🍹Glenn(56)🍹

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Ich weiß nicht wie viele Stunden oder auch Tage vergangen sind. Alles was ich weiß ist, dass ich verfluchte Schmerzen habe. Mein ganzer Körper brennt, am liebsten würde ich mir die Haut abziehen, damit es nicht mehr so weh tut. Was aber ja völliger Quatsch ist.
Ich will das es aufhört, ich will nach Hause. Zu Myles, zu Trisha. Mir ist kalt, so kalt, doch mein Kopf ist heiß und mir ist so schlecht. Ich hab nichts gegessen, ich weiß nicht einmal wann ich zuletzt gegessen habe.
Meine Hoffnung gerettet zu werden schwindet immer mehr. Woher sollen sie denn auch wissen wo ich bin oder wer mich mitgenommen hat. Ich weiß ja auch nicht wie viel sich Trisha gemerkt hat und Myles hat sagen können. Myles. Wenn ich an Myles denke wird mir kurz warm und ich fühl mich wohl und geborgen. Er beschützt mich in seinen Armen. Ich glaube ich liebe ihn, auch wenn ich nicht so genau weiß was Liebe eigentlich ist. Wenn ich hier raus bin werde ich es ihm sagen, auch wenn er nicht das selbe empfinden sollte, möchte ich das er es weiß.

Das quietschen der Türe ließ mich hoch Schrecken. Ich schaue hin doch kann nicht viel erkennen. Gestern hat mich Paul mit den Fäusten geprügelt, unter anderem aufs linke Auge, seitdem sehe ich dort kaum etwas.
Als die Gestalt näher kommt sehe ich auch wer es ist, was eigentlich ja nicht schwer zu erraten war, Paul.

"Steh auf Babyboy, los. Gott seit zwei Tagen bist du echt eine Trantüte, was ist los bist du krank? Och je du armer. Los beweg dich in die Küche du musst was für mich kochen." sagt er und schiebt mich vor sich her.

Ich schau auf die Arbeitsplatte und sehe die Zutaten dort liegen. Ratatouille scheint das zu werden. Eigentlich liebe ich Ratatouille, aber im Moment könnte ich quer über das Gemüse kotzen.

"Wie du siehst gibt es Ratatouille. Ich gehe duschen und wenn ich wieder komme hast du das Gemüse geschnitten und im Topf gedünstet. Verstanden?"
Ich nicke und nehme das Messer in die Hand. Kurz denke ich wirklich daran das Messer in ihn zu rammen, aber das würde mich ins Gefängnis bringen und dann werde ich Myles und Trisha und Daniel nie wieder sehen. Ob Myles in der Schule bescheid gesagt hat?

Ich weiß nicht wieso ich gerade jetzt an die Schule denke, aber ich finde das wichtig.

Ich nehme den ersten Paprika und fange an ihn zu schneiden. Paul geht die Treppe nach oben und kurz darauf höre ich das Wasser rauschen. Ich lege das Messer zur Seite und gehe zur Haustüre. Wie ich dachte ist sie abgeschlossen, also laufe ich zurück und gehe ins Wohnzimmer. Dort versuche ich ein Fenster zu öffnen, Fehlanzeige, auch verschlossen. Was denke ich denn auch, dass er hier irgendetwas offen lässt. Da fällt mir ein das es oben ein Fenster im Schlafzimmer gibt das sich damals nie hat verriegeln lassen. Da ich keine Schuhe an habe bin ich recht leise. Schnell husche ich am Bad vorbei und schlüpfte ins Schlafzimmer. Ich gehe zum Fenster, betätige den Hebel und es klickt. Das Fenster geht auf. Innerlich mache ich Freudensprünge. Ich drehe mich noch einmal um und höre das Wasser immer noch. Schnell kletter ich aus dem Fenster und gehe die Feuertreppe hinunter. Ohne mich noch einmal umzudrehen laufe ich die Strasse hinunter. Meine Mutter wohnt im Nebenort, aber dort hin zu laufen würde ich nicht schaffen, also machte ich mich auf die Suche nach irgendwas, doch ich weiß nicht was. Ich habe nur Shirt und Boxer an, dazu ist mein Shirt total durch geblutet. Meine Fußsohlen brennen, da er auch dort seiner Wut freien Lauf ließ. Ich könnte nicht mal an einem Haus klingeln, die würden mich sofort wieder wegschicken.

Also wo sollte ich hingehen? Mir ist so schlecht....
"Glenn?" ruft mich eine weibliche Stimme. Ich drehe mich nach dieser Stimme um und sehe Kathi, eine ehemalige Klassenkameradin meiner Stufe. Sie kommt näher und schaut mich eindringlich an.
"Du bist doch Glenn." fragt sie noch einmal und ich nicke.
"Oh mein Gott, was ist denn mit dir passiert? Du hast ja überall Wunden. Und kaum was an. Wo sind deine Schuhe?"
Ich senke den Kopf weil es mir einfach peinlich ist.

"Du musst zur Polizei und...." vehement schüttel ich mit dem Kopf. Ich will keine Polizei, nicht schon wieder und dann wieder alles von damals erzählen. 

"Komm, ich nehm dich mit zu mir und dann schaue ich mir deine Wunden an, ich seh schon das du mir nichts erzählen möchtest. Aber Glenn ich glaube du hast Fieber. Darf ich...?" fragt sie mit ihrer Hand kurz vor meiner Stirn und ich nicke. Sie legt ihre Hand darauf und zieht scharf die Luft ein.
"Also ich schätze du hast hohes Fieber, komm schnell mit. Du musst dich aufwärmen und dir was anziehen. Ich habe noch Klamotten von meinem Ex daheim die könnten dir passen."
Den ganzen Weg über ist sie am quatschen, doch ich höre ihr kaum zu. An ihrer Wohnung angekommen gehen wir rein und sie geht sofort ins Bad, lässt mich im Flur stehen.
"Setz dich ruhig hin" höre ich sie rufen und ich tat es.

"Oh shit, ich habe kein Verbandszeug mehr. Weißt du, ich gehe schnell in die Drogerie und besorgt welches, ist nicht so weit, ok?"
Ich nicke und setz mich auf das Sofa, bedacht das ich ja keine Flecken hinein mache.
Kaum ist Kathi weg, fällt mein Kopf nach hinten auf die Sofalehne und ich schlafe ein.

Burning LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt