"Wir brauchen mehr Mehl, viel mehr Mehl! Verdammte scheiße, das klebt alles fest", hörte ich Ace frustriert aus der Küche schreien und schüttelte nur lachend den Kopf darüber. Kaum ließ man die Jungs mal einen Augenblick alleine, waren sie hoffnungslos überfordert.Auch Lucy und Mia grinsten bei dem Gedanken daran, was unsere Freunde dort gerade in der Küche fabrizierten, während wir nach einem schönen Wein guckten. Die Auswahl war gar nicht so einfach, da sich seit Jases Einzug unsere Alkoholvorräte mehr als verdoppelt hatten. Aber schließlich griff Lucy einfach beherzt nach einer Flasche. "Noch länger können wir die anderen, glaube ich, nicht alleine lassen."
Mia nickte. "Ace klingt so als würde er gleich einen Nervenzusammenbruch erleiden", meinte sie sie dann lachend.
So gingen wir wieder in die Küche und das Bild, das sich uns bot, hatte es in sich. Unsere Küche sah nicht mehr aus wie eine Küche, sondern eher wie ein Crystal Meth Labor. Überall war weißes Pulver -in diesem Fall natürlich Mehl- versträut. Auch die Jungs selber hatten überall in ihren Haaren, ihrem Gesicht und an ihrer Kleidung Mehl.
Ich prustete vor Lachen los. Wie konnte das Plätzchen-Backen innerhalb von fünf Minuten nur so eskalieren? Die anderen Mädels fielen in mein Lachen mit ein, während unsere Freunde plus Jase uns nur hilflos anguckten.
"Bei dir sah das nie so schwer aus", beklagte sich Ace und sah Mia vorwurfsvoll an.
"Mia ist im Gegensatz zu dir auch nicht so inkompetent und kippt sich eine komplette Packung Mehl beim aus dem Schrank holen über den Kopf", spottete Dylan, wofür einen bösen Blick von seinem besten Freund kassierte.
"Du solltest deine Klappe nicht zu weit aufreißen", meinte Sam daraufhin nur warnend. "Schließlich hast du dich an dem heißen Blech mit den ersten Plätzchen verbrannt, als du es ohne Handschuhe aus dem Ofen herausholen wolltest."
In meinem Kopf spielte sich das Szenario, dass die Jungs beschrieben bildlich ab, was nicht du zu führte, dass ich weniger lachen musste. Mittlerweile standen mir bereits Tränen in den Augen, wie gerne wäre ich doch nur eben live dabei gewesen.
Jase war, so schien es, der Einzige, der konzentriert arbeitete, was mich stark wunderte. Sonst war er doch immer der größte Chaot von allen.
Ich machte ein paar Schritte um den großen Tisch herum, um zu sehen, woran Jase arbeitete. Mein Blick fiel dabei auf bestimmt zwanzig feinsäuberlich ausgeschnittene Plätzchen in der Form von Penissen.
"Warte nicht gucken!", rief Jase und versuchte sich schützend vor seine "Kunstwerke" zu stellen, doch es war zu spät, ich hatte sie schon entdeckt.
"Was wird das, Jase?", fragte Lucy, die sich neben mich gestellt hatte und nun ebenfalls auf Jases Arbeit blickte. Sie zog leicht irritiert eine Augenbraue hoch.
"Das…", verkündete Jase theatralisch. "… werden die besten Penis-Plätzchen der Welt." Stolz blickte er auf sein Kreation hinab. "Ich habe schon ganz tolle Ideen, wie wir sie nach dem Backen verzieren können."
"Oh Gott, Jase! Das will ich mir gar nicht vorstellen." Mia verzog angewidert das Gesicht, während dieses Mal die Jungs in Gelächter ausbrachen.
"Als hättest du ein Problem mit dem Aussehen von Penissen", meinte Ace daraufhin trocken. Die Gesichtszüge seiner Freundin entgleisten augenblicklich.
"Das hast du jetzt nicht gesagt", zischte sie und stürzte sich im nächsten Moment bereits auf ihn und kippte ihm die zweite Mehlpackung über den Kopf.
Innerhalb weniger Sekunden entbrannte in unserer Küche eine wilde Mehlschlacht und schon bald war nichts mehr von dem Boden oder den Möbeln zu sehen, denn alles war von einer dünnen Schicht weißen Pulvers bedeckt. Jase hatte es jedoch geschafft, seine Penis-Plätzchen rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Unglaublich, dass sich sowas Studenten nannte. In Momenten wie diesem konnte ich plötzlich die alten Leute verstehen, die sich bei so einer Generation Sorgen um ihre Rente machten. Aber ganz ehrlich, wenigstens hatten wir Spaß und das war das Einzige, worauf es ankam.
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The American Dream
רומנטיקהEine Fernbeziehung zu führen, ist noch nie einfach gewesen und mit der Zeit zerbrechen die meisten Paare daran, doch nicht Valerie und Dylan. Vier Jahre sind nun vergangen, seit Valerie nach ihrem Austausch zurück nach Deutschland musste. Während si...