"Du hast was?", ungläubig schaut Mark mich an.
"Ich wollte nur das er aufhört zu schreien, mehr nicht. Mark ich wusste mir nicht anders zu helfen?",antworte ich und blicke verzweifelt meinen besten Freund an.Ich bin heute nachdem ich Feierabend hatte, nicht nach Hause.
Ich muss irgendwo hin mit dem ganzen Mist der in den letzten zwei Tagen passiert ist.
Also rief ich Mark an und er sagte mir, ich könne sofort vorbei kommen.
Nun sitze ich also hier, mit Mark auf seinem Sofa und erzähle ihm was passiert ist."Myles, konntest du ihm wenigstens sagen warum du ihn geohrfeigt hast?", fragt er mich und ich schüttel leicht den Kopf, dann erst antworte ich: "Ich wollte es gerade tun, doch dann hat es geklingelt."
"Aha und dann?", fragt er weiter und ich erkläre: "Ich hab die Tür aufgemacht und Oliver stand davor. In seiner Hand hatte er eine Sporttasche. Er hat sich noch am selben Tag von seinem Dom getrennt, weil er wusste wo er hin kann. Das gab ihm die Kraft, die er brauchte um sich endlich aufzulehnen. Ich wollte dann wieder auf Glenn eingehen, doch er rannte die Treppe hoch, schloss sich ein und heute habe ich ihn auch noch nicht gesehen. Er wird sicherlich mit Trisha schon geredet haben, doch auch ich habe schon bei einer Nanny angerufen und sie kommt nächsten Montag vorbei, damit wir uns kennen lernen.""Oliver ist also wieder da? Er lebt also wieder bei dir?", meint Mark mit hochgezogen Augenbrauen.
"Ja er lebt erstmal wieder bei mir. Ich hab ihn auf dem Sofa schlafen lassen, auch wenn er bestimmt mehr gewollt hätte. Doch so einfach ist es nun auch wieder nicht."Mark weiß natürlich schon von alle dem was ich auf der Fashion Week erlebt habe und auch was Oliver mir alles erzählt hat.
"Ich weiß nicht was ich sagen soll. Myles du stößt Glenn dermaßen vor den Kopf. Er hat alles verloren. Seinen Schulplatz, seinen Job als Nanny gibt er auf, weil er sich in dich verliebt hat. Du setzt ihm mehr oder weniger deinen Ex vor die Nase und ich wette mit dir, dass in dir drin gerade alles verrückt spielt. Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll."
"Gar nichts. Du musst nichts sagen. Ich bin einfach nur froh, dass ich bei dir sein kann.",antworte ich und dann zieht mich Mark in seinen Arm und streicht mit kurz über den Rücken.Als wir wieder aufrecht sitzen, sagt er: "Wenn Oliver früher in dein Leben zurück gekommen wäre, hättest du ihn dann auch auf dem Sofa einquartiert?"
Ich runzle die Stirn und antworte dann: "Wieso fragst du das?"
"Beantworte doch einfach meine Frage.", entgegnet er mir und ich äußere: "Ich hab keine Ahnung. Ich weiß es wirklich nicht."
"Ich denke schon, dass du es weißt, aber ich helfe dir gern auf die Sprünge. Du hättest Oliver nicht auf dem Sofa schlafen lassen,du hättest ihn dir vorgenommen. Ob Spielzimmer oder einfach nur Bett, weiß ich nicht und das ist auch nicht wichtig. Worauf ich hinaus will ist folgendes; Oliver schläft auf dem Sofa, weil du Glenn zu verstehen gegeben hast, dass du ihn willst. Ich hab es dir schon auf dem Jahrmarkt gesagt, dass du es zugeben sollst, dass da was ist was du für Glenn fühlst und du Depp stehst dir selbst im Weg.", meint Mark und ich schüttel den Kopf, stehe vom Sofa auf und antworte: "Selbst wenn, es ist egal. Die Sache auf dem Jahrmarkt ist gelaufen. Er hasst mich dafür. Ich habe das bisschen Vertrauen was Glenn mir gegenüber hatte, dort zerstört. Er hat alles verloren, wegen mir und ich weiß das auch, aber egal was ich sage, es kommt bei ihm so an, als würde ich ihm die Schuld geben, also halte ich jetzt die Klappe. Selbst dieses Model konnte nichts auf der Schule ändern, das hatte sie mir erzählt. Ich hatte gehofft, das ich wenigstens das wieder richten kann. Aber nein, alles was ich gerade anfasse wird einfach nur zu Scheiße."Kurz herrscht Schweigen zwischen Mark und mir, dann steht auch er auf und sagt: "Myles, so wie du es mir geschildert hast und wäre ich an Glenns Stelle gewesen, hätte ich auch gedacht du gibst mir die Schuld an allem. Ich meine, ich weiß das du nicht der empathischste Mensch bist und ich kann damit umgehen, aber das heißt nicht, dass das auch alle anderen können."
"Vergiss es einfach.", meine ich und schiebe mich an Mark vorbei.
An der Haustür angekommen, spüre ich Marks Hand auf meiner Schulter: "Es tut mir leid wie alles gelaufen ist."
Ich drehe mich nochmals kurz zu ihm um, sage nichts und verlasse dann das Haus.Als ich bei mir Zuhause ankomme, ist es mitten in der Nacht.
Ich öffne die Tür und alles ist dunkel.
Ich schaue kurz ins Wohnzimmer und sehe Oliver auf der Couch liegen und auch dass er schläft.
Ich schleiche mich ins Obergeschoss und gehe ins Bad.
Nichts ist mehr übrig von Glenn seinem Geruch. Nichts und es fehlt mir jetzt schon.Ich schaue in den Spiegel und hasse den Menschen den ich darin sehe.
Ich hole aus, lasse meine Faust in den Spiegel krachen und Blut läuft aus den kleinen Wunden meiner Knöchel.
Mit einer Armbewegung Räume ich die Ablage über dem Waschbecken ab und klirrend gehen die verschiedenen Produkte zu Boden.
"Myles?", leise ertönt die Stimme meiner Nichte in meinen Ohren.
Ich blicke mich um und sehe sie am Türrahmen stehen.
Vorsichtig kommt sie zu mir und schaut mich an.
"Geh wieder ins Bett. Bitte Trisha, geh einfach wieder ins Bett.", sage ich leise, weil meine Stimme sonst vermutlich brechen würde.
Ich hocke mich zu ihr hinunter und sie legt ihre Finger unter meine Augen, wischt entlang und sagt: "Ich hab dich noch nie weinen sehen."
Erschrocken reibe ich mir über das Gesicht. Ich hab es selbst gar nicht wahrgenommen, das mir Tränen über das Gesicht laufen.
Ich wische sie mir weg und antworte: "Alles ist gut Trisha."
"Gar nicht.", sagt sie und wischt mir erneut, die neuen Tränen weg, dann springt sie auf, läuft aus dem Bad und schreit: "Glenny, Glenny. Bitte hilf mir."
Ich höre wie sie gegen Glenns Tür hämmert und würde ihr am liebsten hinterher, doch ich schaffe es nicht aufzustehen. Es ist fast so als wäre jegliche Kraft aus meinem Körper verschwunden."Myles was ist los?", höre ich und das ist nicht die Stimme die ich jetzt gebrauchen kann.
"Geh weg.", sage ich und schaue Oliver dabei noch nicht mal an.
"Myles bitte. Lass mich dir doch helfen.", sagt er erneut und ich sehe Olivers Fußspitzen in meinem Sichtfeld auftauchen.
"Ich hab gesagt verschwinde. Hau ab. Wo ist Glenn?", sage ich harsch und dann höre ich seine Stimme: "Ich bin hier Myles."Vier Worte.
Seine Stimme sanft und zerbrechlich.
"Geh weg, hat Myles gesagt also hau ab.", meint Trisha und ich sehe das sie Oliver auf den Fuß tritt, dann fährt sie fort: "Du machst Myles Schmerzen. Du bist nicht gut. Myles gehört zu Glenny. Hau ab."
Wieder tritt sie Oliver auf den Fuß. Und dann höre ich erneut die Stimme, der ich zu gern zuhöre: "Oliver, geh jetzt bitte. Ich kümmer mich um alles. Peanut komm, lass ihn in Frieden."Ich sehe immer noch nicht hoch, ich schaffe es einfach nicht.
"Wenn du meinst, dass du was ausrichten kannst, dann bitte.", meint Oliver nur und dann schaue ich ihn an und wiederhole, was alle in dem Raum zu ihm schon gesagt haben. Meine Stimme ist fest, hart und streng: "Hau endlich ab aus diesem verfluchten Raum Oliver."
Dann endlich dreht er sich um und geht, während Trisha sich neben mich hockt und ihre kleinen Arme um meinen Nacken legt.
"Komm Glenny ich glaube das braucht Myles jetzt.", sagt sie dabei und dann spüre ich Glenns Anwesenheit neben mir, seine Körperwärme die mich umgibt und dann rieche ich seinen Geruch der mich umhüllt als auch er mich in den Arm nimmt.
Ich habe es nicht verdient, dass er das macht, das er sich jetzt um mich kümmert, nach all dem was ich ihm angetan habe. Ich habe es einfach nicht verdient und er macht es trotzdem."Glenn geh nicht. Bitte geh nicht.", bringe ich hervor, während meine Tränen immer noch über meine Wangen laufen.
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Burning Love
RomanceEs braucht nur eine Person um das Leben auf den Kopf zu stellen. Viele Menschen denken, dass nichts ihr Leben, so wie es gerade läuft erschüttern könnte. Es läuft in geregelten Bahnen und geordnet ab. Doch manchmal reicht nur eine Entscheidung, ein...