Neverland, vor Emmas Geburt/ dem Fluch:
(Juna: 13 Jahre)Die letzten Flötentöne verklingen, doch die Jungen und ich tanzen einfach weiter. Mit den Stöcken in unseren Händen schlagen wir den Rhythmus. Von irgendwoher kommt der Klang einer Trommel. Durch das viele Drehen um mich selbst kann ich die Richtung nicht deuten.
Unterbrochen wird diese 'Musik' ab und zu von übermütigen Schreien. Ich liebe es hier so sehr!
Schemen des Lichtes der Fackeln ziehen an meinen Augen vorbei während ich um das Feuer tanze. Nach einer Weile allerdings verlasse ich den Kreis der Tanzenden und gehe an den Rand des Lagers. Dort lege ich die beiden Stäbe ab und nehme mir einen Becher. Aus einem Fass schöpfe ich mir Wasser. Das kühle Nass rinnt meine Kehle hinunter. Noch voller Glück betrachte ich die verlorenen Jungs.„Hallo Juna", erschrocken fahre ich herum. Direkt vor mir steht Peter Pan, „Ich möchte etwas mit dir bereden."
„Alles klar", sage ich doch bin etwas besorgt. Was er wohl von mir will?
„Aber nicht hier", Pan nimmt meinen Arm und im nächsten Moment spüre ich Sand unter meinen nackten Füßen. Wir sind am Strand.
„Setz dich", fordert er mich auf, doch wie bei unserer ersten Begegnung, meinem ersten Nerverland-Traum, sitze ich bereits. Peter grinst.
„Wie schaffst du das immer?", frage ich lachend, „Ich bekomme gar nicht mit, dass sich meine Position verändert."
„Das wirst du irgendwann noch herausfinden, Juna. Aber jetzt kommen wir dazu worüber ich mit dir reden will", Pan setzt sich neben mich in den Sand, „Du kommst ja mittlerweile schon seit längerem nach Neverland."
Ich nicke.
„Dabei weiß ich noch gar nicht so viel über dich. Erzähl mir wie dein Leben außerhalb von Neverland ist."
Eigentlich will ich gar nichts über mich erzählen. Neverland war bis jetzt immer der Ort für mich, an dem ich alles andere vergessen konnte. Wenn ich jetzt anfange zu erzählen, wird meine Vergangenheit auch hier zu spüren sein. Andererseits sollte ich dem Herren der Insel besser nichts ausschlagen.
Und ihm die Wahrheit erzählen.Ich atme einmal tief durch, dann beginne ich zu erzählen: „Meine Mutter hat mich vor einigen Jahren verlassen. Ich war sehr unglücklich, doch wurde von einer Nachbarin für kurze Zeit aufgenommen. Doch sie brachte mich zurück zu meinem Vater. Bei ihm durfte ich dann ungefähr einen Monat lang leben, aber irgendwann konnte er meinen Anblick nicht mehr ertragen, denn ich sehe meiner Mutter sehr ähnlich.
Ich habe von da an auf der Straße gelebt, aber durfte wenigstens zum Schlafen in den Schuppen hinter dem Haus gehen. Nach ein paar Jahren hat mein Vater mich dann verkauft und nun lebe ich in einem edlen Haus. Dort bin ich die Kammerdienerin vom Sohn des Hauses.
Ich mag es dort nicht und wollte fliehen, woraufhin ich gefoltert wurde. Das war dann die erste Nacht, in der ich hierher kam. Zu dir", ich hätte es mir schlimmer vorgestellt Pan all das zu erzählen. Doch seltsamerweise ist es mir in keinster Weise unangenehm. Mein Vertrauen zu ihm, der schweigend neben mir sitzt, ist groß. Dennoch habe ich ein paar Details ausgelassen, ich halte sie für unwichtig. Außerdem habe ich ihm eine größere Sache nicht erzählt. Es ist mein wohlgehütetes Geheimnis.
Ich winkle meine Beine an und lege meinen Kopf darauf. Dann betrachte ich den Sternenhimmel. In meinem Land habe ich ihn mir schon sehr oft angesehen, weswegen ich weiß, dass die Sternbilder hier anders aussehen.„Meine Mutter mochte die Sterne", sage ich in die Stille hinein. Auch dieser Satz bleibt von Pan unkommentiert. Langsam drehe ich ihm meinen Kopf zu. Er sitzt gedankenverloren da und schaut ebenfalls in den Himmel.
„Du vermisst sie sehr, oder?", fragt er ohne mich anzusehen.
„Ja", danach herrscht erst einmal wieder Stille zwischen uns. Das Wellenrauschen im Hintergrund. „Aber es geht mir schon besser", fahre ich fort.
„Warum?"
„Weil Neverland mein Zuhause ist", ich lächele, „Vielleicht sogar mein Happy End."
„Vielleicht", sagt Pan, doch noch bevor ich etwas erwidern kann stehe ich wieder im Lager. Pan ist nicht mitgekommen.
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Peter Pan loves me
Fanfiction„Wer bist du? Und wo bin ich hier?" „Mein Name ist Peter. Peter Pan. Und das hier ist Neverland!", während er das sagt, hebt er seine linke Augenbraue und sieht auf einmal gar nicht mehr so gefährlich aus. Ich darf mich aber nicht täuschen lassen:...