Arabia:
Ich hatte mich inzwischen wieder beruhigt. Zusammen standen wir in unserem großen und überaus geräumigen Bad unseres Hotelzimmers und unterhielten uns, während ich mir etwas neues anzog und Silver ihr Make-Up auffrischte. "Sag mal... soll ich eigentlich etwas wegen diesem Ekelpaket unternehmen?" kam plötzlich die Frage meiner Freundin. Etwas entgeistert sah ich sie durch den Spiegel an. Unsere Augen trafen sich und sofort bekam ich wieder Herzrasen vor Freude, diese wunderschöne, junge Frau meine Freundin nennen zu dürfen. Verboten hin oder her. "Nein, lass gut sein süße, er ist den ganzen Ärger nicht wert, und außerdem darfst du dir keine Fehltritte erlauben, du stehst doch ganz kurz vor deinem Abschluss!" Durch ihre blauen Augen trat ein lächeln, was mich sofort etwas beruhigte. "Na gut, wenn du meinst, aber..." sie zögerte. "Aber wir bleiben trotzdem ein Paar, oder? Ich... naja, er könnte dir sicher viel mehr bieten als ich, und..." völlig entgeistert sprang ich auf und schnitt ihr mitten im Satz das Wort ab. "Was!?!?? Was will ich denn mit so einem wortwörtlich, widerlichen Kerl??" dann entspannte ich mich wieder etwas, leichte Tränen traten mir in die Augen als ich sie zu mir umdrehte und weitersprach:" Außerdem musst du mir doch Garnichts bieten. Du bist doch auch noch sooo jung... und ich habe doch bereits alles was ich will. Also mach dir darüber bitte keine Sorgen. Ich bin sowas von glücklich mit dir!! Glaubst du wirklich das alles würde ich für so jemanden einfach so wegwerfen??" Nun lächelte auch Silver, hob eine Hand und strich mir behutsam eine Haarsträhne die wohl aus meinem eben neu gemachten Haarknoten entkommen war, wieder hinter mein Ohr. Sie kicherte und küsste mich anschließend. "Nein... zumindest hoffe ich das nicht, denn... ich bin das erste mal seit so vielen Jahren wieder richtig glücklich, auch wenn es zur Zeit nicht ganz so einfach ist, aber trotzdem habe ich dir all das hier zu verdanken." Nun weinte ich wirklich etwas, wischte mir die Tränen weg und zog die junge Frau in meine Arme. "Ich liebe dich meine süße!"
Eine Zeit lang standen wir nur so da, doch dann viel mein Blick auf die Uhr, die man durch den Spiegel klar erkennen konnte und erschrak. "Shit!! Wir müssen in zwei Minuten unten sein..." sofort lösten wir uns voneinander, Silver räumte ihr Schminkzeug weg und ich streifte mir meine Bluse über und wir verließen gemeinsam das Zimmer. Ein paar Schritte von unserer Tür entfernt wartete bereits Herr Holbertson auf uns. Mit einem strengen Blick musterte er uns beide und verdrehte die Augen. "Was ist denn??? Solltest nicht wenigstens du bereits unten sein und aufpassen, das uns keiner der anderen Schüler stiften geht??" ermahnte ich ihn streng. Doch er zuckte nur mit den Schultern und meinte:" Nun ja, der Ruf der jungen Dame neben dir ist nach wie vor nicht der beste, das weißt du ja. Ich halte es noch immer für eine recht gefährliche Entscheidung neben einer Hyäne diesen Kalibers in einem Zimmer zu schlafen, aber bitte, wie du meinst!" Er ging los und drehte sich auf halbem Weg die Treppen runter nochmal um:" Aber sollte etwas sein... du weißt, ich habe jederzeit ein sicheres Plätzchen bei mir in meinem... Zimmer... für dich!" Damit ging er weiter die Treppen hinunter, zu den anderen Schülern. Ich wartete noch einen Moment und als Silver ihm folgen wollte hielt ich sie am Arm zurück. "WArte kurz..." ich drehte mich nach allen Seiten um, nur um sicher zu sein, das uns niemand beobachtete. Dann drückte ich sie an mich und küsste sie hingebungsvoll. "Du weißt das du das nicht bist... zumindest nicht was mich angeht. Er ist bloß eifersüchtig...!" flüsterte ich in ihr Ohr und zum Dank drückte sie mir kurz die Hand. Dann machten auch wir uns auf den Weg runter.
Silver:
Unten angekommen musste ich mich natürlich wieder von ihr entfernen. Also gesellte ich mich zu Bea und Tamo, die sich unten bereits gegenseitig um den Hals gefallen waren, als hätten sie sich mindestens ein Jahr nicht mehr gesehen. Ich belächelte die ganze Situation und stellte mich daneben. Sanft stupste ich Bea in die Seite, die sich von ihrem Freund löste und anschließend mir um den Hals viel. Wir lachten beide und setzten uns gemeinsam an einen der untenstehenden Tische. "Ich wünschte du würdest dich mit Tamo besser verstehen!" kam dann plötzlich leise von Bea. Gekonnt ignorierte ich diesen Satz von ihr. "Weißt du... ich mag ihn wirklich, und er ist, wenn man ganz ehrlich ist, der erste Junge der sich wirklich auch für MICH interessiert, und nicht nur für meinen Körper... und er bemüht sich wirklich auch mit dir Freundschaft zu schließen. Glaub mir, er kann schweigen wie ein Grab und... ich will das er auch bei uns dabei ist. Immer!"
Nun verdrehte ich die Augen. Uff... "Nagut außerdem... wie kommt er darauf das ich ihn nicht mag? Das hatten wir doch schon besprochen, oder? Und würde ich ihn nicht mögen... du weißt schon..." Bea lächelte und schüttelte ihre bis zum Hals reichenden, roten Locken. Nun gesellte sich auch Tamo zu uns, lächelte seiner Freundin zu und blickte dann fragend zu mir. Echt jetzt?? "Na komm, setzt dich zu uns!" lächelte ich und zwinkerte ihm zu. Himmel, was für ein Lamm... hoffen wir nur das er auch so bleibt... schoss es mir in dem Moment durch den Kopf. Tamo aß ein Schnitzel mit Salzkartoffeln und roter Beete, Bea wie immer irgendwas mit Kürbis, und ich eine Schüssel Salat mit gebratenen Auberginenstreifen und Zanderstückchen. Bea rümpfte angeekelt die Nase. "Echt jetzt?? Du immer mit deinem vegetarischen Essen... urks!" Tamo lachte und irgendwie regte mich das nichtmal auf. Als Antwort spießte ich lediglich ein Stück Zander auf meine Gabel, träufelte etwas Zitronensaft und Chilli drüber und hielt es ihr unter die Nase. "Komm schon!" sagte ich belustigt als sie sich so weit auf die andere Seite lehnte, das sie Gefahr lief, vom Stuhl zu kippen. Tamo wollte bereits aufspringen um sie aufzufangen und warf mir einen unsicheren Blick zu, als ich ihren Kiefer packte und versuchte ihren Mund aufzudrücken. Bea lachte herzhaft und als sie begriff, das sie absolut keine Chance hatte gegen mich, probierte sie dann doch das Stück Fisch und kaute unsicher darauf herum. "Na?" Tamo kicherte und kassierte dafür einen liebevoll gemeinten Tritt gegen sein Schienbein von seiner Freundin. "Hey... garnicht mal soooooo schlecht... aber trotzdem urks!" Wir alle lachten. Jetzt kamen noch Julie und Kiki dazu und setzten sich ebenfalls zu uns an den Tisch.
Gelegentlich tauschte ich den ein oder anderen Blick mit Arabia aus, die mich wohl ebenso beobachtete wenn sie konnte, wie ich sie. Mein Herz hüpfte. "Und? Was habt ihr heute Abend noch so alles vor? Nach dem Abendessen haben wir ja Ausgang, oder nicht?" kam von Kiki, die wie immer in Anzug und Absatzschuhen dasaß. Sie war keineswegs lesbisch oder so, obwohl das alle von ihr erwarteten, aufgrund ihres Aussehens, wobei noch dazu kam, das sie einen dunkelblau gefärbten Undercut hatte. Aber ihre Antwort war immer:" Nein, ich will einfach autoritär wirken, dann muss ich das später einmal nicht mehr lernen!" Wir alle fanden diese Einstellung auf der einen Seite bewundernswert und auf der anderen, verrückt. Aber das war sie eben, unsere Kiki. "Was haltet ihr davon, wenn wir tanzen gehen? Wir haben ja einen eigenen Schlüssel für die Tür unten und unser Zimmer... also... kommt ihr mit? Ich habe gesehen das es ganz in der nähe eine Bar mit Tanzfläche gibt... laut den Rezensionen soll sie wirklich sehr cool sein!" kam von Julie. Bea besprach sich per Augensprache mit ihrem Freund Tamo und keine zwei Sekunden später erklärte Bea triumphierend:" Jap, wir kommen mit!" Nun sahen alle zu mir. "Ich, ähm... ich weiß es noch nicht... ich...!" "Ach stimmt ja, shit du bist ja mit der ollen Lehrerin im Zimmer... wie ist das eigentlich so?" Jetzt stellten sich meine Alarmglocken wieder ein, und unter normalen umständen wäre ich nun aufgesprungen und hätte ihr erstmal eine gescheuert. Wie kam sie dazu so über einen Menschen zu reden den sie noch nichtmal kannte???" Doch Bea drückte unter dem Tisch meine Hand und somit blieb ich sitzen. "Hey... sag das bitte nicht. Du kennst sie doch nicht mal und Frau Winters ist wirklich absolut toll, das weißt du doch... sie ist die einzige von so vielen Lehrerinnen die ich in all meinen Schuljahren kennengelernt habe, die einem wirklich zuhört, und sich auch für die Schüler interessiert." kommentierte Bea und ich trat ihr unter dem Tisch auf die Füße. Sooo viel sollte sie nun auch nicht ausplaudern... das konnte alles verschieden ausgelegt werden...
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You next to me
RomanceSilver Crowds war bis jetzt, wo sie in der Abschlussklasse ist immer die eher laute, die sich nicht um die Gefühle anderer scherte, außer der ihrer besten Freundin Bea, die der die Schule egal war und sich nur auf positive Weise äußerte, wenn Sie me...