ich zulasse, das du deine Zukunft aufs Spiel setzt wegen sowas, oder?"

Sie ist genauso stur wie er, das kann böse enden. 

"Es ist mein Leben. Komm damit klar, oder du hast Pech."

Oh Jorge, du schaufelst dir nur dein eigenes Grab.

"So regeln wir das jetzt also? Entweder ich füge mich oder es ist vorbei?"

"Das ist deine Interpretation. Ich muss jetzt los, ich hoffe du kriegst dich wieder ein."

Kurz darauf höre ich die Tür ins Schloss fallen, weswegen ich langsam aus meinem Zimmer komme.

"Du bist noch da", wendet Valentina erschrocken ihren Blick zu mir. 

"Ich hab alles gehört. Ich wusste nichts davon, ehrlich Valentina. Ich werde mit ihm reden und ihm diesen Blödsinn ausreden."

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