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Eilig laufe ich in den Tiefen des Dschungels hinein.

„Kauê!", rufe ich verzweifelt. Doch es kommt keine Antwort. Ich rufe seinen Namen noch einmal, noch einmal und noch einmal. Doch es kommt keine Antwort. Es ist fast so, als ob der Dschungel ihn verschluckt hat... oder er ignoriert mich einfach. Ich untersuche genau meine Umgebung. Irgendwo muss er doch Spuren hinterlassen haben. Da! Gebrochene Zweige und Fußspuren! Ich folge der Spur hastig nach. Doch die Spuren führen zu einen Felsboden in der Nähe der Höhlen. Auf Fußboden kann man schlecht Spuren nachfolgen. Verärgert stampfe ich auf dem Boden. Die goldene Sonne strahlt heiß auf die Felsbrüche. Plötzlich entdecke ich einen Schatten hinter einen großen Felsen. Vorsichtig nähere ich mir den Schatten, „Kauê? Bist du das?"

Es kommt keine Antwort. Der Schatten bewegt sich nicht. Blut spritzt von hinter des Felsen, sodass es die grauen Felsen mit der roten Flüssigkeit färbt. Mir friert das Blut ein.

„Kauê!", panisch renne ich hinter des Felsen. Große, gelbe, scharfe Zähne funkeln mich an. Erschrocken schreie ich auf. Ich höre ein schelmisches Lachen, „Du bist so ein Angstaffe!", witzelt Kauê, der die giftigen Zähne der Schlange mit seinen Speer abbricht. Ich schaue beleidigt zu ihm rüber, „Ich habe mir Sorgen gemacht"

„Oh, also stehst du doch auf mich!", grinst Kauê mir ein bisschen zu selbstverliebt.

„Wir müssen reden", sage ich jetzt ohne irgendwelche Mimik zu zeigen. Kauês Lächeln verschwindet auf der Stelle, „Wenn es über diesen Gott ist, dann kannst du dir die Zeit sparen!"

„Ich will dir bloß sagen, dass ich dir vergebe... also, dass du... du Felipe getötet hast", sage ich schüchtern. Kauês Miene wird kalt und ich glaube ich kann einen Funkeln Wut ablesen.

„Spiel mir nichts vor Thay! Ich weiß, wer du bist. Du bist nicht dieses gute Mädchen, die du hier vorspielst! Ich kenn dich! Du bist aggressiv, gewalttätig und arrogant! Du redest über Frieden, über das, dass wir unsere Feinde lieben sollen und dass wir nicht töten sollen. Doch gerade du hast Kinder umgebracht!"

Kauês Worte treffen mich auf dem Schlag. Ich kann mir eine kleine Träne nicht entgehen lassen. Ich hole tief Luft und schaue Kauê mitfühlend an: „Ja, so war ich mal. Ich war aggressiv, gewalttätig und arrogant. Doch Gott veränderte mich. Ich bin nicht mehr dieselbe Person"

Schnell wie ein Jaguar lässt Kauê den Schlangenkopf fallen und greift mich am Hals an. Ich merke, wie mir die Luft ausgeht und ich lila werde.

„K-kauê", verzweifelt versuche ich mich von seinen starken Griff zu lösen. In seinen hasserfüllten Augen sehe ich was anderes, als nur Hass. Ich sehe Angst. Meine Sicht verschwämmt sich. Ich weiß nicht, ob ich es mir nur einbilde, aber, sehe ich etwa Tränen in Kauês Augen? Plötzlich lockert sich Kauês Griff und er wirft mich auf dem Boden. Gierig schnappe ich nach Luft. Ich fasse an die Stelle, wo er mich erwürgt hat. Es tut weh. Mein Blick wandert dann auf Kauê, der mich ängstlich anschaut, „Tut mir leid. Ich weiß nicht, was ich... Bitte sage es dem Häuptling nicht!"

Ich stehe zittrig auf, „Du hast Angst Kauê! Das ist dein Problem!", schreie ich mit einer schwachen Stimme.

„Ha... vor was sollte ich Angst haben?", Kauê zwingt sich zu grinsen.
„Du hast Angst vor Gott!", ich komme Kauê näher.

Kauê lacht heimtückisch, „Diesen Gott gibt es doch gar nicht!"

„Und wieso hast du dann so Angst vor ihm? Weil er vielleicht alles bei uns im Stamm verändert? Weil er dich verändern könnte und du davor Angst hast?", schreie ich Kauê ins Gesicht. Kauê schaut mich eine Weile lang mit offenem Mund an. Er beißt sich nervös auf die Lippe. Wir schweigen uns an. Ich setze mich erschöpf hin. Kauê bleibt stehen und schaut mich an. Nach einer Weile Schweigen, bricht er die Stille, „Ich sehe ihn!"

Verwirrt schaue ich zu Kauê hinauf, „Wen siehst du?"

„Na Felipe, wer wohl?", antwortet er mit einer gereizten Stimme. Er setzt sich neben mich hin. Seine Stimme wird ruhiger, ängstlicher, „Ich sehe sein Gesicht jede Nacht"

Ich schaue ihn mitfühlend an, schweige aber.

„Weißt du, was seine letzten Worte waren? Es waren... ich vergebe dir!", Kauê kämpft mit den Tränen, „Verdammt nochmal! Wer kann denn bitteschön, während seines Todes an Vergebung denken? Wer kann seinen Mörder vergeben?"

Ich ziehe meine Knie nah an meine Brust ran.

„Er kann dir vergeben, weil Jesus seine Mörder auch vergeben hat"

Kauê schaut mich verzweifelt an, „Du hast Recht Thay! Ich habe Angst! Habe Angst vor diesen Gott, weil er zu gut für mich ist! Ich bin ein Monster!"

Meine Miene wird weich und ich muss grinsen, „Gott liebt auch die Monster. Er kann sie in strahlende Sterne verwandeln!"

Kauê grinst kurz. Doch dann wird seine Miene wieder ernst, „Vergib mir Thaynara! Ich habe dich immer so schlecht behandelt! Wir waren mal so gut befreundet, ich weiß nicht mal, was passiert ist, damit wir uns so sehr hassen"

„Du wurdest zu einen Vollidioten!"

Kauê lacht auf.

„Und du zu einer Zicke!"

Ich lache und zucke unschuldig mit den Schultern.

„Freunde?", ich strecke Kauê die Hand aus. Er schaut mich lächelnd an, „Freunde!"

 Er schaut mich lächelnd an, „Freunde!"

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Nun meine Indianer... wie jede Geschichte ein Anfang hat, hat es auch ein Ende. Nun kann ich mit großer Freude, aber auch mit etwas Traurigkeit sagen, dass das, das letzte Kapitel ist! ❤ Aber hey, nimmt eure Geschichten noch nicht von der Bibliothek! Es gibt noch einen Epilog! 😉

Ein Licht in der Dunkelheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt