Zauberwald, Emmas Geburt/ der Fluch:
(Juna: 15 Jahre)
Ich fliege leise durch die Wolken. Von hier aus kann ich die Insel schon sehen! Freude kribbelt in meinem Bauch.
Sanft lande ich im Sand und renne auf den Dschungel zu, schließlich will ich nichts verpassen. Auf dem Weg zum Lager werde ich jedoch abgelenkt: Ein lautes Krächzen hallt durch den dunklen Wald. Dann ein Flattern. Erschrocken drehe ich mich im Kreis, doch ich kann nicht deuten aus welcher Richtung die Geräusche kommen. Dann fliegt etwas Kleines sehr schnell zwischen den Bäumen hindurch.
Neugierig verlasse ich den Trampelpfad und renne in die Richtung, in die das Etwas verschwunden ist. Doch ich finde es nicht mehr.Dafür taucht Peter urplötzlich hinter mir auf, sodass ich erschrocken zusammenzucke.
„Wo treibst du dich denn rum?", fragt er, „Wolltest du nicht zum Lager kommen?"
„Doch, natürlich!", stammele ich nach dem ersten Schrecken.
„Aber?", er hebt seine Augenbrauen.
„Aber, ich wurde abgelenkt von einem Vogel oder so etwas. Und da ich hier bis jetzt noch keine Tiere aus der Nähe gesehen habe, wollte ich nachschauen ob sie sich von denen in meinem Land unterscheiden."
„Na dann", Peter zuckt mit den Schultern und streckt dann einen Arm in die Luft. Prompt landet darauf ein großer schwarzer Vogel.
„Wie... Warum hört sie auf dich?", frage ich verblüfft.
Pan lacht: „Ich bin eins mit der Insel, Juna. Ich kontrolliere alles!"
„Ist das ein Rabe?", frage ich und nähere mich vorsichtig dem großen, dunklen Vogel, der auf dem Arm des Herrn von Neverland sitzt. Dieser hält seinen Arm mittlerweile auf Höhe seines Bauches.
„Eine Dschungelkrähe", korrigiert er mich. Die Krähe hat einen sehr großen, etwas krummen Schnabel.
„Darf ich sie anfassen?", frage ich.
„Pass nur auf, dass sie nicht beißt", grinst Peter.Vorsichtig nähere ich mich mit meiner Hand dem Gefieder und streiche der Krähe dann über ihren Rücken. Die Federn fühlen sich ganz glatt und weich und dennoch robust an. Urplötzlich spüre ich auf einmal einen stechenden Schmerz in meinem Arm. „Aua!"
„Ich sagte doch du sollst aufpassen", lacht Pan.
„Ja, aber ich dachte das wäre ein Scherz", grummele ich.
„Ich scherze nicht", sagt Peter ernst und muss dann doch lachen. Ich schüttele bloß den Kopf.Wenn wir alleine sind ist er immer entspannter als wenn die verlorenen Jungs dabei sind. Ich mag es wenn es so ist.
Pan hebt seinen Arm wieder in die Luft und die Dschungelkrähe verschwindet im Dunklen des Waldes. Bewundernd schaue ich ihr hinterher. Es muss toll sein, wenn man fliegen kann wohin man will.
„Lass mal sehen", sagt Peter und nimmt meinen Arm um sich die Stelle, wo die Krähe mich erwischt hat anzugucken.
„Es ist nicht schlimm", sage ich und die Stelle ist wirklich nur gerötet.
„Wollen wir jetzt zum Lager gehen?", erkundige ich mich.
„Ja, aber ich habe eine bessere Idee", antwortet er und zieht ein wenig glitzerndes Pulver aus einem kleinen Beutel.
„Was ist das?", frage ich, aber erhalte nur eine Gegenfrage: „Glaubst du?"
„Ja, ich glaube", strahle ich und Peter streut das Pulver über uns.
Wir werden von grünem Nebel eingehüllt und auf einmal verliere ich den Boden unter meinen Füßen. Erschrocken greife ich nach Peters Hand, doch als dieser mir einen verwunderten Blick zuwirft lasse ich sie schnell wieder los.Wir schweben immer höher und Pan lenkt uns geschickt an den Ästen der Bäume vorbei. Dann gleiten wir über den Dschungel, der dicht und dunkel unter uns aufragt. Kühle Nachtluft weht mir die Haare aus dem Gesicht.
„Das ist so wunderschön!", rufe ich aus und schließe genießerisch die Augen. So sind es nur das Nichts um mich herum und ich. Ein kleines Stück Freiheit. Viel zu schnell ist der Flug vorbei und wir landen wieder im Dickicht.
„Danke", bedanke ich mich ehrfürchtig bei Pan.
„Es ging einfach schneller", nun ist er wieder abweisend und geht alleine schon mal vor zum Lager, dessen Feuerschein schon von hier zu sehen ist. Ich bin noch viel zu glücklich, als dass ich mir über Peters seltsames Verhalten Gedanken machen kann. Fröhlich mache auch ich mich auf den Weg zum Lager.
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Peter Pan loves me
Fanfiction„Wer bist du? Und wo bin ich hier?" „Mein Name ist Peter. Peter Pan. Und das hier ist Neverland!", während er das sagt, hebt er seine linke Augenbraue und sieht auf einmal gar nicht mehr so gefährlich aus. Ich darf mich aber nicht täuschen lassen:...