Kapitel 47 - Zu viel Panik.

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Viel Spaß beim Lesen🐳💖

≈Whatever trouble that you're thinking, I could get into it.≈

Into It - Camila Cabello

Scarlett's Sicht.

Ich war vollkommen gelähmt. Meine Gehirnzellen starben ab und die erzürnten, schockierten Augen meiner Mutter prägten sich in mein Gedächtnis ein. Alles, woran ich denken konnte, war  mein entblößter Körper und Damon, der immer noch nackt in meinem Schlafzimmer lag. Wie zum Teufel sollte ich das erklären? Was für eine Lösung oder Ausrede könnte ich mir dieses Mal einfallen lassen? Welche Erklärung gab es dafür, dass ich nackt in unserem Wohnzimmer stand? Welche Erklärung gab es dafür, dass Damon ebenfalls nackt in meinem Bett lag? Selbst, wenn er meine Mutter gehört hatte und sich schnell anzog, war ich immer noch nackt. Wie könnte ich mir so etwas erlauben, wenn doch ein Junge im Haus war?"Scarlett Emilia Jonson! Du beantwortest jetzt sofort meine Frage!" eine Ader auf ihrer Stirn schien gleich zu platzen, ihre wütenden Augen starrten mich vollkommen fassungslos an. Währenddessen stand ich immer noch still da, hielt den Hörer in der Hand und versuchte nicht ohnmächtig zu werden. Panik und Angst überkamen mich, als ich tatsächlich realisierte, was hier vor sich ging. Mir wurde augenblicklich übel und meine Hände begannen zu zittern. War dies das Ende? Würde sie jetzt herausfinden, wer ich wirklich war? Welche sündhaften Dinge ich mit Damon getrieben hatte? Das hätte ich voraussehen müssen. Irgendwann mussten wir doch erwischt werden! Ich konnte nicht mehr atmen. Das war schlimmer als der Tod. Keine einzige, logische Ausrede fiel mir ein. Egal wie oft ich meinen Mund öffnete, um ihr zu antworten — es kam nichts raus. Diesmal würde ich definitiv draufgehen. Es gab einfach keine Erklärung dafür, warum ich nackt telefonieren sollte, wenn doch Damon im Haus war! Oh, bitte lieber Gott. Hilf mir nur jetzt. Noch ein letztes Mal. Ich bitte dich.

"Scarlett, entweder du erklärst mir jetzt sofort was hier los ist oder—" ein Klingeln an der Tür unterbrach sie bei ihrem Ausraster und lenkte sie somit für einen kurzen Moment davon ab, mich weiterhin wie ein wildes Tier nieder zu starren. Dieser Moment reichte völlig aus, um mich wieder einzukriegen und meine Panik für den Augenblick zu schlucken. Das durfte einfach nicht passieren! Wir konnten nicht erwischt werden! Ich war noch nicht bereit zu sterben oder noch schlimmer; mein ganzes Leben Jesus zu widmen. Schnell legte ich den Hörer auf und gab mir alle Mühe meine Gedanken zu sortieren oder wenigstens eine Gehirnzelle zu finden, die noch funktionierte. Denk nach, Scarlett. Denk nach."Stell dich sofort da rüber! Dieses Gespräch ist noch nicht beendet!" zischte sie zornig und da sie so aussah, als wäre sie kurz davor Feuer zu spucken, zögerte ich nicht lange herum und versteckte mich hinter der Wand. Dann hörte ich wie sie die Tür öffnete und im nächsten Moment falsch auflachte."Damon!" sie klang äußerst überrascht und das war ich ehrlich gesagt auch. Wie konnte er aus meinem Schlafzimmer verschwinden und das auch noch so schnell? War er etwa übernatürlich? Ein verdammter Vampir, wie Edward Cullen, der, nur so nebenbei bemerkt, echt gruselig war? Entweder das oder er ist wirklich schnell aus dem Fenster geklettert. So oder so war ich ihm einfach nur dankbar. Jetzt musste ich mir nur noch eine Ausrede einfallen lassen für meinen kleinen FKK-Moment."Hallo, Mrs. Jonson. Ist Scarlett bereit zum Lernen?" Gott, er klang so verdammt unschuldig und dabei hatte er vor wenigen Minuten noch...Darüber sollte ich wahrscheinlich nicht nachdenken. Zumindest nicht jetzt. Erregt vor meiner Mutter zu sein, stellte ich mir nicht so angenehm vor."Ja, gib uns bitte noch einen kurzen Moment. Ich bin gleich wieder da."

"Ja, natürlich, Mrs. Jonson. Nur keine Eile. Ich habe Zeit." mir wäre fast ein sarkastisches Grunzen rausgerutscht. Die beiden waren ja wirklich Profischauspieler."Danke, Damon." ich hörte, wie die Tür zufiel und in der nächsten Sekunde stand sie bereits mit verschränkten Armen vor mir. Ihr Gesichtsausdruck war...unbeschreiblich. Unbeschreiblich angsteinflößend. Automatisch bedeckte ich mich mit meinen Händen und begann panisch an meiner Unterlippe rumzuknabbern. Das war so verdammt unangenehm."Ich höre." oh, Gott. Wieso konnte sie nicht einfach raten? Das hätte die ganze Sache so viel einfacher gemacht. Außerdem machte ihr Todesblick mich so nervös, dass ich kaum denken konnte."Nun, also..." sie zog ihre Augenbrauen nach oben. Ungeduld stand ihr ins Gesicht geschrieben. Das linderte meine Nervosität nicht unbedingt."Also, ich wollte gerade...ich habe mich ausgezogen, weil..." weil ich mich angeschüttet hatte? Nein, das ergab keinen Sinn. Warum zog man sich vollkommen nackt aus? Warum telefonierte man nackt im Wohnzimmer?"Ich war gerade dabei...duschen zu gehen?" klang das glaubhaft?"Dann habe ich das Telefon klingeln gehört und da ich Angst hatte, dass es etwas wichtiges sein könnte, bin ich schnell runter gelaufen." meine Stimme klang nicht sonderlich selbstsicher und die Lüge war auch nicht die beste, aber wenigstens fiel mir überhaupt was ein. Sie beäugte mich misstrauisch und mein Herzschlag beschleunigte sich, als sie streng mit dem Finger auf mich zeigte."Ich weiß nicht, was in letzter Zeit mit dir los ist, Scarlett, aber langsam habe ich es satt. Du verhältst dich seltsam. Benimm dich endlich wieder wie meine Tochter und hör auf mir und deinem Vater ständig Ärger zu machen. Jetzt geh nach oben und zieh dich an. Damon ist hier." obwohl ich am liebsten mit ihr über ihre Worte diskutiert hätte, war ich einfach nur froh, dass sie mir die Geschichte abkaufte, also entschied ich mich mit einem Nicken nach oben zu laufen und ihre Anschuldigungen für's Erste zu ignorieren.

A Deal With Damon.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt