Pläne schmieden

426 21 0
                                    

Arabia:

Kiki war bereits durch die Tür verschwunden, hielt sie jedoch noch auf und wartete bis alle draußen waren, wo sie sich dann jeder einmal um den Hals vielen um sich zu begrüßen. Ich war überrascht das meine Freundin so viel Nähe tatsächlich zuließ, wo ich sie doch immer für recht unnahbar gehalten hatte. Naja, es geschahen ja offensichtlich immernoch Zeichen und Wunder. Ich grinste und betrachtete alle erst einmal.

Kiki hatte ihre braunen Haare zu einem Hohen Zopf zusammengebunden und ließ eine Blaue Strähne draußen die an ihrem linken Ohr herunter hing. Sie hatte sich für ein beiges Top entschieden, dazu eine weiße Anzugshose und ein weißes Damensakko. Bea hatte, ebenso wie Julie ein Kleid an, sie in einem zarten Gelb mit Rückenausschnitt und Julie in einem knalligen rot. Tamo war in Jeans und Hemd und meine Freundin... hach... ein Seufzen glitt über meine Lippen. Ich grinste und bekam mit einem Ohr mit wie sie sich gegenseitig betrachteten und Kommentare abgaben. Erneut begann ich zu grinsen. Dann sahen sie zu mir und verwirrten mich. "Ja?" kommentierte ich leicht unsicher. Silver im Hintergrund schüttelte nur unmerklich den Kopf und zwinkerte mir zu. "Woooooooow Frau Winters... sie sehen ja heiß aus!" kam es von Kiki. Einen Moment hob ich eine Augenbraue und überlegte mir was ich wohl darauf antworten sollte. Doch dann lächelte ich nur und bedankte mir. "Ihr alle ja auch!" somit gingen wir los. Julie voran mit ihrem Handy die uns durch die Straßen geleitete. Schließlich kamen wir bei der bar an. "Bar di musica felice" las ich halb laut vor und plötzlich hatte ich alle Blicke auf mir liegen. "Was denn?" lachte ich. "Sie... sie können italienisch?" staunte Tamo. Ich lachte und zwinkerte ihm zu. "Natürlich... eines meiner wenigen Talente... Sprachen fielen mir immer schon sehr leicht." Er staunte. "Und was heißt das?" Bea hatte sich zu ihm gesellt und kuschelte sich in seinen Arm während wir warteten bis die Leute vor uns am Türsteher vorbei waren und wir endlich rein durften. "Das heißt, die Bar der glücklichen Musik! Also... wörtlich übersetzt..." Bea pfiff. "Na, dann mal auf in einen glücklichen Abend! Im übrigen habe ich vorhin hier angerufen und mit meinem..." sie stoppte einen Moment und sag mich entschuldigend an... "brüchigen Englisch eine Lounge reserviert!" Ich schüttelte nur lachend den Kopf und die Runde bedankte sich bei ihr. "Na, dann geht die erste Runde eben auf mich!" erklärte sich meine Freundin plötzlich bereit. Ich staunte nicht schlecht und fing an wie der Rest unserer kleinen Gruppe auch, an zu pfeifen. Dann wurden wir reingelassen.

Silver:

Wir gingen durch einen relativ dunklen Gang hindurch wo man die Musik nur gedämpft hören konnte, dann wurde die Musik lauter und vor uns breitete sich eine riesige Tanzfläche aus die von den Strahlern an der Decke mit Pinken, Grünen, Blauen und Weißen Lichtstrahlen geflutet wurde. Rechts und Links ging jeweils am Rand des riesigen Runden Raumes eine Treppe nach oben auf eine zweite Etage. Oben waren Tische mit Stühlen eingerichtet und dazwischen jeweils eine Art Raum mit ebenfalls Tischen, Sofas und einigen Pflanzen. Der Türsteher der uns unten abgepasst hatte bedeutete uns die rechte Treppe hinaufzugehen und blieb dann vor der Tür des zweiten Raumes oben stehen und deutete fragend auf das Schild davor. "Ravenport" stand dort. Bea nickte und steckte dem Türsteher danken einen Schein zu und betrat den Raum, schmiss dort ihre Tasche in eine Ecke und setzte sich auf das Sofa mit dem Rücken zu dem großen Schaufenster, welches auf die Tanzfläche gerichtet war.

Nachdem wir uns alle eingerichtet hatten eröffnete Bea das Gespräch indem sie in die Runde sah und mich dann fest anblickte:" So meine süße... du hast ja übermorgen Geburtstag wenn mich nicht alles täuscht, oder?" Ich wollte sie gerade unterbrechen, doch sie erhob, wissend was ich sagen wollte, ihre Stimme und sprach weiter:" Was hältst du denn davon wenn wir..." Weiter kam sie nicht, denn auf einmal erhob meine Freundin ihre Stimme, legte Bea eine Hand auf den Arm und sprach an mich gewandt:" Ba... Silver, wolltest du nicht die erste Runde ausgeben?" Überrascht und etwas geschockt sah ich sie an. "Ehm... ja, will... wollen Sie mich loswerden?" Sie zwinkerte und schüttelte den Kopf. "Nein, sicher nicht, aber... ich bin durstig..." dann wandte sie sich der Gruppe zu und mit einem auffordernden Blick fragte sie:" Ihr nicht auch?????" Sofort nickte jeder. "Bringst du mir und Tamo ein Wodka Cola Mix?" bat Bea zuckersüß und klimperte mit den Wimpern. "Ja, und mir bitte einen Swimming Pool?" erweiterte Kiki die Liste, sah Julie an und fügte hinzu:" Blue Lagoon für Julie?" Ich nickte etwas niedergeschlagen und sah meine Freundin erwartend und etwas vorwurfsvoll zugleich an. Sie dachte einen Moment nach und sagte dann kurz angebunden:" Touch Down!" Somit verbeugte ich mich niedergeschlagen, nahm meinen Geldbeutel aus meiner Tasche und verließ den Raum. Zum Glück gab es oben und unten eine Bar. Bis ganz runter zu laufen und die Bestellung zu schreien... darauf hatte ich gerade wenig Lust. Außerdem wollte ich so schnell wie möglich zurück sein, denn seltsam war die ganze Angelegenheit gerade ja schon gewesen. Was ging da vor sich?

Arabia:

"Sooo ihr lieben... ehm" Bea sah mich erwartungsvoll an, hatte ich sie ja gerade unterbrochen und nachdem sie ja auf jeden Fall wusste was zwischen mir und Silver lief war sie sicher noch etwas überraschter über meine gerade gezeigte Reaktion. "Was... was war das denn gerade?" hakte Julie sofort nach und sah mich kritisch an. "Ja, ist ja gut... ich werde es euch gleich erklären, also..." Ich schüttelte einen Moment den Kopf. "Ich... ihr... ehm" Ich hatte wirklich keine Ahnung wie ich das jetzt sagen sollte. "Schon gut, keine Sorge, Sie können uns vertrauen!" sagte Bea liebevoll und sah mir ermutigend in die Augen. "Okay..." ich seufzte einmal und fasste dann all meinen Mut zusammen und sprach:" Also... Silver hat mir vorhin in unserem Zimmer erzählt, ihr... ihr wisst alle von..." ich machte eine kleine Pause und ballte eine Faust mit meiner rechten Hand die ich dann unentschlossen auf eines der Kissen haute. Offensichtlich fasste Tamo sich ein Herz nachdem ich einige Zeit geschwiegen hatte und sagte:" Ja, wir wissen es... und... keine Sorge, wir alle lieben Silver und ihre Freunde sind auch unsere und die würden wir nie verraten, also..." Er stoppte und realisierte dann was er gesagt hatte und wurde rot. Doch ich lächelte ihn dankbar an. "Danke Tamo! Okay, also... sie... mir ist noch nie jemand so wichtig gewesen wie sie und... da ihr Geburtstag am Mittwoch ist... ich meine... da habt ihr den ganzen Tag frei und ich wollte eigentlich etwas mit ihr unternehmen, also..." entschuldigend sah ich in die Runde. "Also... nur wenn das für euch okay ist, weil..." Kiki schüttelte sofort entschlossen den Kopf. "Nein, nein, alles gut. Ich hatte eigentlich untertags etwas anderes vor, dann muss ich das nicht kenzeln. Das ist doch super. Und... ich meine, wir können uns ja am Abend nochmal alle zusammen treffen. Vielleicht ja wieder in dieser Bar, wenn sie uns heute gefällt... wir könnten ja früher herkommen uns sie schmücken..." "Ja, das wäre eine Idee..." kommentierte Bea. "Okay, alles klar, so machen wir's, ja?" Sie schüttelte ihre roten Locken und legte ihren Kopf an Tamo's Schulter, der sie sofort in den Arm nahm. "Ehm... also... und ihr kommt wirklich alle damit klar und werdet sicher nichts sagen? Das... das wäre nicht nur mein Untergang, viel schlimmer... es wäre Silvers und... das möchte ich nicht. Und... keine Sorge, ich bevorzuge sie Schultechnisch nicht oder so... okay... ihr..." Die gesamte Gruppe fing an zu lachen und rief wie aus einem Munde:" Keine Sorge, wir verraten nichts!" Wir alle lachten.

Silver:

Als ich bei der Bar angekommen war blickte ich einem der aktuell untätigen Kellnern in die Augen und gab meine Bestellung auf. Nachdem er mir alles auf ein Tablett stellte und ich gezahlt hatte drehte ich mich um und ging fort. Den Luftkuss den er mir hinterherschickte ignorierte ich gekonnt und ging meines Weges zurück. Als ich vor der Tür ankam die zu unserer Lounge führte hörte ich Gelächter. Mein Herz schlug mir bis zum Hals... irgendwie hatte ich Angst... Dann trat ich ein und sah ich lauter lächelnde Gesichter. Ich schloss die Tür hinter mir, stellte das Tablett auf dem Tisch in der Mitte ab und strich mir eine Haarsträhne wieder hinter's Ohr bevor ich die Getränke verteilte. Als ich bei Arabia's Getränk angekommen war, hob ich es an, drückte es ihr in die Hand und erntete ein:" Danke, Baby!" Sie lächelte ehrlich und der Rest der Gruppe fing an zu lachen als sie bemerkten, das ich rot anlief. "Hey, Silver, was ist los. Du bist doch sonst nicht so..." Ich schüttelte verdutzt meinen Kopf und blickte erstaunt in Arabia's Richtung, die mir zuzwinkerte, eine Hand in meinen Nacken legte und mich zu einem Kuss zu sich zog.

You next to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt