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„Ein Kind wird geboren", berichtet er fröhlich, „Rantanga hat unser Stamm mit einen neuen Mitglied beschenkt! Das wird heute Abend gefeiert!"

Ich schaue besorgt zu der Hütte rüber. Dann folge ich Amo. Gemeinsam setzen wir uns auf dem Boden seiner Hütte und bereiten einen schönen Früchtekranz aus Buritis, Mangos, Bananen, Beeren und Orchideen.

„Geht es dir gut?", fragt mich Amo, der mich besorgt anschaut.

„Ach Amo, wie es mir geht ist doch egal. Deswegen, wieso fragst du?" seufze ich, indem ich mein Kopf nach unten beuge.

„Das Universum wird dir seine Schönheit offenbaren und jeder Augenblick deines Lebens wird wie der erste Sonnenstrahl am Morgen sein", sagt Amo, indem er mich streichelt. Ich schaue Amo zweifelnd an. Dann herrscht eine lange Weile Stille. Doch dann breche ich die unangenehme Stille: „Ich verstehe Rantanga nicht! Sie ist die Quelle des Lebens, doch trotzdem lässt sie zu, dass der Tod über uns herrscht. Ich verehre Rantanga wie alle anderen auch, aber ich verstehe ihr Wesen einfach nicht! Wacht Rantanga wirklich über uns? Sind wir ihr überhaupt wichtig?"

Ich dachte, ich hätte Amo mit dieser Frage überrascht. Doch dies war anscheinend nicht der Fall. Ich hatte das Gefühl, dass Amo ganz genau wusste, was ich dachte und wie ich mich fühlte. Deswegen fühlte ich mich so wohl bei ihm, denn er akzeptierte meine Denkweise und meine Zweifeln. Er lächelt mich freundlich an: "Um ein anderes Wesen zu verstehen, musst du in ihm leben"

Ich schaue Amo komisch an: „Das verstehe ich nicht!"

Plötzlich unterbricht eine tiefe Stimme unser Gespräch: „Hallo Thay! Kann ich mit dir sprechen?"

Ich drehe mich um und entdecke einen großen, muskulösen, jungen Indianer. Seine langen schwarze Haare wirbeln durch die Gegend. Und ein freches Lächeln breitet sich in seinen Gesicht aus. Ich seufze und blicke hilfeflehend zu Amo: „Was willst du Kauê?" frage ich mürrisch.

 Ich seufze und blicke hilfeflehend zu Amo: „Was willst du Kauê?" frage ich mürrisch

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                            (Kauê)

„Ich muss dir was zeigen!"

Ich stehe auf und entschuldige mich bei Amo. Dann folge ich Kauê. Ich bemerke, wie Kauê mich lange anschaut. Mir wird es unangenehm und ich schaue ihn genervt an:

„Was ist?"

„Rantanga hat dich stark und schön gemacht! Du bist ein Geschenk Rantangas!", lobt er mich. Ich bemerke in seinen Augen, wie er Hunger nach mir hatte und er am liebsten mit mir hinter einen Busch gehen würde und sich gerne mit mir verbinden würde.

Ich ignoriere seine Aussage über mich und frage ihm, was er mir zeigen wollte. Er schaut mich genervt an, da ich seine Verbindungswünsche nicht entgegen getreten bin.

„Ich habe ein Hochzeitgeschenk für dich!"

Ich schlucke und ich werde leicht nervös: „D-das ist doch noch gar nicht abgemacht, ob wir überhaupt heiraten! Du warst nur ein Vorschlag von mein Vater für mich!"

„Ja, aber wen würdest du außer mich aussuchen. Es gibt keinen Besseren als mich", lächelt er mich arrogant an.

Er war so ein unausstehlicher Angeber! Es nervte mich so sehr!

Plötzlich entdecke ich eine ängstliche Indianerin, die in einen Baumstamm mit Lianen fest gebunden war. Ich kannte sie nicht! Sie schluchzte leise.

„Überraschung!"

„Was! Ist das mein Hochzeitgeschenk?! Du bist krank Kauê!", sage ich, indem ich von ihm weg gehe. Doch Kauê hält mich am Arm fest: „Sie gehört jetzt dir! Du kannst mit ihr machen was du willst! Sie kann dir sogar bei der Arbeit helfen! Sie ist dein Besitz"

„Woher hast du sie?", frage ich, indem ich mein Arm von ihm weg ziehe.

„Sie gehört zu unseren Feinden. Ich habe sie gefangen genommen... für dich süße Thay!", erklärt er stolz.

„Ich will sie nicht!", schreie ich Kauê an.

„Was ist in dir los gefahren?" fragt er mich wütend.

„Ich brauche keine Gefangenen! Und ich hasse dich!", ich renne von Kauê weg. Kauê schaut mich beleidigt hinter her. Plötzlich stoße ich gegen jemand und wir fallen beide hin. Mir läuft es rot im Gesicht, als ich den Häuptling gefallen auf dem Boden sehe. Ich stehe schnell auf und helfe Vater aufzustehen.

„Thaynara, der Häuptling möchte mit dir sprechen", sagt er ernst.

„Ja Vater!", ich beuge verschämt mein Kopf nach unten und folge meinen Vater. Wir laufen eine lange Weile still durch den Wald. Bis mein Vater sich auf einen Baumstamm hinsetzt. Ich setze mich neben ihm.

„Kauê ist ein guter Krieger und Jäger! Er hat heute vier Affen getötet und hat sogar eine Gefangene für dich gebracht! Er ist sehr mutig!", erzählt mein Vater stolz.

„Ich weiß, dass Vater Kauê sehr mag! Aber das ist alles nur Schein! Er ist ein angeberischer Affe!"

„Achtung! Wortwahl!", warnt mich mein Vater.

„Verzeihung! Aber Vater... ich will ihn nicht heiraten!"

Der Häuptling schaut mich enttäuscht an: „Und wen willst du, denn sonst heiraten?"

„Ich weiß es nicht! Aber nicht Kauê!", gebe ich leise zu.

„Ich gebe dir 120 Rantanga Aufgänge (120 Tage) für deine Wahl Zeit. Du darfst dir jeden auswählen, den du willst. Aber entscheide mit Weisheit! Und der Mann, den du auswählst, muss mit dir heiraten"

„Danke Vater", bedanke ich erleichtert. Vater war ein strenger Mann, dennoch wollte er das Beste für seine Kinder und dass sie zufrieden sind.

„Gehen wir zurück zum Dorf! Wir müssen uns für heute Abend vorbereiten! Rantanga hat unseren Stamm mit einen Kind beschenkt!"

„Gehen wir zurück zum Dorf! Wir müssen uns für heute Abend vorbereiten! Rantanga hat unseren Stamm mit einen Kind beschenkt!"

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Hey meine Indianer! Wie geht's euch?  Ich will hier nur eine "kurze" Anmerkung schreiben. Manche von euch, die das Buch lesen, fragen sich, wann der christliche Glaube überhaupt Mal miteinbezogen wird, da dieses Buch ja eigentlich ein christliches Buch ist. Doch bevor das "Licht" in die Geschichte kommt, muss zuerst die "dunkle Seite" der Geschichte verdeutlicht werden. Das Buch heißt ja auch "Ein Licht in der Dunkelheit". Hier werden beide Seite gezeigt und vertieft, damit man dann die Konsequenzen sehen kann, was die "dunkle Seite" mit sich bringt und was für ein Impakt und Veränderung "das Licht" mit sich bringen kann. Ich hoffe ihr versteht es, weshalb ich so ausführlich über diese animistische Kultur der Indianer schreibe. Einerseits ist mir auch wichtig, dass ihr euch klar macht, dass es heute immer noch solche Indianerstämme, ähnlich wie in meiner Geschichte, gibt. Deswegen hoffe ich, dass ihr es wirklich zu Herzen nimmt, was da steht und es nicht nur über euch vorübergehen lässt, da viele Indianergeschichten immer sehr stark verharmlost werden, doch die Wirklichkeit ist bei vielen Indianerstämme  (jetzt stark auf die Indianerstämme in Afrika und Südamerika bezogen) eine ganz andere.

Ein Licht in der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt