Kleidungsprobleme

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Arabia:

Ich hörte ein knacken im Türschloss, dann wurde die Tür aufgemacht und Silver kam irgendwie dümmlich grinsend wieder in unser Zimmer. Ich hatte die Balkontüren geöffnet und stand in meinem Flanellbademantel an den geöffneten Türen und lächelte sie an. "Na Baby... wars noch schön?" Sie kicherte und kam auf mich zu. "Ja, war gut. Und bei dir? Gott, der lässt dich ja echt nicht in Ruhe." kommentierte sie. Ich verdrehte bloß die Augen. Dann nahm mich Silver in den Arm und legte ihr Kinn auf meinem Dekolleteé ab als ich mich zurücklehnte. "Tja, aber da hat er Pech gehabt, denn du gehörst ja schon mir... tja... kann ja nicht jeder so eine wunderschöne Freundin haben wie ich!" Sie grinste und ich wurde rot. Als ihr die Schachtel auffiehl die ich versuchte in meiner Hand in einem Ärmel zu verstecken runzelte sie die Brauen und bedachte mich mit einem seltsamen Blick. "WAs denn??" Sie kicherte. "Ich dachte du rauchst nicht?" Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn, nahm mir die Schachtel aus der Hand und trat einen Schritt auf den Balkon hinaus. Dort setzte sie sich auf die Liege und klopfte auf den Platz neben sich. Einen Moment zierte ich mich ganz nach den Regeln der Ladylike, setzte mich dann aber doch neben sie. Sie hatte sich eine Zigarette angesteckt und streckte sie mir nun fragend entgegen. Erneut rollte ich mit den Augen, nahm sie aber dann doch dankend an. "Na, haben wir jetzt noch eine Stunde unsere Ruhe?" fragte ich und brachte etwas Erotik in meine Stimme als ich mich mit meinen Brüsten bewusst gegen sie lehnte und sah sie auffordernd an. Sie kicherte und ließ ihren Kopf auf mein Dekolleteé behutsam fallen. Ich lächelte und strich ihr über die Haare. "Meine süße... sag mal... ist das eigentlich okay für dich das ich später mitkomme? Oder möchtest du lieber mit deinen Freunden alleine sein?" Sie schüttelte ihre schwarze lange Mähne und knurrte. "Nein... ich finde es schön wenn du mitkommst, nur... ich muss dir da noch was sagen,... glaube ich." begann sie und stoppte dann jedoch wieder. "Ja?" interessiert beäugte ich sie. "Naja... also... sie wissen es." Ängstlich sah sie mich an. Irgendwie stand ich auf der Leitung, nahm einen weiteren Zug meiner Zigarette, pustete sie spielerisch an und erwiderte:" Was wissen sie denn, Mäusschen?" Sie kicherte. "Naja, das... das mit uns. Bea hat es ihnen erzählt, weil sie meinte das sie jetzt doch zu unserer Gruppe gehören, schwört mir aber auch, sie würden niemals etwas darüber sagen und meinten, sie würden sich für uns freuen, also...?" Ich atmete schwer auf. Das musste ich erstmal verdauen. Doch Silver schien alles andere als nervös zu sein über die Tatsache, das mir mehr oder weniger aufgeflogen waren. Sie musste ihnen, oder zumindest Bea's Wort wirklich vertrauen... Naja... also dann. "Hmm also wenn du ihnen wirklich vertraust... es steht immerhin mein Job und dein Abschluss auf dem Spiel..." sie nickte. "Bist du mir jetzt böse?" Ich schüttelte langsam den Kopf. Nein. Ich war nicht böse. Weshalb denn auch? "Naja, du vertraust ihnen ja, also... habe ich keinen Grund das nicht auch zu tun." Sie lächelte, drückte sich näher an mich und legte ihre Stirn an meine. "Weißt du eigentlich, wie verdammt schön du bist?"

Silver:

Diese Worte lösten etwas in mir aus. Ein unglaublich warmes, prickelndes Gefühl das irgendwo zwischen Herz und Magen begann und sich mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit in meinem ganzen Körper ausbreitete und mir für eine Weile das Gefühl gab zu schweben. Ein seltsames Gefühl, doch wunderschön. Völlig ungewohnt, doch gigantisch. Ich strahlte in ihre grünen Augen und auch wenn ich diese wunderschönen Augen bereits gewöhnt war, versank ich doch jedes mal auf's neue wieder darin. Es war so unbeschreiblich schön. Nicht fähig mich von ihr zu lösen starrte ich einfach weiter und vergaß prompt alles was um mich herum war, hatte das Gefühl den Atem anhalten zu müssen, aus Angst, ich könnte es wegblasen und dieses Gefühl verlieren. Doch es verging nicht. Ganz egal was ich tat. Irgendwann löste Arabia die angenehme Spannung zwischen uns und begann von neuem ein Gespräch:" Also... ihr wollt tanzen gehen...?" ich nickte und kehrte in die Realität zurück. "Ja, und du hast gesagt du kommst mit, also... kannst du dich nun nicht mehr drücken!" Einen Moment hielt ich inne und fügte hinzu:" Oder möchtest du nicht mehr mitkommen?" Sie schüttelte augenblicklich den Kopf und erwiderte, das sie sich freuen würde mitzukommen. Etwas unmotiviert standen wir dann auch auf und machten uns auf den Weg ins Bad um uns zu richten, hielten uns jedoch mit dem Problem auf, was wir anziehen sollten. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und schrieb an Bea eine Nachricht.

"Hey... tanzen oder feiern? Was ziehst du an??" Augenblicklich bekam ich eine Antwort in der sie mich zunächst auslachte, weil sie mich nicht so kannte, das ich mich um irgendwelche Kleiderordnungen oder dergleichen scherte, bekam sich dann jedoch ein, nachdem ich erneut darauf hinwieß, das es mein Ernst sei.

"Hmm eher feiern, mit tanzen eben. Kleid, Rock, Jeans... ganz wie du willst. Und deine süße?;)"

Ich schüttelte einen Moment den Kopf und blickte zu meiner Freundin.

"Geht dich Garnichts an... wirst du ja später sehen, danke Maus!"

"Sei bloß pünktlich...!"

Damit klappte ich mein Handy wieder zu und widmete mich wieder meiner Freundin, die einige Blusen aus meinem, und auch aus ihrem Koffer auf das Bett gelegt hatte und nun unschlüssig davor stand. Ich näherte mich von hinten und umarmte sie sanft. "Hey, seit wann machst du dir denn solche Gedanken?" Ich lächelte. Als sie mich jedoch nur fragend betrachtete ging ich ebenfalls zum Koffer, wühlte einen Moment und schmiss dann meine Sachen raus. Ich wählte eine schwarze Jeans mit kleineren Löchern in den Knien, ein weißes Top und, wie immer, meine schwarze Lederjacke. Dazu hohe schwarze Schuhe und einen weißen, breiten und eher im Westernstil ausgelegten Gürtel, mit großer, silberner Schnalle. "Voilá!" triumphierte ich. Sie lächelte schief und verschwand im Bad.

Ich erneuerte mein Make-Up, zog die schwarzen Linien um meine Augen nach und zog mich um. Gerade als ich fertig war und die letzte Linie gezogen hatte, kam sie aus dem Bad und ich staunte nicht schlecht. Sie trug meine graue Jeans, eine weiße, etwas luftigere Bluse und ebenfalls schwarze Schuhe. Doch was mich am meisten faszinierte und ich überaus hübsch an ihr fand, waren ihre offenen, langen blonden Haare. Dann sah ich auf die Uhr und schmiss alles in die beiden Koffer, ohne darauf zu achten welcher wer war und verließ mit Arabia das Zimmer. Auf dem Weg nach unten stoppte ich meine Freundin dann aber nochmal kurz und fragte leise:" Sag mal... du weißt ich freue mich, aber... bist du sicher das du mitkommen möchtest?" Sie nickte nur und wir setzten unseren Weg fort.

Unten standen sie bereits alle und auf einmal fühlte ich mich, wie auf dem roten Teppich beim Abschlussball. "Na, dann kanns ja losgehen!" grinste Kiki und verschwand durch die große Eingangstür.

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