❗️Enthält erotische Szenen ❗️
Die Einserschülerin Rebecca Wilson studiert Medizin in San Francisco. Nach einer gewalttätigen Beziehung ist sie froh, in den USA neu anfangen zu können.
Doch dann lernt sie den geheimnisvollen, attraktiven und wohlhab...
Im Belle Vue ist es ruhiger als sonst, was wahrscheinlich mit dem Wetter zusammenhängt. Die grauen Wolken haben sich verdichtet, sich von hellgrau zu einem bedrohlichen anthrazit verwandelt und dicke Regentropfen werden von dem peitschenden Wind gegen die großen Fenster des Restaurants gejagt. Es dauert nicht lange und nach grellen weiß-gelblichen Blitzen ist das Grollen des Himmels neben dem lauten Prasseln des Regens zu hören.
»Was ein Wetter.«, höre ich Juan sagen, als ich zu ihm hinter die dunkle, mahagonifarbene Theke trete und ihm wie immer meine Notiz mit Getränkebestellungen hinlege. Er schneidet mit einem scharfen großen Küchenmesser gerade Limetten.
»Da sagst du was. Aber einen Vorteil hat es, wir haben weniger Gäste und dadurch weniger Stress.«, antworte ich optimistisch. Das ist schon immer so ein Ding von mir, das ich wahrscheinlich von meiner Mutter habe. In allen Lebenslagen versuche ich immer das Positive zu sehen.
»Stimmt.«, erwidert Juan grinsend und schüttet den Mojito, den er gerade in dem hochwertig aussehenden, aus Metall bestehenden Cocktailshaker zubereitet hat, in zwei Cocktailgläser.
Plötzlich kommt mir eine Idee.
»Sag mal, hast du den Namen Carlo Scalice schon mal gehört?« Kann ja nicht schaden, einfach mal zu fragen. Fragen kostet schließlich nichts, wie meine Mutter immer sagt.
»Carlo Scalice? Claro que sí! Warum fragst du?«, flüstert er, als könnte uns jemand hören. Er dreht sich zu mir herum und schaut mich mit seinen warmen braunen Augen an, fast meine ich Sorge darin zu erkennen. »Woher kennst du diesen Namen, Rebecca?«, fragt er weiter und zieht eine Augenbraue nach oben. Ich liebe es einfach, wie er mit seinem spanischen Akzent meinen Namen ausspricht.
»Ich habe in der Uni gehört, wie sich ein paar Jungs über ihn unterhalten haben.«, entgegne ich schnell und zucke beiläufig mit den Schultern. »Kennst du ihn?«
»Pero no! Nein, ich habe ihn nie kennengelernt und hoffe, das werde ich auch nie. Mein Bruder kennt ihn.«, antwortet er und fängt an, ein paar Blätter Minze mit dem Küchenmesser zu hacken.
»Dein Bruder?«, frage ich überrascht. Juan hat mir nie erzählt, dass er einen Bruder hat.
»Ja, Fernando, mein großer Bruder.«, redet er weiter und rollt mit den Augen.
»Und woher kennt dein Bruder ihn?«, hake ich weiter nach. Ich muss wissen, wer dieser Carlo Scalice ist und was er von Bradley will.
»Du hast keine Ahnung, wer Scalice ist oder?« Juan schaut mich wieder an, runzelt die Stirn und fasst sich mit Daumen und Zeigefinger an sein bärtiges Kinn.
Ich schüttele den Kopf. Dann beugt er sich nah zu mir herüber und redet leise weiter. »Er ist der Don der italienischen Mafia hier in San Francisco. Die Hälfte der Polizei gehört ihm, die sind alle korrupt. Seine Gelder fließen durch die ganze Stadt.«, flüstert er in mein Ohr und plötzlich stellen sich mir die Nackenhaare zu Berge.
Warum in Teufels Namen telefoniert Bradley mit dem Boss der italienischen Mafia?
Meine Augen weiten sich, als Juan sich wieder von mir abwendet und die Minze in die Gläser verteilt.
»Dein Bruder ist in der italienischen Mafia?«, schießt es aus mir heraus und ich schwenke meinen Kopf durch den Eingangsbereich, um sicher zu gehen, dass mich niemand gehört hat. Aber Fernando ist doch wie Juan Mexikaner?
»Por Dios! Nein, nein. Aber er hat für ihn gearbeitet, beziehungsweise, tut es immer noch.«, sagt er, den Kopf schüttelnd und stellt die Getränke auf mein schwarzes Tablett.
»Darf ich fragen, was er für ihn gemacht hat?«, frage ich vorsichtig, denn ich muss einfach an mehr Informationen kommen.
»Ab und zu finden sonntags illegale Faustkämpfe in einer alten stillgelegten Werft drüben in Hunters Point statt. Fernando ist dort öfter angetreten, als wir nach San Francisco kamen. Du musst wissen, es lässt sich dort sehr viel Geld verdienen, wenn man gut ist. Hunderte Zuschauer treffen dort zusammen und schließen mit den Mafiosi illegale Sportwetten ab. Darüber, welcher Kämpfer gewinnen wird.« Juan hält kurz inne, als würde er überlegen, ob er mir zu viel verraten hat und fährt fort: »Er kämpft jetzt nicht mehr dort. Ab und zu schaut er aber noch zu.« Juan senkt kurz seinen Blick und schaut mich dann wieder intensiv an. »Rebecca, das darfst du niemandem erzählen. Das bleibt unter uns, okay?«
Juan schluckt schwer und sein Adamsapfel springt umher.
»Unter einer Bedingung.«, platzt es aus mir heraus und Juan sieht mich fragend an. »Heute Abend komme ich mit. Nach Hunters Point.«
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