Zauberwald, vor Emmas Geburt/ dem Fluch:
(Juna: 16 Jahre alt)Kaum hat Timmothys Vater die Worte ausgesprochen, kann ich die Auswirkungen des Trankes schon spüren: Ein Ziehen in meiner Brust, das, wie ein Band, vermutlich zu Timmothy führt. Ich bin nun für immer an ihn gekettet.
Die Worte seines Vaters hallen in meinem Kopf wieder und ich werde mir erst jetzt über ihre Bedeutung klar. Ich werde niemals zu Peter nach Neverland kommen. Niemals werde ich wieder frei sein. Meine Miene wird ausdruckslos. Ich habe resigniert, warum sollte sich in meinem Leben auch einmal etwas zum Guten wenden?
Der letzte Funken Hoffnung in meinem Inneren erlischt. Peter weiß nicht was hier passiert ist. Was wird er tun wenn er heute, schließlich ist es ja schon Abend, kommt und mich nicht mit sich nehmen kann?Gefangen in meinen Gedanken habe ich nicht bemerkt, dass mich ein Wachmann zu meinem Zimmer geführt hat. Langsam torkele ich nun zu meiner Matratze während die Tür hinter mir geschlossen wird.
Sonst wurde sie immer abgeschlossen, das ist jetzt nicht mehr notwendig. Der Wachmann geht ohne zuvor den Schlüssel im Schloss herum zu drehen. Ich könnte gehen, doch das würde mir nichts bringen, ich würde nicht weit kommen und in dieser kleinen Stadt bin ich schnell gefunden. Es ist aussichtslos.Ich lehne sitzend an der Wand und starre die mir gegenüberliegende an. Peter müsste jeden Moment kommen. Zumindest wenn seine Worte ernst gemeint waren.
Tränen laufen mir über die Wangen. Meine einzige Chance auf Glück wurde von einem dummen Fluch zerstört!
Aus dem Augenwinkel sehe ich grünen Nebel, der vom Fenster herzukommen scheint. Ruckartig richte ich mich auf und eile dorthin. Die Gitterstäbe vor dem Fenster sind verschwunden, sodass ich mich hinaus lehnen kann. Ich wusste nicht, dass Peter zu solcher Art von Magie fähig ist. Ich dachte er würde nur in Neverland zaubern können und das nur mit Hilfe seiner Fantasie. Ein Irrtum, denn direkt vor mir schwebt Pan, umgeben von grünem Nebel.„Bist du bereit?", fragt er lächelnd und streckt mir seine Hand entgegen. Noch mehr Tränen bahnen sich einen Weg aus meinen Augen. Peter bemerkt es und macht eine Handbewegung, woraufhin er plötzlich hinter mir in der Kammer steht. „Was ist los?", er hält mich an den Schultern und sieht mich eindringlich an. „Hast du es dir etwa anders überlegt?"
Ein Flackern zuckt durch seine Augen. Stumm schüttele ich den Kopf und senke meinen Blick. „Was ist denn dann?", seine Stimme wird ungeduldig, „Rede mit mir, Juna!" Langsam blicke ich ihm wieder in die Augen. „Ich... Ich wurde verflucht", schluchze ich leise, „Ich kann mich nicht weit von dem Jungen, Timmothy, dem ich dienen muss, entfernen. Verdammt, nicht einmal träumen kann ich mehr! Der Fluch wirkt also auf jeder nur vorstellbaren Ebene!" Meine Worte enden mit Schluchzern. „Wo ist er?", fragt Peter langsam und auf einmal wirkt er beinahe böse. „Warum?", frage ich. „Ich werde ihn wohl umbringen müssen", sagt er und hebt eine Hand, wie er es gemacht hat bevor er sich in mein Zimmer gezaubert hat. „Warte!", rufe ich und halte diese Hand fest, „Wenn du ihn umbringst wird der Fluch nicht gebrochen sein. Ich werde an seine Leiche gebunden bleiben!" Langsam lässt Peter die Hand sinken. „Den Gegenzauber kennst du nicht?", vergewissert er sich. Wiederholt schüttele ich den Kopf.Nach einer Weile des Schweigens meint Pan dann: „Was ist wenn sie nur bluffen und du dich weiter entfernen kannst?" „Nein, ich spüre das Band, das mich an ihn bindet in meiner Brust", schüttele ich den Kopf. „Ein Band also....", überlegt Peter. „Ich habe eine Idee!", er nimmt mich bei der Hand und gemeinsam schweben wir umgeben von grünem Nebel durch das Fenster.
„Was hast du vor?", frage ich, während ich spüre wie sich das Band in meiner Brust immer stärker gegen die Entfernung wehrt. Es will den Abstand zu Timmothy so gering wie möglich halten. Peter antwortet mir nicht.Nach einem kurzen Flug erreichen wir die Stadttore. Mittlerweile schmerzt die Verbindung so sehr, dass ich einen gequälten Gesichtsausdruck und stockende Atmung nicht vermeiden kann. „Und was ist jetzt deine Idee?", frage ich noch einmal, vor Schmerz keuchend. Wir sind auf der Stadtmauer gelandet. „Pscht..", Peter legt einen Finger auf seine Lippen und streckt seine Hand dann in meine Richtung aus.
Er steht schräg vor mir und es sieht so aus als würde er das Band befühlen. Dabei tanzen grüne Funken um seine Hand. Als er einen seiner Finger bewegt muss ich auf keuchen, da ein stechender Schmerz durch meine Brust gefahren ist.
Aus Reflex legen sich meine Hände schützend vor die Stelle wo mein Herz und der Ursprung des Bands liegt.Ich will Peter gerade wiederholt fragen was er da tut, als er mit konzentriertem Gesichtsausdruck zu sprechen beginnt:
„Wir sind auf maximaler Entfernung zu Timmothy. Das Band ist hier vollständig gespannt."
Seine Hand fährt den Verlauf der Verbindung nach. Dann hält er sie still und konzentriert dann seine Magie auf einer Stelle, was man daran sieht, dass ein schier unaufhörlicher Strom der kleinen grünen Sterne auf einen Punkt auf dem Band zielt. Außerdem fängt es in meiner Brust an wie ein Feuer zu brennen.
Kein Feuer, welches man von Wut kennt, sondern ein Feuer aus purem Schmerz.Ein gellender Schrei verlässt meine Kehle und ich sinke auf den Boden, dabei wäre ich fast von der Mauer gefallen, doch Peter greift im letzten Moment nach meinem Arm und zieht mich wieder hoch.
Dann stehen wir uns gegenüber. Der Schmerz in meiner Brust hat schlagartig aufgehört, als Peter den Strom an Magie unterbrochen hat. Dafür sehe ich nun Schmerz in seinen Augen, was mich genauso sehr verletzt wie mein eigener.„Ich werde einen Weg finden mich von diesem Fluch zu lösen. Das schwöre ich dir, so wahr ich dich liebe", meine Stimme klingt fest und sicher, denn ich meine es genau so wie ich es gesagt habe.Es darf nicht sein, dass mir mein Glück wegen Timmothy und seinem Vater verwehrt bleibt.
Ich schließe die Lücke zwischen Peter Pans und meinen Lippen und lasse mich in dem Kuss versinken. Wegen meinen Tränen schmeckt der Kuss salzig. Hinzu kommt ein wenig Bitterkeit. Sie stammt von dem Bedürfnis nach Rache. Vielleicht bilde ich mir den Geschmack aber auch nur ein.Storybrook, nachdem der Fluch gebrochen wurde:
Es ist mitten in der Nacht. Timmothy schläft neben mir in unserem Ehebett. Leise schlage ich meine Decke zurück, stehe auf und schlüpfe in meinen Morgenmantel. Dann schleiche ich mich aus dem Schlafzimmer und schließe die Tür hinter mir. Durch das Wohnzimmer gelange ich zu dem kleinen Balkon.
Dort angekommen rufe ich wie im Wald nach dem Schatten. Und wie auch im Wald erscheint er mir nach einer kurzen Windböe.
„Ich habe einen Weg gefunden den Fluch zu brechen", flüstere ich stolz. Der Schatten wartet, er will, dass ich weiter spreche. „Jemand muss Timmothy töten. Ich weiß, eigentlich wurde gesagt, dass ich dann an seine Leiche gebunden sein werde, doch der Trick ist, dass man Timmothy aus Liebe zu mir und aus keinem anderen Grund töten muss. Mit meinem Retter muss ich dann ein Symbol der Liebe schaffen." Man hört den erfreuten Unterton in meiner Stimme.
„Wer hat dir das erzählt?", fragt der Schatten dunkel und ruhig.
„Es war Rumpelstilzchen", antworte ich verwirrt. Warum sollte das wichtig sein?
„Und was war der Preis für seine Antwort?", fragt der Schatten weiter.
„Er hat gar nichts verlangt...", stammele ich während es mir selbst klar wird.Der Dunkle würde niemals etwas so wertvolles wie ein Rezept für Freiheit verraten, wenn für ihn nichts dabei heraus springt! Doch warum sollte er mich belügen?
„Ich vermute, dass der Dunkle uns im Wald gesehen hat, nachdem er die Magie nach Storybrook zurück gebracht hat", seine Stimme lässt noch immer keine Emotionen durchklingen.
„Aber warum sollte er mich deshalb belügen?", mir hingegen merkt man meine Emotionen deutlich an: Ich bin verwirrt und enttäuscht.
„Sagen wir einfach, dass Peter Pan und der Dunkle keine Freunde sind", ich merke dem Schatten an, dass er nicht näher darauf eingehen möchte. „Wir starten also wieder bei Null?", frage ich dir düstere Gestalt. Durch sein Schweigen weiß ich, dass dies der Fall ist.
„Ich werde Rumpelstilzchen die Hölle heiß machen", flüstere ich grollend. „Sei vorsichtig, der Dunkle ist nicht zu unterschätzen", warnt mich der Schatten. Ich nicke, er nickt mir ebenfalls zu und verschwindet dann.Morgen werde ich wieder zu dem Dunklen gehen und die echte Lösung verlangen!
Frierend drehe ich mich um und kehre zurück in das Ehebett. Bevor ich einschlafe betrachte ich Timmothy. Sein Gesichtsausdruck ist vollkommen ruhig und friedlich. Wie er wohl tot aussieht? Eird er noch immer so unschuldig aussehen? Es wird nicht mehr lange dauern und dann werde ich endlich von ihm erlöst sein!
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Peter Pan loves me
Fanfiction„Wer bist du? Und wo bin ich hier?" „Mein Name ist Peter. Peter Pan. Und das hier ist Neverland!", während er das sagt, hebt er seine linke Augenbraue und sieht auf einmal gar nicht mehr so gefährlich aus. Ich darf mich aber nicht täuschen lassen:...