Kapitel 14

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In der zweiten Reihe an der Wand gelehnt, hockt Noah. Als er mich ansah, lächelte er. Ich lächelte zurück und als ich fertig mit vorspielen war, klatschte die Klasse Beifall.Außer ein paar Leute aus der Klasse, waren alle begeistert.

Ihr könnt euch denken, wer nicht so überzeugt war. Genau Kaylie und ihre Freundinnen.

"Klasse Emilia, das war fantastisch. Hättest du nicht Lust in der Schulband mitzumachen? Denn die Schulband sucht noch eine Sängerin." fragte Mrs. Hastings mich hoffnungsvoll.

"Eh ich weiß nicht, ich könnte da mal vorbeischauen." antwortete ich etwas verwirrt.

Da sie mich irgendwie mit den Informationen total überrumpelt hat. "Gut, so jetzt machen wir weiter mit dem Unterricht. Könnt ihr mir denn sagen, was wir letzt Woche gemacht haben?" forschte sie sich in der Klasse um, währenddessen setzte ich mich wieder auf meinen Platz.

"Wow du bist echt gut, wie lange spielst du schon Gitarre?" bohrte sie sofort nach, als ich mich gerade mit meinem Allerwertesten auf den Stuhl fallen lies.

"Ehm seit 5 Jahren." erwiderte abwesend. Ich dachte wieder daran, wie mich Noah anschaute und lächelte, als ich spielte. Dabei muss ich wieder grinsen. Dann dachte ich an den Moment, wo Noah und ich uns gegenüber standen und er mir in die Augen schaute. Ich will das nicht. Was ist nur mit mir los?

"Hallo Emilia? Kommst du jetzt endlich oder willst du etwa in der Schule bleiben?" meinte sie und signalisierte mir, dass jeder schon das Zimmer verlassen hat.

"Oh ja sorry, ich war irgendwie in meiner eigenen Welt." teilte ich ihr mit, nahm meinen Rucksack und bewegte mich mit ihr aus dem Klassenzimmer.

Wir gingen schweigend aus dem Schulgebäude raus. Ich verabschiedete mich von ihr denn unsere Wege trennen uns, da sie zur Bushaltestelle und muss und ich zum Parkplatz. Als ich auf den Parkplatz zusteuerte, sah ich Noah's Auto noch dort stehen. Erleichtert atmete ich aus und sah ihn dort stehen. Aber er war nicht alleine.
Ein Mädchen stand mit ihm dort. Ich sah genauer hin und erkannte ein großes, schlankes brünettes Mädchen neben bzw. vor ihm stehen.

Es sah so aus, als würden die sich gleich beide gegenseitig aufessen. Bäh kein schöner Anblick. Ich wollte mir das nicht länger anschauen und ging einfach weg. Das setzt ein kleinen Stich in mir, als ich das sah. Deshalb lief ich einfach irgendwelche Straßen entlang und schaute mich um. Diese Siedlung in der ich landete, ist wohl ein wohlhabendes Viertel.

Überall reihten große Einfamilienhäuser mit einem großen Vorgarten. Diese Straße entspricht dem typisch amerikanischen Lebenstil. Ich dachte während dem Spazieren wieder an Noah und das Unbekannte Mädchen. Sie wirkte nicht mal wie ein billiges Mädchen. Ihr Gesicht konnte ich ja leider nicht erkennen, aber was ich alles erhaschen konnte, wirkte eigentlich ganz hübsch. Vielleicht ist das seine Freundin. Stimmt das könnte wirklich sein, immer hin hat er nicht erwähnt, ob er eine hat oder nicht.

Irgendwie denkst ja pausenlos an ihn nicht?

Nein tue ich nicht, naja nicht zumindest nicht 24/7.

Noch nicht schatz, noch nicht.

Gedankenversunken schlenderte ich die verschiedensten Straßen entlang. Ich wollte mich einfach dahin treiben lassen, mal schauen wo ich landen werde. Ich nahm meine Kopfhörer raus, machte Ariana Grande's neues Album an und setzt meinen Spaziergang fort. Dabei kam ich an vielen Häusern vorbei und roch den leckeren Duft nach Essen. Genau in dem Moment knurrte mein Magen laut, jetzt bemerke ich erst, wie sehr ich Hunger habe. Da ich weit und breit keinen Imbisstand oder etwas ähnliches sehe, fischte ich mein Handy aus meiner Tasche raus und gab in Google Maps, wo ich etwas essen könnte. Prompt zeigte mir mein Handy an, dass ich noch 2km laufen muss, um zu einer Mall zu gelangen.

Ach was man alles tut, um an Essen zu gelangen. Da ich Kopfhörer drinnen hatte, bemerkte ich gar nicht, dass jemand nach mir rief. Denn erst als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, zuckte ich vor Schreck zusammen und drehte mich um. Zwei kristallblaue Augen schauten mich an. Bei dem Anblick, schmelze ich nur dahin. Kyle fing an zureden. Ich wollte ihn hören, sodass ich meine Stöpsel raus.

"Emilia, was zum Teufel machst du hier? Du wohnst doch in einer komplett anderen Richtung." meinte Kyle.

"Ach ich wollte ein bisschen spazieren und das schöne Wetter genießen."

"Ach so." sagte er und schaute mich misstrauisch an.

"Wieso gehst du nicht vorher nach Hause und gehst dann spazieren? Du musst ja nicht den ganzen Tag in der Schuluniform rumlaufen haha." informierte er mich.

"Naja eigentlich wollte ich auch nach Hause. Ich ging zu Noah, da er mich nach Hause fahren würde. Doch dann sah ich ihn dort an seinem Auto gelehnt, mit irgendeinem Mädchen rumknutschen und bin dann gegangen. Lieber brauche ich 3-4 Stunden, um nach Hause zu finden, als bei ihrem Speichelaustausch zu zuschauen. Und ja deswegen bin ich jetzt hier." erzählte ich ihm und grinste bei dem letzten Wort.

Nachdem ich ihm alles berichtete, fing mein Magen zu knurren. "Shhh sei doch leise. Ich weiß, dass ich Hunger habe, gleich hole ich ja was zu essen." sagte ich in Gedanken zu meinem Bauch.

Hoffentlich hat er es nicht bemerkt. Kyle hat anscheinend das Knurren mitbekommen und fing an zulachen. Peinlich.

"Hey möchtest du mit zu mir kommen und etwas essen? Ich wohne gleich da drüben." teilte er mir mit und zeigt mit dem Finger zu dem großen blauen Haus, welches 50m von uns entfernt ist.

Ich zögerte kurz, doch ich willigte ein, da ich es nicht mehr aushalte. Kyle nickte zufrieden und wir gingen zu seinem Haus.

Als wird dort ankamen, klingelte er und es machte jemand die Tür auf. Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Person wieder so schnell sehe.

This year will be my yearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt