Zauberwald,vor Emmas Geburt/ dem Fluch:
(Juna: 16, fast 17 Jahre alt)Ich sehe Timmothy erst wieder als wir zur Kirche, genauer gesagt zur Beerdigung, aufbrechen wollen. Ein paar Freunde und Bekannte von Timmothys Vater erwarten uns dann vor Ort. Wenige Diener und eben ich, stehen in der Eingangshalle. Wir alle warten auf den Jungen, der nun die Treppe herunterkommt. Als er mir einen vorsichtigen Blick zuwirft gucke ich demonstrativ weg, denn es will nicht in meinen Kopf passen, dass Timmothy mich gerne hat.
Angeführt von ihm tritt die Trauergesellschaft nun ins Freie. Ich bin nur dabei, weil ich seine engste Dienerin und durch das Band mit ihm verbunden bin, sodass ich keine andere Wahl habe als mitzukommen.
Draußen auf der großen Treppe kann ich nicht anders und muss einmal kurz stehen bleiben. Glücklicherweise gehe ich als Letzte, sodass ich niemanden behindere, aber das wäre mir in diesem Moment auch herzlich egal gewesen. Ich war so lange nicht mehr außerhalb des Hauses!
Das warme Licht der Sonne trifft sanft auf meine Haut und es ist fast so als würde es mich von innen wärmen. Erfüllt von dem Gefühl halte ich mein Gesicht mit geschlossenen Augen der Sonne entgegen und genieße das kurze Gefühl der Geborgenheit bis eine Stimme mich aus dieser Wonne herausreißt. „Juna, kommst du nun endlich!", es ist Timmothys Stimme. Langsam senke ich mein Haupt wieder und die innere Wärme von eben verfliegt sofort. Ich steige in die Kutsche, in der Timmothy schon wartet. Das übrige Personal fährt in einem weniger komfortablen Gefährt zur Kirche. Mit einem Ruck setzen wir uns in Bewegung.
Die ganze Fahrt über bin ich bemüht den Jungen nicht anzuschauen und auch er macht keinen Versuch der Kontaktaufnahme. Wahrscheinlich will er mir meinen Freiraum lassen oder aber er ist zu sehr mit seiner Trauer beschäftigt, als das er sich auf mich konzentrieren könnte. Ich bereue es, dass ich ihn getröstet habe. Es war einfach ein dummer Impuls von mir. Nun biete ich mehr Angriffsfläche als zuvor. Allerdings schätze ich Timmothy nicht so ein, dass er dies ausnutzen würde.
Bei der Kirche angekommen steigen wir aus und betreten die Kapelle. Vorne am Altar steht der Sarg mit dem Vater des Jungen. Der Sargdeckel ist noch offen. Als Timmothys Blick auf das Gesicht des Verstorbenen fällt beginnt er erneut zu weinen. Ganz still und leise. Hätte ich ihm keinen Seitenblick zugeworfen hätte ich es nicht bemerkt.
Von dem Gottesdienst bekomme ich nicht viel mit. Ich bin tief in meinen Gedanken versunken und denke über mein Verhältnis zu dem Jungen nach, als mich plötzlich eine Erkenntnis ereilt.
Timmothys Vater ist tot! Keine neue Information, aber für mich hat sie in dem Augenblick eine sehr wichtige Bedeutung: Dieser verdammte Mann, hat mich verflucht und vermutlich das Geheimnis meiner Erlösung mit in sein beschissenes Grab genommen! Heiße Wut durchströmt mich, meine Hände zittern. Ich umklammere sie mit der jeweils anderen Hand und versuche ruhig zu bleiben. Was könnte ich in diesem Moment auch tun?Die letzten Minuten, in denen wir den Worten des Priesters zuhören sollen, ziehen sich ewig lang hin. Dann geht es endlich auf den Friedhof. Der Sarg wird langsam an Seilen in das Loch hinab gelassen. Anschließend darf jeder aus Traditionsgründen eine Schaufel Erde darauf werfen. Auch ich nehme das Gartengerät in die Hand und damit eine ordentliche Ladung Erde und schmeiße sie so doll ich kann auf das Holz.
Möge er meinen Hass gespürt haben! Mit wütender Miene drehe ich mich um und gehe zurück zu Timmothy. Er scheint mittlerweile nichts um sich herum mehr wahrzunehmen und steht mit gesenktem Kopf, gefalteten Händen und bebenden Schultern andonsten bewegungslos da. Dieses Mal packt mich das Mitleid nicht, dafür bin ich viel zu sauer.Es dauert eine Weile bis jeder der schwarz gekleideten Menschen seine Schippe hinabgeworfen hat. In dieser Zeit ist mir ein neuer Gedanke gekommen: Vielleicht hat Timmothys Vater die Erlösungsformel an seinen Sohn weiter gegeben? Immerhin betrifft es ihn ja persönlich. Nun gilt es Vertrauen zu Timmothy aufzubauen. Es ist meine einzige Chance von ihm los zu kommen.
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Peter Pan loves me
Fanfiction„Wer bist du? Und wo bin ich hier?" „Mein Name ist Peter. Peter Pan. Und das hier ist Neverland!", während er das sagt, hebt er seine linke Augenbraue und sieht auf einmal gar nicht mehr so gefährlich aus. Ich darf mich aber nicht täuschen lassen:...