36.

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Ob einer von uns sich aus Versehen etwas bewegt hat, oder er sich weiter runtergebeugt hat- vielleicht habe ich mich auch weiter gestreckt, ich habe keine Ahnung und es ist mir vollkommen egal.
Als wären sie dafür geschaffen, schmiegen sich seine Lippen an meine, meine Zähne zupfen an seiner Unterlippe. Ich drücke ihn fester an mich, meine Hände wandern unter seinem Shirt weiter nach oben.
Shane stöhnt leise, seine Zunge streicht über meine Lippen und automatisch öffnet sich mein Mund ein Stück weiter. Quälend langsam schiebt er seine Zunge in meinen Mund und begegnet meiner Zunge. 
Mir entfährt ein Laut der irgendwas zwischen Seufzen und Stöhnen ist und ich merke, wie sich Shanes Mund zu einem Lächeln verzieht.
Zaghaft fahren seine Hände unter mein Oberteil und streichen über die nackte Haut.
Als seine Fingerspitzen den unteren Rand meines BHs berühren, fahren wir erschrocken auseinander, als hätten wir gerade eine unsichtbare Grenze überschritten.  Ich schlucke schwer, Shane fährt sich verlegen mit der Hand durch die Haare, in der anderen Hand hält er bereits wieder die Sachen von Kaiden. Ohne ein weiteres Wort zu sagen verschwindet er fluchtartig im Bad, Sekunden später höre ich bereits das Wasser rauschen. Nachdenklich schüttle ich den Kopf und ziehe mir andere Sachen an. Grob bürste ich noch das Mehl aus meinen Haaren, bevor ich mich um die eingesaute Küche kümmere.

Die ersten Pancakes brutzeln bereits in der Pfanne vor sich hin, als Shane von hinten seine Arme um mich legt und seinen Kopf auf meiner Schulter abstützt.
Seine nassen Haare kitzeln an meinem Hals und ich muss leise kichern.
"Hm, das riecht echt gut!" murmelt er leise in mein Ohr, platziert einen leichten Kuss auf meiner Wange und löst sich wieder.
Vollkommen unbeeindruckt von der Situation und von dem Effekt den er auf mich hat - nämlich dass ich stocksteif mit Gänsehaut vor der Bratpfanne stehe und nicht weiß wo oben und unten ist- beginnt er, den Tisch für uns Beide zu decken.
Es kommt mir absolut surreal vor, dass wir miteinander umgehen, als wäre nichts gewesen. Es liegt keine komische Spannung zwischen uns, obwohl das vollkommen angebracht wäre.
Erst, als Shane sich an der Tür verabschiedet, ist es merkwürdig.
Betreten schaut er zu Boden, während ich hochinteressiert die Wand hinter ihm mustere.
"Also, ehm... ja. Danke für den schönen Abend gestern. Und den Morgen heute." stammele ich.
"Ja, also, vielleicht können wir das ja wiederholen oder so... Mir hat es auch gefallen." murmelt er.
Ich nicke nur, dann schauen wir uns wieder stumm an.
"Das vorhin... eigentlich sollte ich vermutlich sagen, dass es mir leid tut, aber dann würde ich dich anlügen." sagt er leise, sein ehrlicher Blick trifft mich.
"Dann sag es nicht. Ich habe keine Ahnung was das war und was ich davon halten soll."
Stumm nickt mein Gegenüber. "Wann kommst du wieder?"
Vom Themenwechsel überrascht halte ich kurz inne. "Donnerstag, denke ich."
"Sehen wir uns dann?"
"Ehm. Vermutlich."
"Okay. Bis dann und pass auf dich auf, okay?"
Wir umarmen uns kurz und nach deinem kleinen Kuss auf meine Stirn verschwindet Shane aus dem Haus. Zeit für mich, duschen zu gehen und mich fertig zu machen.

Wenig später bin ich unterwegs zu Nate und seiner Freundin. Spontan haben wir beschlossen, nur etwas trinken zu gehen. So richtig Lust auf Training habe ich gerade wirklich nicht. Zum Glück können Nate, seine Freundin und eine ordentliche Menge Alkohol mich wirklich gut ablenken und zum ersten Mal seit langer Zeit schlafe ich später ein, ohne an irgendeinen Typen zu denken.



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Nur ein super kurzes Kapitel diesmal, sorry.
Aber ich habe in den letzten 1,5 Wochen 3 super dicke Tattoo-Sitzungen hinter mir und war tatsächlich etwas ausgeknockt.
Aber so langsam geht's wieder weiter, ich hoffe ihr habt Spaß :)

HeartracerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt