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Die weißen Indianer schauen mich alle erschrocken an. Ich sehe, wie der Junge mit den Bananen farbigen Haar mich verwundert anglotzt. Dann sagt er irgendwas zu den anderen. Alle hören aufmerksam zu, bis ihre Aufmerksamkeit zu mir wieder gerichtet wird. Am liebsten würde ich abhauen. Doch mein Bein ist wahrscheinlich gebrochen, da ich es vor Schmerzen nicht bewegen kann. Eine Frau nähert sich mir. Doch ich krieche zurück. Dann gibt die Frau den Jungen mit Bananen farbigen Haar ein Zeichen. Der Junge nickt und kommt auf mich zu. Ob sie mich jetzt töten würden? Ich muss irgendwie weg. Wieso bin ich ihm gefolgt? Aber sie sehen so freundlich aus. Sie sehen so aus, als ob sie nicht mal eine Fliege was antun könnten. Doch ich kann trotzdem ihnen nicht vertrauen. Ich habe noch nie von diesen Stamm gehört!

Ich werde nervös, als sich der Junge sich neben mich hin kniet. Doch er lächelt mich freundlich an. Er zeigt auf meine Wunde im Gesicht und macht eine Grimasse, indem, ich glaub, er versucht Schmerzen nach zu machen. Es sieht so bescheuert aus, dass ich lachen muss. Dann hört er auf sich komisch zu benehmen und lacht auch. Dann werden wir still. Der Junge zeigt auf sich und wiederholt mehrmals das Wort "Felipe".

 Der Junge zeigt auf sich und wiederholt mehrmals das Wort "Felipe"

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                          (Felipe)

Dann zeigt er auf mich und macht ein fragendes Gesicht.

Der Name des Jungen ist wahrscheinlich Felipe. Jetzt will er, glaub ich, meinen Namen wissen. Soll ich es ihm sagen? Kann ich ihm vertrauen? Naja, er hat mir seinen Namen auch anvertraut.
Also zeige ich auf mich: „Thaynara!", sage ich. Felipe lächelt zufrieden und eine Frau gibt ihm ein weißes Stück Stoff. Er zeigt auf den Stoff und dann auf meine Wunde. Dann säubert er vorsichtig meine Wunde mit dem Stoff. Ich will zurückweichen. Ich lasse sonst auch niemanden so nah an mein Gesicht herum fummeln. Doch Felipe gibt mir irgendwie ein sicheres und gutes Gefühl.

Nachdem er meine Wunde gesäubert hat, steht er auf und reicht mir seine Hand. Ich zögere kurz, aber greife schnell nach seine Hand und er hilft mir aufzustehen. Alle gehen wieder in das Tier rein. Auch Felipe will mit mir rein gehen. Doch ich bleibe stehen und schüttle heftig mit dem Kopf. Das ist doch viel zu gefährlich! Ich kann das nicht machen. Felipe schaut mich liebevoll an. Er zeigt auf das Tier: „Bus", wiederholt er mehrmals. Also so heißt das Tier: Bus!
Er zeigt wieder auf dem Bus und versucht so groß wie möglich zu grinsen und hebt einen Daumen hoch. Ich glaube, damit will er sagen, dass der Bus keine Gefahr ist und dass es ein liebes Tier ist. Ich zögere trotzdem. Aber abhauen kann ich in diesen Zustand nicht. Also habe ich eh keine andere Wahl. Außerdem bin ich eh sehr neugierig, um zu wissen, wie man in einen Tier überhaupt überleben kann. Also gehe ich mit Felipe in das Tier rein.

Mein Herz klopft sehr schnell. Ich bin sehr aufgeregt. Das war unglaublich! Im Bus drinnen sitzen die Menschen in zwei Reihen auf Steine, die aus Stoff gemacht sind. Nur einer sitzt ganz vorne alleine. Als Felipe und ich, uns auf den Steinen setzen, muss ich staunen. Das sind ja aber weiche Steine! Nachdem das Tier sich in Bewegung setzt, gibt mir eine Frau einen komischen Stoff in die Hand. Ich schaue sie fragwürdig an. Dann zeigt sie auf den Stoff, die ihr Oberkörper verdeckte.

„T-Shirt", sagt sie zu mir. Ich verstehe es schnell. Ich bin in einen anderen Stamm. Ich muss ihre Regeln befolgen, dazu gehört auch, wie man sich anzieht. Deswegen versuche ich dann diesen sogenannten "T-Shirt" anzuziehen. Doch da sind viel zu viele Löcher und ich weiß nicht wie rum ich das anziehen soll. Felipe fängt an zu lachen, als er meinen zweifelnden Blick sieht. Doch die Frau hilft mir dann es anzuziehen. Es fühlt sich komisch an. Sonst verstecke ich auch nie meine Brüste. Plötzlich merke ich, wie ich die Schmerzen meines gebrochenen Beines spüre. Es sind stechende und furchtbare Schmerzen. Schweißperlen bilden sich auf meine Stirn. Felipe merkt, dass es mir nicht so gut geht und legt seine Hände auf mein gebrochenes Bein und schließt seine Augen. Dann redet er etwas vor sich hin. Seine Stimme ist ruhig, aber voller Kraft. Ich weiß nicht was er sagt, doch mir wird es ganz warm. Ich fühle plötzlich Freude. Aber ich fühle doch sonst nie Freude?! Ich fühle mich sorgenfrei und sicher. Ich merke, wie meine Schmerzen auf einmal verschwinden. Was hat Felipe gemacht? So was habe ich noch nie erlebt!

Ich kann mir nichts merken, was Felipe gesagt hat, außer das letzte Wort: Amen! Und nach diesen "Amen" öffnet er seine Augen und lächelt mich an. Ich will zurück lächeln, aber meine Verwirrung und Staunen lassen meine Lippen sich nicht bewegen. Was ist da grad geschehen? Dann holt Felipe einen Holzstamm mit ein großes rundes Loch in der Mitte unter den Stoff Stein heraus.

„Gitarre", sagt er zu mir. Dann fängt er an die Gitarre zu streicheln. Wunderschöne Töne erklingen von diesen Baumstamm. Wow! So einen Baumstamm will ich auch.

Nach ein paar Streicheln, fängt Felipe an zu singen. Er hat eine sehr schöne tiefe Stimme und kann sehr gut singen. Die anderen Menschen aus seinen Stamm stimmen mit ein. Schließlich singen alle mit. Sie klatschen und singen fröhlich.

Ich habe noch nie so friedliche und fröhliche Menschen gesehen. Wer sind sie? Von wo kommen sie? Wieso sind sie so anders?

Eine kurze Anmerkung zu den Bildern: Wie ihr es warscheinlich schon gemerkt habt, poste ich immer ab und zu auch Bilder, um die Situation bzw

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Eine kurze Anmerkung zu den Bildern: Wie ihr es warscheinlich schon gemerkt habt, poste ich immer ab und zu auch Bilder, um die Situation bzw. Menschen zu verdeutlichen. So stelle ich mir dann imme die Sachen bzw. Menschen in meiner Geschichte vor. Aber ihr müsst euch daran nicht halten. Ihr könnt sie auch alle so vorstellen, wie ihr wollt. 😊🙈

Ein Licht in der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt