🌴Myles(5)🌴

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Ich lasse die Hand von Glenn Sullivan wieder los und schaue mir seinen Arbeitsplatz an.
"Wenn die Feier nachher zu Ende ist, rechnen wir zwei ab. Falls es Probleme geben sollte, dann wenden sie sich... .", beginne ich, doch werde dann von Glenn unterbrochen: "Können sie mich bitte duzen?"
Ich ziehe meine rechte Augenbraue hoch, befeuchte meine Lippen und fahre dann fort: "Also wenn du Probleme, oder Fragen haben solltest, steht dir meine Sekretärin Ruby Kersh mit Rat und Tat zur Seite."

"Was ist mit mir?", höre ich meine Sekretärin hinter mir und ich erkläre ihr was ich gerade zu Glenn gesagt habe.
"Ist in Ordnung Mister Jeffrey.", nehme ich nun Glenns Stimme wahr und ich nicke nur.
"Mister Jeffrey, Trisha ist... .", beginnt Ruby und schaut mich an.
"Was ist mit meiner Kleinen?", unterbreche ich sie und warte ab.
"Sie ist weg.", meint Ruby und ich schaue sie entgeistert an.
"Weg, wie weg?", frage ich und meine Sekretärin antwortet: "Ich wollte ihr etwas zu trinken holen und hab sie gebeten zu warten, als ich mich dann wieder umgedreht habe, war sie weg."erklärt meine Sekretärin und ich schnaube Luft durch die Nase.

"Also Glenn, viel Spaß und wir rechnen nachher ab.", meine ich zu dem Blonden und wende mich ab.
"Ruby, sie bleiben hier, wenn sie auftaucht, dann rufen sie mich an.", meine ich und blicke mich um, doch von dem Rotschopf ist nichts zu sehen.
Ich verlasse die Feier, schaue auf der Etage in jedem Raum nach, rufe nach ihr, doch bekomme keine Antwort.
Auch im Erdgeschoss, wo sich der Empfang und auch die Fitnessräume befinden, kann ich Trisha nicht ausmachen.

Ich fahre mit dem Fahrstuhl nach oben, dort ist nur ein kleines Konferenzzimmer, Rubys Arbeitsplatz und mein Büro.
Im letzteren angekommen, sehe ich Trisha auf dem Sofa sitzen, vor ihr Papier und Stifte.
"Gott Maus, ich hab mir solche Sorgen gemacht.", sage ich und spüre die Erleichterung, die durch meinen Körper strömt.

"Warum denn?", fragt sie und schaut zu mir hinauf.
"Ruby sagte doch, du sollst auf sie warten. Da kannst du doch nicht einfach abhauen.", meine ich und blicke zu ihr hinunter.
"Aber ich wollte doch noch ein Bild malen.", erklärt sie und reicht es mir.
Mit viel Phantasie kann ich darauf einen Löwenkopf erkennen und frage: "Ist das für mich?"
"Nein, das ist für den Jungen, der die Schminke hat. Er muss doch wissen wie ich aussehen will.", meint Trisha und steht vom Sofa auf.
"Okay, wir geben es ihm, aber Trisha, beim nächsten Mal läufst du nicht einfach weg.", mahne ich sie und nehme sie an die Hand.

Es hat gut getan noch etwas zu schlafen. Ich fühle mich fit und ausgeruht.

Als wir wieder im zweiten Stock ankommen, betrete ich mit Trisha an der Hand den Raum der Feierlichkeit und schaue zu Glenn.
Er hat was an sich, was mir gefällt.
"Maus, da ist gerade ein Kind, aber sobald das fertig ist, gehen wir zu ihm, okay?", meine ich und die Kleine blickt zu mir hinauf, während sie breit grinst und mir eifrig zunickt.

"Ruby. Hier ist sie.", sage ich einen Augenblick später, als ich hinter meiner Sekretärin stehe.
"Gott sei Dank.", meint sie und drückt Trisha an sich.
"Wo warst du denn?", fragt sie weiter und ich lasse die beiden allein um auf die kleine Bühne zu gehen.

Die Musik wird ausgestellt und ich nehme mir das Mikrofon in die Hand. Dann sage ich: "Hallo alle miteinander. Es ist schön das sie alle gekommen sind, um das fünf Jährige Bestehen der Firma Pignus zu feiern. Ich möchte mich bei all meinen Mitarbeitern für ihren tollen Job bedanken und hoffe, das wir die nächsten fünf Jahre auch noch schaffen. So, ich will auch keine langen Reden schwingen, sondern nur all meinen Gästen eine schönes Fest wünschen. Viel Spaß."
Ich verlasse die Bühne wieder, während der Applaus noch durch den Raum geht und die Musik wird wieder etwas lauter gestellt.

Ich bin kein Mensch der auf solchen Festen große Reden schwingt, die zum Schluss nur in Selbstbeweihräucherung enden. Das brauche ich nicht.
"Myles, Myles.", kommt Trisha ganz aufgeregt zu mir angelaufen und ich hocke mich zu ihr hinunter.
In der Hand hat sie das Bild mit dem Löwenkopf drauf, den sie, sagen wir mal, abstrakt gezeichnet hat.
"Was ist denn?", frag ich und sie lächelt, als sie sagt: "Ich kann jetzt schminken gehen. Guck, der Junge hat nichts zu tun.
"Na dann komm Maus.", sage ich, stelle mich wieder aufrecht hin und Trisha greift nach meiner Hand.

Als wir bei Glenn angekommen sind, schaut er mich an und dann wandert sein Blick zu dem Rotschopf.
"Das ist Trisha und sie hat eine ganz genaue Vorstellung wie sie gern aussehen möchte.", meine ich und Glenn lächelt, bevor er an sie gewand fragt: "So hast du das? Wie denn?"
Trisha streckt ihren Arm aus und reicht Glenn das Papier, als sie sagt: "So. Ich hab das extra für dich gemalt, damit du weißt wie ein Löwe aussieht."
Glenn nimmt ihr das Blatt ab, schaut sich das Bild an und dann kurz zu mir.
"Das sollten wir hinkriegen. Komm setz dich hier her und dann lass mich mal machen Süße.", sagt er und Trisha lässt meine Hand los.

Ja, Glenn hat immer noch etwas an sich, was mir gefällt.

"Bis nachher, dann bin ich ein Löwe.", sagt Trisha und ahmt ein Löwengebrüll nach.
"Oh ich hab jetzt schon Angst.", entgegne ich ihr und sie lacht.
"Wie heißt du?", meint sie an Glenn gerichtet und ich höre wie er antwortet: "Glenn und du heißt Trisha, Süße?"
"Jap.", bringt der Rotschopf hervor und ich mische mich ein: "Ich lasse euch beiden dann mal allein."
"Okay.", meint Glenn und lächelt zu mir hinauf, denn er sitzt Trisha schon gegenüber.

Ich wende mich ab und hole mir etwas zu trinken.
An der Bar schaue ich mich um und bin wirklich froh, dass so viele Leute gekommen sind und die Stimmung so ausgelassen ist.

"Mister Jeffrey?", höre ich plötzlich jemanden neben mir und schaue meinen Mitarbeiter Lewis Green an.
"Ja Lewis?"
"Ich hab da ein Anliegen.", fährt er fort und ich bedeute ihm, dass er weiter reden soll: "Es geht um mein Gehalt."
"Lewis, nicht heute. Am Montag in meinem Büro, dort können wir alles besprechen. Aber nicht heute. Das ist weder der richtige Ort noch die Richtige Zeit für sowas.", blocke ich ihn ab und er nickt.
"Montag zehn Uhr, in meinem Büro, dann klären wir, was sie auf dem Herzen haben.", meine ich und er antwortet: "Okay, danke Mister Jeffrey."
"Kein Problem und jetzt amüsieren sie sich. Grüßen sie ihre Frau.", sage ich und nippe an meinem Getränk.

Wieder geht mein Blick zu Glenn und ich sehe Trisha an, dass sie ihn mag.

Burning LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt