*Achtung Triggerwarnung*Dieses Kapitel enthält, was im Fernsehen wahrscheinlich als "Graphic Content" eingestuft werden würde. Es ist jetzt nicht zu extrem, aber ich schreibe das vorsichtshalber einfach. Viel Spaß beim Lesen!💗
Draußen war es schon komplett dunkel, als ich vor die Tür trat. Nur noch die Straßenlaternen und Leuchtreklamen spendeten Licht, sonst herrschte vollkommene Dunkelheit.
Vereinzelte Personen eilten über die Gehwege, die Mäntel eng um sich geschlungen und den Schal halb ins Gesicht gezogen. Alle schienen so schnell wie möglich nach Hause zu wollen, um der klirrenden Kälte zu entkommen und so bemerkte niemand das verschreckte, blonde Mädchen, das ebenfalls durch die Straßen streifte.
Jeder schien ganz in seiner eigenen Welt zu sein, doch mir ging es selber nicht anders. Wie in einer Trance trugen mich meine Füße von der U-Bahn-Station in Richtung der Lagerhalle. Ich nahm die Menschen, die Autos, die Häuser um mich herum nur ganz am Rande wahr, meine Gedanken drehten sich nur um die Morddrohung, die ich eben erhalten hatte.
Für mich war sofort klar gewesen, dass ich niemals auch nur den Hauch eines Risikos in Kauf nehmen würde, dass meinen besten Freunden etwas passieren könnte. So hatte ich mich direkt, nach dem ich den ersten Schock etwas verarbeitet hatte, auf den Weg gemacht, damit ich noch pünktlich zum Treffpunkt kam.
Ich hatte Angst, riesige Angst, aber weniger um mich, sondern um meine Freunde. Dass dieser Psychopath tatsächlich in der Lage sein konnte, Mia und Ace umzubringen, wollte ich mir gar nicht ausmalen und doch wusste ich, dass es so war. Die ganze Situation war so schrecklich ausweglos, die einzige Möglichkeit war, mich den Forderungen meines Stalker zu beugen und mich ihm jetzt zu stellen.
So lief ich vor Angst am ganzen Körper zitternd in die immer spärlich beleuchteteren Gassen und fragte mich immer wieder, wie es nur so weit kommen konnte.
Als ich nach einiger Zeit die Lagerhalle erblickte, wäre ich am liebsten einfach umgedreht, aber ich konnte nicht. Ich musste das durchziehen, es gab keinen anderen Weg. Hätte ich Dylan oder sogar die Polizei benachrichtigt, würde mein Stalker sich wahrscheinlich niemals zeigen und anschließend seine Drohung wahrmachen. Das Schlimmste wäre dabei ja, dass ein Flugzeug mit über fündhundert Passagieren diesem kranken Psychopath zum Opfer fallen würde. In diesem Fall musste ich das kleinere Übel wählen und das war in diesem Fall hier alleine herzukommen.
Also zwang ich mich weiterzugehen. Mein Atem ging nur noch stoßweise und ich sah die weißen Kondenzwolken, die sich beim Ausatmen in der Luft vor mir bildeten. Wie in einem Gespensterfilm, in dem sich der Geist dem ahnungslosen Eindringling nähererte, bevor er ihn im nächsten Moment umbrachte.
Als ich die offene Tür zu der großen Lagerhalle erreichte, zückte ich mein Handy und schaltete die Taschenlampe an, um in das dunkle Gebäude hinein zu leuchten. Sofort ertönte raschelndes Geräusch und im nächsten Moment flitzte eine schwarze Ratte direkt neben mir vorbei. Ich stieß einen spitzen Schrei aus und hielt mir vor Schreck die Hände vor den Mund, wobei mein Handy aus meiner Hand fiel.
Schnell bückte ich mich, um es aufzuheben und stellte erleichtert fest, dass es bis auf einen fetten Sprung in der Schreibe heil geblieben war. Aber das war mir gerade nur ein kleiner Trost.
Das Blut rauschte immer noch in meinen Ohren und mein Herz pumpte in meiner Brust so stark wie noch nie. Ich hatte die Lagerhalle noch nichtmal betreten und trotzdem konnte ich vor Angst kaum noch atmen. Es war, als wäre mein Brustkorb zugeschnürt worden und jeder Atemzug schmerzte höllisch.
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The American Dream
RomansaEine Fernbeziehung zu führen, ist noch nie einfach gewesen und mit der Zeit zerbrechen die meisten Paare daran, doch nicht Valerie und Dylan. Vier Jahre sind nun vergangen, seit Valerie nach ihrem Austausch zurück nach Deutschland musste. Während si...