Kapitel 46 - Anders sein.

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Ich glaube, ich möchte ein zweites Buch schreiben, aber ich bin mir noch nicht wirklich sicher. Kann sein, dass das unnötig wäre, mal schauen, wollte ich euch einfach sagen ☺️ Das ist ein eher kürzeres Kapitel, aber das liegt daran, weil ich möchte, dass ihr versteht, wie wichtig es auch ist. So hinterlässt es, finde ich zumindest, einen stärkeren Eindruck. Viel Spaß beim Lesen 🐳

≈'Cause I got issues, but you got them too. So give them all to me and I'll give mine to you. Bask in the glory, of all our problems, 'cause we got the kind of love it takes to solve them. Yeah, I got issues and one of them is how bad I need you.≈

Issues - Julia Michaels 

Scarlett's Sicht.

"Wieso hauen wir nicht einfach ab? Fahren wir irgendwo hin, wo uns keiner kennt. Weg von Chea, weg von meinen Eltern, weg von der Schule. Wenigstens für einen Tag." meine Fantasie ging mit mir durch, meine Sehnsucht zeigte sich. Es war lächerlich solche Dinge zu sagen, da es offensichtlich nicht möglich war. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass ich mir solche sehnsüchtigen Aussagen bei Damon erlauben konnte. Er verstand mich. Er akzeptierte mich."Das ist, was du dir wünschst?" wir lagen immer noch da. Splitternackt, Haut an Haut, Herzschlag an Herzschlag. Und ich wollte nie wieder aufstehen. Obwohl es immer noch leicht seltsam war, so mit ihm dazuliegen, war es auch wunderschön. Ich wollte für immer mit ihm so bleiben, seine Hand an meinem Rücken spüren, die mich streichelte und an seiner Atmung lauschen. Denn zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich vollkommen."Ja. Wünschst du dir das nicht auch?" ich blickte erheitert zu ihm hoch und verlor mich in der selben Sekunde in seinen tiefen, braunen Augen. Diese Augen, die mir das Gefühl gaben es gäbe keine Grenzen."Für einen Tag nicht in deiner Haut zu stecken? Für einen einzigen Tag nicht Damon Waynes sein zu müssen?" er strich mir eine Strähne, die sich nach vorne wagte hinter mein Ohr und ich biss mir unauffällig in meine Unterlippe über seinen sanften Gesichtsausdruck. In seinem Blick schimmerte Faszination, was ich gedankenlos erwiderte."Ich wollte nie wer anderes sein." seine samtweiche Stimme verpasste mir trotz seiner Worte eine Gänsehaut und seine Hand, die sich auf meine Wange legte, brachte mich dazu für einen kurzen Moment meine Augen zu schließen."Bis ich dich kennengelernt habe." automatisch öffneten sich meine Augen wieder und ich spürte, wie sich mein Herzschlag beschleunigte. Er betrachtete mich, als hätte er noch nie etwas schöneres gesehen. Als würde er nie wieder gehen wollen."Seitdem wollte ich einfach nur deins sein." setzte er leise fort und streichelte sanft meine Wange, die nun durch seine Worte errötete. Obwohl ich meinen Blick am liebsten gesenkt hätte, schaffte ich es nicht. Dafür war ich viel zu benommen, fühlte mich viel zu betäubt. Alles an ihm war so berauschend und genau das war das Problem. In seiner Nähe konnte ich nicht klar denken und war bereit mich jederzeit in die Flammen zu werfen, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.

"Ich wollte mich für dich verändern und habe mich ständig gefragt, wie ich zu jemandem werden kann, den du wollen könntest." ein kleines, ehrliches Lächeln tauchte in seinem wunderschönen Gesicht auf und der Atem steckte mir im Hals fest. Diesmal gab es keine Hitze zwischen uns. Keine sexuelle Spannung oder Verlangen. Unsere Herzen sprachen, unsere Körper blieben still."Wenn ich doch nur gewusst hätte, dass die Einzige, für die ich mich je verändern wollte, die Einzige sein würde, die mich so akzeptiert, wie ich bin." sein Ton bebte vor Ehrlichkeit, seine Augen strahlten mich voller Hingabe an. Die Schmetterlinge in meinem Bauch fanden einfach keine Ruhe. Ein kleiner Teil in mir war immer noch felsenfest davon überzeugt, dass ich nur träumte und dass ich wahrscheinlich jeden Moment wieder aufwachen würde. Doch ganz egal, ob Traum oder nicht, ob Illusion oder nicht — ich war glücklich. Seine Worte machten mich glücklich, denn in dieser Realität waren seine Gefühle echt.

Seufzend legte ich mich wieder zurück auf seinen Brustkorb und schloss die Augen, ein kleines Lächeln hängend an meinen Lippen."Ich wollte immer anders sein." gestand ich ebenfalls ehrlich und lauschte an seinem beschleunigten Herzschlag."Seit ich denken kann, war ich unglücklich. Ich wollte sowohl mich, als auch alle anderen in meinem Leben verändern. Einfach verschwinden und nie wieder auftauchen. Manchmal wollte ich mir sogar...das Leben nehmen." ich konnte fühlen, wie er unter mir zusammenzuckte über meine Worte, aber ich wollte es sagen. Laut aussprechen, wie es mir all die Jahre erging. Und ich vertraute niemanden mehr als Damon."Da war einfach dieser Schmerz. So eine Last, die mich nie richtig aufatmen ließ. Ich rede nicht gerne über meine Kindheit, weil ich mich nicht erinnern kann, wie es war ein Kind zu sein. Ich erinnere mich nur noch an den Schmerz. Als hätte ich niemals eine Kindheit gehabt. " meine Mutter war nie eine Mutter gewesen. Sie war kühl, distanziert, diszipliniert. Sie kannte nur Bestrafung und Regeln. So oft hatte ich als Kind um ihre Zuneigung gebettelt. Mich selbst verletzt, um ihre Aufmerksamkeit zu kriegen. Ich stürzte mich von Bäumen, fiel beim Fahrradfahren oder knallte mir die Tür auf die Hand, doch alles vergeblich. In ihren Augen verdiente ich kein Mitleid, weil ich selbst schuld war. Doch dann fing ein Junge aus dem Kindergarten an mich zu ärgern und schubste mich eines Tages voller Wucht auf den Boden, weil ihm meine „komische Bekleidung" nicht gefiel. An diesem Tag nahm mich meine Mutter zum ersten Mal in den Arm. Für viele mag so etwas kleines zwar nichts besonderes sein, aber für mich war es damals die ganze Welt.

A Deal With Damon.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt