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Mir wird es plötzlich ganz warm, ich fange an zu schwitzen und meine Adrenalin steigt. Ich zittere leicht vor Angst. Ich greife nach einen spitzen Stein am Flussufer und schwimme dann Richtung Schlange. Ruckartig steche ich den Stein im langen fetten Körper der Schlange ein und versuche ihren Körper aufzuschlitzen. Blut spritzt in mein Gesicht. Der Griff der Schlange um den Körper meiner Schwester lockert sich. Ich nutze diesen Moment aus und reiße meine Schwester aus der Gewalt der Schlange. Ich werfe den kleinen Körper meiner Schwester in den festen Ufer, wo sie weit weg von der Schlange ist. Doch meine Schwester ist kreidebleich und bewusstlos.
Bevor ich mich in Sicherheit bringen kann, schnappt mich die Schlange und wickelt sich um mich um. Der Griff der Schlange ist stark und ich kann mich nicht befreien. Die Schlange zieht mich nach unten. Ich hole tief Luft, bevor ich unter Wasser gezogen werde. Der Griff der Schlange wird immer fester, und ich weiß nicht, ob ich wegen Luftmangel sterben würde oder weil meine Gedärme zerquetscht würden. Panik umzingelt meinen ganzen Körper. Tränen vermischen sich mit den Flusswasser. Ich versuche mich mit den Stein zu befreien. Doch meine Arme sind aufgrund des starken Griffes taub geworden und ich kann sie nicht bewegen. Mir geht die Luft aus und ich merke, wie ich langsam das Bewusstsein verliere. Ich will noch nicht sterben! Ich habe Angst vorm Sterben! Ich schließe meine Augen und hebe meinen Kopf nach oben: „Bitte, lasst mich nicht sterben! Helfe mir Rantanga!", flehe ich die Sonne in meinen Gedanken an.

Plötzlich lockert sich der Griff der Schlange und jemand zieht mich nach oben.

Ich schnappe gierig nach Luft und werde ans Ufer geworfen. Schlamm spritzt in mein Gesicht. Ich versuche zittrig aufzustehen. Doch ich falle sofort wieder hin. Meine Lunge brennt. Und mein ganzer Körper tut weh. Ich habe keine Kraft mehr. Doch ich habe noch Kraft, um einen Blick auf meinen Retter zu wefen.

Es ist Guaraci! Ein schmächtiger Krieger unseres Stammes. Er steht im Wasser mit einen Speer und schaut mich mit einen breiten Lächeln an.

„Na Thay, ich hoffe der Häuptling belohnt mich dafür, dass ich dich gerettet habe", lächelt er mich frech an.
Plötzlich greift ihn die Schlange von hinten an. Obwohl die Schlange sehr verletzt ist, kocht sie vor Wut. Guaraci lässt seinen Speer überrascht fallen und wird von der Schlange umwickelt. Ich höre, wie die Knochen von Guaraci brechen und seine Augen von seinen Augenhöhlen springen. Ich stehe wackelig auf, nehme den Speer, der auf dem Wasser schwimmt. Dann ziele ich auf dem Kopf der Schlange und töte sie. Keuchend ziehe ich Guaraci ans Land. Doch er atmet nicht mehr.

„Ist er tot?", fragt meine Schwester, die ängstlich hinter einen Baum hervor kommt.

„Ja", antworte ich ihr kühl zurück.

Ich ziehe meinen Federrock wieder an und lege den schmächtigen Körper von Guaraci über meine Schulter.

„Hast du Guaraci gerufen?" frage ich meine Schwester, die leicht zittert.

„Als ich wieder das Bewusstsein bekam, rannte ich schnell zu dem Stamm, um Hilfe zu holen. Guaraci war schon auf dem Weg zum Fluss, da er fischen wollte. Das war mein Glück! Ich erzählte ihm dann, dass du in Gefahr warst"

„Danke", sage ich, obwohl kaum ein Laut aus meinen Mund wirklich raus kommt. Ich fühle mich schwach und mein ganzer Körper schmerzt und zittert. Doch dann fange ich langsam Richtung Stamm zu laufen. Meine Schwester läuft mir hinterher.

„Hatte Guaraci Kinder?", fragt meine Schwester mich besorgt. Ich hole tief Luft und eine kleine Träne rollt über meine Wange. Ja, das hatte er! Er hatte drei Kinder und eine wunderschöne Frau, die jetzt den selben Schicksal erleiden würden wie Guaraci. Wut wärmt meine Backen auf. Ich hasse es, wenn jemand stirbt! Ich hasse es, weil dann alle sterben müsse. Das ist so unfair!

 Das ist so unfair!

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Ein Licht in der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt