32.

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"Ihr habt aber lange gebraucht." neckt uns Bea, als wir mit den Drinks das Wohnzimmer betreten. Ich zucke mit den Schultern, doch als ich ihr den Drink hinstelle flüstere ich ihr schnell zu. "Wir musste ja irgendwie da weitermachen, wo wir beim Date aufhören mussten ..." Kichernd stoßen wir mit Jenny an, die sich zu uns gebeugt und mitgehört hat.
Ich setze mich wieder neben Liam und lege vollkommen selbstverständlich meine Beine über seinen Schoß. Gedankenverloren streicht seine Hand immer wieder über meinen Oberschenkel. Wenn er wüsste, was er gerade bei mir auslöst, würden wir hier vermutlich nicht mit den anderen rumsitzen und trinken und uns lustige Anekdoten erzählen.
Es ist schon wirklich spät, als Bea und Adrian beschließen, nach Hause zu gehen. Die letzten Cocktail-Runden hat er bereits ausgesetzt, damit er noch fahrtüchtig ist. Kaiden erklärt lallend, dass er Jenny jetzt leider, leider nicht mehr nach Hause fahren kann, bis sie ihn endlich an die Hand nimmt und in sein Zimmer zieht. Shane hat für Stacy ein Taxi bestellt und mir widerwillig erklärt, dass er dann nach Hause laufen würde, da er ja anscheinend nicht für diese Nacht hier bleiben könne.
Ich zucke mit den Schultern. "Weißt du Shane, ich hätte dir gern die Couch angeboten, aber da ich mir sicher nicht von Stacy die Augen auskratzen lassen werde, weil du die Nacht bei mir verbracht hast, ist es wohl wirklich besser, du gehst nach Hause. Vielleicht können dich Bea und Adrian ja mitnehmen."
"Kalista?"
"Ja, Shane?" Er legt sanft seine Hand auf meine Wange und seine Lippen auf die Andere.
"Wirst du mir irgendwann erzählen, was zwischen dir und Stacy vorgefallen ist, dass ihr euch eigentlich nicht kennt, aber nicht leiden könnt? Es ist mir gestern beim Rennen schon aufgefallen..."
"Vielleicht Shane, aber nicht heute. Schlaf gut."
"Okay. Du auch. Und bitte, Kalista, versprich mir dass du nichts tust, was du nicht willst, okay?"
"Das sagst ausgerechnet du. Ach Shane." Ich schüttle leicht meinen Kopf und küsse ihm zum Abschied auf die Wange. 

Schon sind Liam und ich allein im Wohnzimmer. Schnell räumen wir die Gläser und leeren Snack-Schüsseln wenigstens in die Küche, damit es morgen früh nicht ganz so chaotisch hier aussieht. 
"Und jetzt?" fragt Liam mich grinsend, als wir auf der Couch sitzen und an einem letzten Cocktail nippen. Anscheinend vertragen wir beide recht viel- im Gegensatz zu den Anderen aus unserer Runde vorhin. Vor allem im Gegensatz zu meinem Bruder, der jetzt vermutlich mit Jenny um die Wette schnarcht. Auch wenn ich mit den Mädels unterwegs bin, bin ich die letzte, die betrunken wird.
"Ich weiß nicht. Hast du Lust, in den Pool zu springen?"
"Ihr habt einen Pool?" fragt er begeistert und nickt.
Ich lächle nur entschuldigend, bevor ich ihn an der Hand nehme und hinter mir her ziehe.

Das Wasserbecken ist schon in Sichtweite, als Liam mich plötzlich im Brautstil hochnimmt und grinsend zum Pool rennt. 
"Oh Gott, nein, Liam, tu das nicht! Wag es dir!" lache ich und schlage ihm spielerisch auf die Brust, klammere mich dann jedoch direkt wieder fest an ihn. 
Kraftvoll stößt er sich ab und mit einem lauten Platschgeräusch landen wir beide, komplett angezogen, im Wasser.
Prustend tauchen wir wieder auf und als erstes spritze ich ihm etwas Wasser ins Gesicht. Während er die Augen geschlossen hat, schwimme ich schnell um ihn herum, um ihn von hinten zu überraschen und unter Wasser zu drücken. Blitzschnell dreht Liam sich um und zieht mich mit nach unten. Hand in Hand tauchen wir zum flachen Teil des Beckens. Dort drückt er mich auf die flachen Stufen und schiebt sich etwas über mich.
Als seine Lippen die Meinen finden, weiß ich schon nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Hätte mich jemand gefragt, ob ich weiß wo ich bin, ob es Tag oder Nacht ist- ich hätte keine Ahnung. 
Liams Shirt klebt wie eine zweite Haut an ihm und verdammt, dieser Anblick lässt mich nicht kalt. Unter dem nassen Stoff kann ich jeden Muskel erkennen, wie er leicht zusammenzuckt, als ich versuche meine Hände unter sein Shirt zu schieben.
Wenige Momente später kann ich die Wassertropfen, die auf seiner Haut schimmern betrachten, denn sein Shirt ist irgendwo hin verschwunden. Wichtig ist für mich nur, dass er es nicht mehr anhat. Hungrig küsse ich an seinem Hals entlang. Als ich leicht anfange, an seinem Schlüsselbein zu saugen, entfährt ihm ein tiefes Stöhnen, das mir direkt durch und durch geht.
Meine Händen finden den Weg an seinen Seiten entlang und kommen auf seinem knackigen Hintern zum liegen. Mit sanftem Druck presse ich ihn an mich. Kurzzeitig lässt Liam von mir ab, schenkt mir einen tiefen Blick in die Augen und zieht mir mein Oberteil aus. Die Begierde in seinem Blick lässt mich leise aufkeuchen.
"Gott, Kalista..." murmelt er leise und senkt seine Lippen erneut auf meine empfindliche Haut.
Seine Hände erkunden vorsichtig meinen Oberkörper und mir entfährt ein leises Wimmern.

Ein leichter Windhauch lässt mich frösteln und Liam hält inne.
"Lass uns reingehen." nuschelt er an mein Ohr und drückt sich hoch. Dann nimmt er meine Hand und zieht mich ebenfalls auf die Beine. Schon legt er seinen Arm um mich und klitschnass wie wir sind, betreten wir das Haus.
Kichernd tapsen wir zum Bad, wo ich uns schnell Handtücher aus dem Schrank nehme. Bevor ich es ihm in die Hand drücke, schaue ich ihm in die leuchtenden grünen Augen. "Oder wollen wir duschen gehen?" frage ich und beiße mir unsicher auf die Unterlippe.
Liam hebt mein Kinn mit zwei Fingern an und schaut mich prüfend an, dann grinst er. "Okay." Unsere Hände umschließen sich und ich ziehe ihn hinter mir ins Bad. Kaum dass die Tür sich schließt, drückt er mich dagegen und küsst mich leidenschaftlich. Seine Fingerspitzen fliegen über meine Haut und verursachen mir Gänsehautschauer.
Mit Blicken fragend zieht er meinen BH aus, kurze Zeit später stehen wir splitterfasernackt voreinander. Liam tritt den letzten Schritt auf mich zu und schließt mich in seine Arme. "Du bist so wunderschön..." haucht er und fährt mit den Händen meine Seiten entlang. Erwidern kann ich nichts, denn immer wieder und wieder küsst er mich voller Hingabe.
Trotz seiner offensichtlichen Erregung macht er keine weiteren Anstalten irgendwie mehr zu tun, als mich zu berühren und zu küssen. Er zieht mich in die Dusche und schaltet das Wasser ein. Einvernehmlich schweigend seifen wir uns gegenseitig ein, verschlingen uns mit Blicken und genießen unsere Nähe. 
In Bademäntel gekuschelt schleichen wir schließlich in mein Zimmer. Irgendwie halte ich es gerade für absolut selbstverständlich, dass er heute Nacht bei mir bleibt, egal ob noch irgendwas passiert oder nicht.
Ja, ich will ihn. Verdammt, ich will ihn wirklich sehr. Doch genauso genieße ich, dass er einfach da ist, seine zärtlichen Berührungen,...
Mit Shirt und Slip bekleidet klettere ich zu ihm in mein Bett, wo er sich bereits- immerhin mit Boxershorts bekleidet- unter der Bettdecke räkelt.
Lächelnd schmiege ich mich an seine muskulöse Brust und lasse meine Hand auf seinem Bauch ruhen. 

HeartracerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt