Etwas neues...

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Silver:

Den Rest des Wochenendes verbrachten wir in gemütlicher Zweisamkeit, ohne Stress und viele Vorhaben. Wir genossen die gemeinsame Zeit wirklich, spielten mit meiner Katze, gingen Gassi mit ihrem Hund und frühstückten im Bett.

Wir hatten absolut keine Bedenken wegen der vor uns liegenden Woche. Selbst wenn wir eine Woche lang nicht da waren... Sitarrè und Maira verstanden sich bestens, wir konnten sie zusammen in dem großen Haus alleine lassen. Futter war genug da und Arabia's Schwester, die ich zwar noch nicht kannte, wohl aber existieren sollte, würde laut meiner Freundin zwei mal vorbei schauen, die Blumen gießen, das Futter auffüllen und den Briefkasten leeren.

Inzwischen hatten wir gegessen und saßen über unseren Koffern. Ich saß gelangweilt daneben, meine Kleidung reichte nicht mehr für eine Woche und so würde ich wohl oder übel nochmal zu mir in die Wohnung fahren müssen und ein paar Sachen holen. Arabia schmollte. "Wirklich??? Ich dachte wir verbringen den Rest des Tages eingekuschelt mit einer Decke auf dem Sofa?" fragte sie hoffnungsvoll und sah mich mit ihren Waldseegrünen Dackelaugen an. "Hör auf zu betteln süße!" lachte ich. "Wenn du nicht mitkommen willst... ich kann auch alleine gehen... kein Problem. Außerdem..." Ich machte eine Pause und kniete mich runter vor meine Freundin und nahm ihr Gesicht in die Hände. "Außerdem kann ich gerne auch Sitarrè mitnehmen, dann musst du heute nicht mehr mit ihr gehen... und was soll ich sonst schon machen? Wenn ich es nicht tue, dann habe ich Mittwoch nichts mehr anzuziehen!" Nun lachten wir beide.

Arabia:

Ich hatte wirklich keine Lust mit zu gehen... aber mein Traum von einem gemeinsamen Tag auf dem Sofa würde wohl auch nichts werden... Wobei...

"Sag mal... du hast doch die selbe größe wie ich... nimm dir doch was von mir!" Meine Huskyfreundin lachte schallend. "Ja, genau... " sie lachte noch immer, bis ihr Blick auf meinen, vollkommen ernsthaften Blick traf. "WArte das meinst du ernst?" Ich lachte. "Ja, natürlich meine ich das ernst süße... und mit Sitarrè gehen wir heute abend, sie kann solange im Haus umhertollen."

Mit großen Augen bedachte mich meine Freundin einen Moment lang, bevor sie sich auf den Boden vor mich kniete, mein Gesicht in ihre Hände nahm und ihre Stirn an meine legte. Ich fühlte mich einen Moment lang als würde ich mit einer Katze kuscheln... sie war so weich und konnte genauso schnurren wie ihre eigene Katze. Wie knuffig.

"Also... bleibt es dabei süße?" fragte ich sanft. Sie nickte und löste sich von mir. Dann setzte sie sich mir gegenüber auf den Boden und betrachtete mich mit ihren wunderschönen Augen, schien völlig in mir zu versinken. "Worüber denkst du nach?" Sie schüttelte nur den Kopf, dann sprach sie:" Sag mal... weißt du eigentlich wie schön du bist?"

So verging das Wochenende und wir standen vor dem großen Tag. Als mein Wecker klingelte und ich mich zu meiner wunderschönen Freundin beugen und sie mit einem Kuss wecken wollte brummte sie nur genervt und wich meinen Armen geschickt aus und verschwand mit dem Kopf unter ihrem Kopfkissen. Ich lachte. Wie konnte man nur so niedlich sein. Als sie auch meinen zweiten Versuch nicht annahm sprang ich aus dem Bett und machte mich in meinem übergroßen T-Shirt auf den Weg in die Küche. Wir hatten in den vergangenen Tagen sehr viel über uns herausgefunden, unsere Vorlieben und Abneigungen erörtert und mehr und mehr über den jeweils anderen gelernt. Sie war ein ebenso großer Kaffeejunkie wie ich. Als das heiße Wasser auf das Kaffeepulver traf und den Raum mit diesem unvergleichlich köstlichen Geruch gefüllt wurde spürte ich wie sich von hinten zwei Arme um meine Taillie schlangen und mich festhielten. Ein Kopf wurde in meinen Nacken gelegt. Ich lächelte und schmiegte mich an die Frau hinter mir. Dann drehte ich mich um und lachte. Mit einem schiefen grinsen sah sie mich an. Sie hatte sich bereits fertig gemacht. Sie hatte sich eine schwarze Jeans mit zwei Löchern in den Knien angezogen, ein weißes Top dazu und eine schwarze Lederjacke hing ihr um die Schultern. Auch geschminkt war sie bereits und ihre Haare hatte sie zu einem eher lässigen Zopf auf die Seite geflochten. Aber verpennt sah sie dennoch aus. Vorsichtig nahm ich ihr Gesicht in meine Hände... ich konnte einfach nicht widerstehen. Sie sah so unfassbar süß und niedlich aus. Auch wenn ich wusste das, sollte ich das laut aussprechen sie mir Wohl den Kopf abbeißen würde. Ich zog ihren Kopf zu einem Langen Kuss zu mir, gab ihr dann einen Klapps auf den Hintern und verschwand augenzwinkernd mit meiner Kaffeetasse in Richtung Bad.

Silver:

Ich hatte keine Lust auf die Klassenfahrt. Das alles erschien mir plötzlich so eigenartig und sinnlos. Ich wollte hier garnicht weg. Ich hatte was ich brauchte und es gefiehl mir unglaublich hier. Und jetzt mussten wir für zwei Wochen weg?? Oder war es eine? Egal, auf jeden Fall weg. Ich nahm meine Kaffeetasse und setzte mich auf das weite Fensterbrett mit den Kissen drauf und starrte einen Moment aus dem Fenster bevor ich mich meinem Handy widmete. Ich hatte es bestimmt seit einigen Tagen nicht mehr angeschalten, und mir grauste es schon förmlich vor all den Nachrichten die ich mit Sicherheit in der Zwischenzeit bekommen hatte, und ebenso vor meinen ganzen verpassten anrufen. Ich hatte es gerade angeschalten da klingelte es bereits. Bea... uff!! Ich überlegte einen Moment sie einfach wegzudrücken, da wir uns später ja eh sehen würden, aber hey, sie war meine beste Freundin, also wieso war ich ihr gegenüber eigentlich so abweisend? Sie war immer für mich da, hatte mich unterstützt und selbst wenn sie ab und an die größte Nervensäge diesseits des Universums war, so liebte ich sie dennoch abgöttisch. Also nahm ich ihren Anruf an und nuschelte ein verlegenes:" Heeeeeyy süße..." Am Ende der Leitung schnaubte jemand wütend. "Ach komm schon..." versuchte ich es weiter. Einige Zeit war alles still. "Ich hasse dich!!!" kam von ihr und ich musste kurz lachen.

"Das ist doch garnicht wahr! Du liebst mich. Oder hast du das vergessen??" wieder schnaubte sie. "Ich bitte dich, was willst du hören??? Entschuldige das ich dich vernachlässigt habe, aber ich habe dich weder vergessen, noch bist du mir unwichtig geworden, es ist nur..." noch immer war alles ruhig am anderen Ende. "Verdammt... ich bin das erste mal seit sooooo vielen Jahren glücklich, ich meine... wie lange kennen wir uns jetzt schon?? Genau, also... gönnst du es mir nicht?" Sie schnappte nach Luft. Mist... das hätte ich nicht sagen sollen...

"Sag mal... sag mal... bist du eigentlich noch ganz dicht??? Bist du noch zu retten oder so?? Verdammt... du weißt ganz genau das ich dir alles glück der Welt gönne, okay??? Aber ich finde es einfach scheiße von dir, das du mir nichtmal eine Nachricht oder so schreiben kannst. Nein, die feine Lady verpisst sich einfach weil's ja gerade so schön ist...!!!" Sie schniefte. Und ja, ich konnte sie verstehen... sie konnte absolut nichts dafür und schuld war diesesmal wirklich absolut und eindeutig ich...

"Ich weiß... aber... sehen wir uns später nicht? Du fährst doch mit, oder? Ich setzte mich auch neben dich wenn du willst, okay? Und wir haben jetzt sowieso ganz ganz lange Zeit zu reden. Ich versprech's dir..." Sie brummte nur.

"Ja, meinetwegen... aber... nicht lange, okay? Ich habe schon jemand anderem Versprochen neben ihm zu sitzen, also... bis zur ersten Pause, alles klar?" Jetzt hatte ich einen Klos im Hals... sie hatte es jemand anderem versprochen? Aber... sie war doch meine... Shit!!!

"Jaa ist okay... bis nachher... ähm... wer denn?" Jetzt schnaubte und lachte sie. "Tjaaaa ich bin halt wieder verliebt... und glaube mir, dieses mal ist er perfekt... das ist keine Bettgeschchichte mehr. Darüber bin ich hinweg... Yeyyyyy!!!" Ich lachte leise.

"Alles klar, bis später süße!" IN diesem Moment kam Arabia in die Küche und sah mich mit einem geschockten und irgendwie fragenden Blick an. "War nur Bea... können wir?" kam meine Antwort. Dann sprang ich auf, nahm ihre Hand und zusammen machten wir uns auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt.

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