Willst du mich verlassen???

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Arabia:

Auf der Fahrt zu mir redeten wir kaum ein Wort miteinander. Es war einfach nur schön gemeinsam in dem warmen Auto zu sitzen und die Stille die uns umgab, wirkte sehr entspannend auf uns. Während ich bei der Dunkelheit die uns draußen umfing hauptsächlich auf die vor mir liegende Straße starrte, hatte sie den Blick entweder abgewandt und beobachtete draußen die Schatten, welche nicht mehr als Bäume, Sträucher oder gar Bänke zu erkennen waren, oder sie sah mir beim fahren zu, lächelte und drehte wieder ihren Kopf. Ab und zu legte sie eine Hand auf meine, die auf der  Mittelkonsole lag und immer wieder zum Gang griff, was dazu führte das sie mir ihre Hand wieder entzog. Aber meistens sammelte ich sie sofort wieder ein und hielt sie fest. Sie lächelte.

Silver:

Bei Arabia angekommen ließen wir zuerst einmal den Hund ins Haus und sorgten dafür das sie etwas zu fressen bekam. Ich hatte mich an die Kühlschranktür gelehnt und beobachtete das Schauspiel belustigt. Das macht einer Kerze auf dem kleinen Esstisch flackerte und schmiss große, zappelnde Schatten an die Wände, denen ich ebenfalls mit großer Genugtuung meine Aufmerksamheit widmete. Doch dann stolzierte die wunderschöne Frau mit den langen blonden Haaren an mir vorbei, direkt auf den Kühlschrank zu und beugte leicht ihren Rücken sodass sie alles im Kühlschrsnk sehen konnte. "Rot oder Weiß Darling?" kam schon die Frage. Ich musste lachen. Meine Möchtegernalkoholikerin... wie sehr ich sie liebte... Inzwoschen standen bereits zwei Weingläser auf der Theke neben der abwartend meine Freundin stand und mich mit ihren Waldseegrünen Augen fixierte und einfing.  Erst ihr Räuspern und ein belustigte Zwinkern erwachte ich aus meiner Trance, schüttelte meine schwarzen Haare aus dessen Zipf bereits einige Partien sich gelöst hatten. "Tschuldige" kam meine Antwort genuschelt zurück während ich eine Flasche Weiswein aus dem Kühlschrank nahm und auf sie zuging. Grinsend sahen wir beide uns in die Augen. Erst jetzt bemerkte ich das sie schon lange eine Flasche in der Hand hielt... Weißwein... allerdings einen süßen... Spaßeshalber vorwurfsvoll sah ich sie an und schielte dann an ihr vorbei...

Ich konnte mich einfach nicht an all das hier gewöhnen... Gut... viel Zeit dazu hatte ich zwar nicht gerade, aber sollte nicht langsam das positive akzeptieren anfangen?

Meine Augen glitten durch diesen Raum... Ihre Küche hatte dunkelgraue Wände, weiße Schränke die an einer Seite standen. Auf der anderen Seite, die in den Raum führte, stand eine Art Theke mit fünf Barhockern. Sie bestand aus weißem Holz und hatte eine schwarze Marmorplatte obendrauf. Auf der Theke, wie auch sonst in diesem sowie jeden anderen Raum verteilt standen viele Pflanzen. Hauptsächlich grüne Palmen mit weißen oder auch leicht pinken Blüten. An der Wand links davon hing ein großes Bild in einem weißen Rahmen, auf schwarzem Hintergrund. Man sah einen Mond in weiß und die shiluette von zwei Frauen, die Hand in Hand auf einem Hügel standen und auf ein Sternbild sahen das zusammengesetzt ein Herz ergab. Und oben drüber stand in Schnörkelschrift: "There's Always a Happy End..."

Als ich das las musste ich unwillkürlich lächeln. Was für ein schönes Bild.

Arabia:

"Ähm... Baby...?" Meine Augen folgten ihrem Blick. Dann ging ich auf sie zu, umarmte sie von hinten und drückte ihr eines der beiden Gläser die ich kurz zuvor befüllt hatte in die Hand. "Prost!!" Dann drehte sie sich um. Liebevoll sahen wir beide uns in die Augen.

Doch irgendwann wurde ich wieder ernst. Ernst starrte ich in ihre unendlich blauen Augen und seufzte. "Naja... doch... irgendwann wird uns das echte Leben wohl wieder einholen, meinst du nicht auch? Was und wie willst du das ganze angehen. Möchtest du darüber reden?"

Die schwarzhaarige junge Frau machte einen traurigen Eindruck als sie sagte: "Ja... das hatte ich mir heute auch schon überlegt... davor habe ich schon den ganzen Tag Angst gehabt... willst du mich wieder verlassen? Ich meine... wie sollen wir das denn machen??? Das würde doch niemals funktionieren, oder wie siehst du das?"

Silver:

Einen Moment wartete ich ab, doch als sie mich nur anstarrte sprach ich automatisch weiter. "Ist das deine Überlegung??? Willst du das?" Ich steigerte mcih in die ganze Sache etwas rein, weswegen meine Stimme immer höher wurde und schließlich am Ende brach und sich Tränen in meinen Augen bildeten.

Als ich meinen Kopf wieder erhob, erschrak ich. Ihre Augen... aus ihren hellen grünen Augen wurden auf einmal dunkelgrüne Augen. Fast schwarz... sie zuckte leicht mit einem Augenlied und einige Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Oje... das wollte ich nicht... sofort sprang ich auf sie zu und nahm sie in meinen Arm. Doch sie erhob einen Arm und hielt mcih davon ab sie zu berühren. Shit!!!

"Du... " sie spach ganz leise und langsam und schien Probleme dabei zu haben zu sprechen. "Das hätte ich nicht gedacht... du denkst ich möchte dich verlassen? Inwiefern würde das denn etwas einfacher machen???"

Eben wollte ich zu einer Antwort Luftholen, doch sie schüttelte schon ihre blonden langen Haare und schrie:" Liebst du mcih denn nicht mehr??? Ich hätte niemals mehr damit gerechnet jemanden wie dich zu finden, und nach bereits zwei Stunden sagen zu können, verdammt ich liebe sie!! Ich hatte mir geschworen das ich sowas niemals mehr zulassen würde, aber ich habe es doch getan. Und jetzt habe ich das Problem!!!"

Traurig starrte ich sie an, nicht imstande irgendetwas zu sagen.

"Aber... würde das denn etwas an deinen Gefühlen ändern? Ich kann nicht..." sie stoppte einen Moment um Luft zu hohlen "Ich kann mich nicht in dir geirrt haben... du bist nicht so wie dich alle immer beschreiben..."

Und das gab mir den Rest... nun rannen auch mir Tränen in strömen, wie Bäche an den Wangen hinunter und ich schrie zurück: "Ach ja??? Nein, das würde wirklich rein Garnichts ändern. Ich liebe dich, und sowas wie dich hätte ich mir niemals zu träumen gewagt das ich dich jemals finden würde. Aber was soll ich denn machen???"

Verständnislos sah sie mich an.

"Ich werde immer an deiner Seite bleiben... ich dachte nur du wolltest mich verlassen und wollte es dir etwas einfacher machen... Aber ich liebe dich doch...!"

Arabia:

Das war es was ich gebraucht hatte. Ohne auf ein weiteres Wort ihrerseits zu warten zog ich sie zu mir her, verschüttete zwar den Wein, doch beachtete dies nicht weiter und küsste sie innig. Sie gab sich mir voll hin und intensivierte den Kuss von ihrer seite. Wir beide lächelten in den Kuss hinein.

"Also bleibst du bei mir?" nuschelte sie in den Kuss hinein. Ich lächelte und drückte sie fester an mich. "Aber sicher doch!"

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