Lucius
Ich spürte wie ihr Herz begann zu rasen und ihre Augen sich vor Schock weiteten. Lias heißer Atem prallte gegen mein Kinn und ich konnte nicht leugnen, dass es mich scharf machte. Sie war so hilflos. Und, nein hör auf! Was zur Hölle denk ich da eigentlich?! Was war verdammt noch mal los mit mir?! Aber ich wollte Lia so sehr. Ich wollte sie, nur sie. Und wie sie mich anguckte, könnte ich mir vielleicht einreden, dass sie es auch wollte. Dass sie mich wollte und nicht nur ihren besten Freund in mir sah. Die erste Schleife öffnete sich Grade zu quälend langsam und ich hörte wie Aurelia leise keuchte als ihr Kleid etwas nach unten rutschte. Sie war einfach ein kleiner Engel. Mein kleiner Engel. Aber was wenn ich sie zerstörte? Wenn ich ihr dadurch die Federn ausriss und ihren Heiligenschein beschmutzte? Oder konnte ich sie dadurch dazu bringen mich auch zu lieben? Lieben? Liebte ich sie? Mein Kopf schien kurz davor zu sein zu explodieren und meine Gedanken fuhren Achterbahn. Doch es war als hätte ich die Kontrolle über meinen Körper verloren und ohne mich wehren zu können, begann meine andere Hand auch an der anderen Schleife zu ziehen. Das letzte Hindernis bevor ich endlich ihren Körper bewundern konnte. "Lucius, nicht." Hörte ich ganz leise ihre Stimme und diese zwei Wörter waren wir ein Schlag ins Gesicht. Als hätte ich mich verbrannt, ließ ich Lia grade zu ruckartig los und taumelte etwas zurück. Was war nur in mich gefahren? Ich hätte sie beinahe ausgezogen und sonst was mit ihr angestellt. Ich hatte mir doch erst vor vielleicht einer Viertelstunde geschworen sie verdammt noch mal nicht anzufassen! Ich traute mich nicht mal ihr in die Augen zu sehen. Ich wollte nicht die Verwirrung, die Enttäuschung in ihrem hübschen Gesicht geschrieben sehen. Ich würde sie verlieren. Ich wusste es. Ich hatte alles zerstört. Es würde nie wieder so sein wie zuvor. Meine Beine brachen weg und ich landete mit den Knien auf dem harten Steinweg, der zu der Therme führt. "Es tut mir so leid, Prinzessin. Ich...". Ich konnte den Satz nicht beenden. Was war ich nur für ein Schwächling? Hier so zusammen zu brechen. Wegen... Wegen irgendeiner Sklavin! Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Sie darf sich gar nicht wehren! Sie gehört mir. Ich bekam immer was ich wollte. Ich durfte mit ihr machen was ich wollte! Und...Nein. Ich wollte so nicht denken. Das war falsch. "Lucius." Ihre samtweiche Stimme riss mich aus meinem seltsamen Zwiespalt. Wie ich es hasste, dass ich so dachte und doch hielt ich es auch für richtig. Und für falsch. Was stimmte nur mit meinem Kopf nicht verdammt?! Ich starrte immer noch zu Boden als ihre zarte Hand langsam meine Wange berührte. Die Berührung war federleicht und so unschuldig. Sie war so süß aber auch so unverschämt heiß bemerkte ich erneut als mein Blick langsam wieder nach oben wanderte. Sie hatte ihr Kleid nicht wieder gerichtet und die eine Hälfte war bedenklich tief gerutscht. Ich müsste nur ein bisschen daran ziehen, um ihre Brüste sehen zu können. Ihre Brüste, die sich unter dem dünnen Kleid sowieso schon wunderbar abzeichneten. Blitzschnell stand ich auf, wodurch Lia fast vorn überkippte. Doch ich fing sie auf und hob sie so hoch, dass ihr nichts anderes übrig blieb als ihre Beine um meine Taille zu schlingen. Verwirrt schaute sie mich mit ihren großen, smaragdgrünen Augen an. Doch ich war einfach zu schwach, ich konnte diesem Drang einfach nicht mehr standhalten aber ich würde sie darzubringen es genauso sehr, wie ich, zu wollen. Ich leckte mir über die trockenen Lippen und bemerkte zu meiner Genugtuung wie Aurelia die Bewegung genau verfolgte. "Tut mir leid, Prinzessin. Ich hab dich vielleicht ein bisschen überrumpelt gerade. Ich wollte nicht, dass dein Kleid nass wird, aber mein Verhalten von gerade war falsch und nicht so, wie es mir an erzogen wurde, sich einer Frau gegenüber zu verhalten." Ich setzte ein liebevolles Lächeln auf und bemerkte wie sich ihre Wangen fast schon dunkelrot färbten. "Ach...so.", brachte sie leise heraus. "Ich dachte du..." Doch dann schüttelte sie leicht den Kopf und ich konnte schwören ihre Wangen wurden noch eine Nuance roter. "Was dachtest du?", hackte ich nach und mein Lächeln wurde zu einem genugtuenden Grinsen, als Aurelia verlegen die Augen schloss und sich leicht auf ihre vollen Lippen biss. Es gefiel mir viel zu sehr, wie sie wirklich dachte, ich hätte bei der Aktion vorhin nur aus guten Absichten gehandelt. Ich genoss ihre Verlegenheit. Ich genoss es, wie sie mir so bedingungslos vertraute und nicht eine Sekunde an meiner aussage zweifelte. Langsam ging ich mit ihr auf dem Arm zu der Therme zu und ich stand schon bis zu den Knien im heißen Wasser als Lia es überhaupt bemerkte. Der heiße Nebel umgab uns bereits und ich hörte wie sie leise aufseufzte, so wohltuend fühlte es sich jetzt schon an.
"Du hast mir noch keine Antwort gegeben, Prinzessin."
"Du musst auch nicht alles wissen.", erwiderte sie trotzig aber schaute mir weiterhin nicht in die Augen, während sich die röte bis zu ihrem Dekolleté ausgebreitete hatte.
"Dann gehen wir auch nicht rein." Ich lachte leise als Aurelia mir aufgrund dieser Worte die Zunge rausstreckte und ich bemerkte wie sie sich enger an mich klammerte. „Aber es ist viel zu kalt, um die ganze Zeit draußen zu stehen." Versuchte sie mich zu überzeugen. „Müssen wir ja auch nicht, wenn du es mir einfach erzählst." Aurelia richtete sich auf und blickte mich bittend aus ihren großen Augen an. „Keine Chance Prinzessin, mit achtzehn kann man nicht mehr alles gekommen was man möchte. „Achtzehn sein ist doof.", murmelte sie leise bevor sie tief durchatmete. „Oh man! Du bist wirklich unmöglich, mich so zu ärgern! Na schön, ich dachte du willst mich... na ja ausziehen weil..." Erneut brach sie ab und atmete einmal tief durch: "Weil. Ach keine Ahnung, weil du mich attraktiv fändest und mein Körper sehen wolltest oder so. Oh Gott." Aurelia drückte ihren Kopf wieder an meine Brust und nuschelte noch leise: "Ist mir das unangenehm." Doch ich musste wieder grinsen und trug sie nun in das heiße Wasser. Es reichte mir bereits bis zur Brust und ich war mir sicher wenn ich Aurelia loslassen würde, könnte sie hier schon nicht mehr stehen. "Natürlich finde ich dich attraktiv, Lia. Aber, dass du so was von mir denkst.", flüsterte ich nun leise, mit rauer Stimme in ihr Ohr und ich bemerkte wie sie trotz des heißen Wassers eine Gänsehaut bekam, die sich noch verstärkte als ich ihr leicht ins Ohrläppchen biss. Ein Wimmern entkam ihrem perfekten Mund und ich spürte wie sie mich mir ihren Beinen noch fester umklammerte. "Böses Mädchen.", hauchte ich und als Lias Augen die meinen trafen, sah ich wie sehr sie mich wollte. Ich hatte diesen Ausdruck schon oft bei Frauen gesehen. Ihre Pupillen waren geweitet und ihre Augen glänzten. "Lucius." Es war eher ein flüstern doch ich wusste das sie mich wollte und selbst wenn nicht, nun gab es keinen Weg mehr zurück. Heute Nacht wird sie zu der meinen werden. Heute Nacht wird sie ihre Bestimmung erfüllen und mich ab heute so Lieben, wie sie nie wieder jemand anderen Lieben wird. Ab heute gehörte sie einzig und allein nur noch mir. Und das für immer!
![](https://img.wattpad.com/cover/202355912-288-k487463.jpg)
DU LIEST GERADE
Du gehörst mir!
RandomSeit Aurelia denken kann, ist er an ihrer Seite. Er ist ihr bester Freund, wie ein Bruder für sie. Doch Aurelia ist für etwas anderes bestimmt und das weiß er auch. Denn Aurelia ist das Kind zweier Sklaven des Hauses Cornu, das Haus seiner Eltern un...