Es ist so schön jeden Tag mit Myles im Bett einzuschlafen. Ich fühle mich geliebt und genau das brauche ich.
Heute habe ich meine erste Therapie Stunde. Ich bin gespannt wie sie abläuft und wie Dr. Freeman so drauf ist, ob ich überhaupt mit ihm klar komme.
Myles holt Trisha dafür vom Kindergarten ab, damit ich noch Zeit habe. Ich nutze diese Zeit auch und werde jetzt Mark besuchen gehen. Ich weiß das er heute frei hat, aber Steven arbeitet.
Ich stehe an der Tür und klingel. Sie wird geöffnet und ein verschlafener Mark steht dahinter.
"Glenn? Was machst du denn hier? Komm rein." sagt er erstaunt.
Normalerweise komm ich nie wenn nur er daheim ist, sondern immer nur wenn Steven oder Myles dabei sind.
"Was führt dich her?" fragt er mich sichtlich neugierig. "Ist etwas mit dir und Myles?"
"Nein, alles in Ordnung." ich setze mich auf sein Sofa und warte bis er sich auch hingesetzt hat.
"Ok, dann erzähl mal."
Ich schaue Mark an und überlege wie ich ihm das jetzt am besten erklären sollte. "Glenn, schau mich nicht so geil an, sonst......" "Ich möchte mit Steven schlafen." "Du möchtest was? Wie kommst du denn darauf?" fragt Mark geschockt.
Ich presse meine Lippen zusammen und senke meinen Kopf. "Mark, ich kann es dir nicht erklären wieso, aber ich möchte es so gerne einmal. Steven und Myles wissen noch nichts davon, weil ich zuerst dich fragen wollte, da du....naja.....ich weiß halt das die anderen zwei sicher nichts dagegen hätten, aber du bist da etwas anders. Wenn du nein sagst brauch ich es den anderen gar nicht zu erzählen, dann bleibt das unter uns."
"Wieso meinst du dass die anderen nichts dagegen hätten? Also das Steven nicht abgeneigt von dir ist das weiß ich, aber er hätte es sich niemals getraut mich zu fragen. Wieso nicht wenn wir eine vierer Session haben?"
"Weil Steven und ich dann beide angespannt wären wenn ihr dabei seid. Mark. Ich will kein drumrum Gerede. Es gibt nur Ja oder Nein, bitte. Wenn du darüber erst einmal nachdenken musst, dann ist das für mich kein Problem. Nur bitte ich dich um eines. Behalte es bitte für dich. Denn wenn du nein sagst brauch Steven nicht wissen was ich gerne getan hätte, ok?"
Er spielt mit seinen Lippen was mir zeigt das er nachdenkt. "Du liebst Myles aber schon, oder?"
"Was ist denn das für ne Frage? Liebst du Steven? Mark, wir werden bald eine Session zu dritt haben, du, ich, Myles dann werdet ihr eine haben ohne mich. Myles wird mit Steven und ich mit dir. Wieso denkst du dass ich Myles nicht liebe nur weil ich mit Steven schlafen will? Seit du mich bei Myles gesehen hast willst du mich. Und du wirst auch nicht gefragt ob du Steven liebst. Wir wissen alle wen wir lieben und dass die anderen uns einfach nur sexuell anziehen. Mehr nicht."
"Weißt du das Myles dich sehr liebt?"
"Woher soll ich das wissen? Ich weiß nicht wie er agiert wenn er jemanden liebt und gesagt hat er es noch nicht." sage ich ehrlich, denn ich weiß es wirklich nicht.
"Er tut das sehr. Als du bei Paul warst, drehte er hier durch. Er kann und will auch gar nicht mehr ohne dich leben. Als wir dich rausgeholt haben und du bei Daniels Eltern geschlafen hast. Sind Myles und ich noch einmal zu Paul gefahren und Myles hat ihm gezeigt was passiert wenn man sich mit dem falschen anlegt." Geschockt schau ich Mark an und flüster:"Was hat er getan?"
"Wir haben ihn gefesselt und ausgepeitscht. Zum Schluss löste ich nur eine Fessel, damit er die anderen selber lösen muss. Myles drohte ihm auch, er solle die Finger von dir lassen, denn sonst wird er das nicht überleben."
Ich schlucke, stehe auf und nehme Mark in den Arm. "Danke" flüster ich an seine Halsbeuge. "Ich werde jetzt gehen. Ich habe heute meine erste Therapiestunde, die sollte ich nicht verpassen."
Mark nickt, gibt mir einen Kuss auf meinen Scheitel und ich drehe mich um zur Türe. Ich öffne sie und will gerade durchgehen da höre ich Mark rufen. "Glenn?" Ich drehe mich noch einmal um und schaue ihn fragend an. "Es ist ok. Ich habe nicht dagegen wenn ihr miteinander schlaft, solange es kein Dauerzustand wird." "Wird es nicht, danke" sage ich und lächle erfreut, bevor ich dann ganz die Wohnung verlasse. Dann werde ich heute Abend wohl noch mit Myles reden. Ich ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche und sehe das Myles sowohl auch Steven mir geschrieben haben. Beide wünschen mir viel Glück bei meiner ersten Stunde. Ich schmunzel und schreibe beiden ein 'Danke' zurück und fahre zu der Praxis.
Dort angekommen, sitze ich jetzt im Wartezimmer und warte bis ich dran bin.
"Mr. Sullivan?" werde ich gerufen. Ich nicke und stehe auf. Die Sekretärin führt mich in ein Zimmer und zeigt mir wo ich mich hinsetzen kann. Sie verlässt das Zimmer wieder und keine zwei Minuten später kommt ein älterer weißhaariger Mann herein und streckt mir seine Hand hin.
"Dr. Freeman."
"Glenn Sullivan. Sehr erfreut." stelle ich mich vor.
"So, Glenn, ich darf doch Glenn sagen, oder?" ich nicke. "Gut. Also Glenn, ihr Freund erzählte mir schon einiges, doch ich möchte bitte gerne von ihnen alles wissen. Um eine bestmögliche therapeutische Wirkung zu erzielen, möchte ich bitte das sie nichts verschweigen. Wir fangen bei der Kindheit an und hören am heutigen Tag auf. Einverstanden?" erklärt er mir und ich nicke. "Ja einverstanden, aber sie haben Schweigepflicht, oder nicht? Ich möchte nicht dass etwas davon was ich ihnen jetzt erzähle an Mister Jeffrey weitergeleitet wird."
"Nein Glenn, alles was wir hier besprechen, oder du mir erzählst, bleibt auch hier drin." antwortet er.
Also beginne ich und erzähle ihm alles, von meiner Kindheit bis heute und versuche auch nichts auszulassen oder zu vergessen.
Nach zwei Stunden, was ich persönlich wirklich viel finde, bin ich dann mit meiner groben Erzählung fertig und Dr. Freeman schaut nachdenklich auf seinen Block. Er hatte sich nebenbei immer mal wieder Notizen gemacht.
"Also Glenn. Ich lasse das Ganze jetzt erst einmal auf mich Wirken. Zur nächsten Stunde möchte ich das wir über dein Outing und das verschwinden deines Vaters sprechen. Ich sage dir das, damit du dich etwas darauf vorbereiten kannst." Er steht auf und geht an ein Medizinschränkchen.
"Ehm ich möchte bitte nichts, so wie Anti Depressiva oder so, ich bin nicht depressiv." Dr. Freeman lacht. "Sowas wollte ich dir gar nicht geben." Er streckt mir ein kleines Glasfläschchen entgegen und sagt:"Das soll dir beim schlafen helfen. Es reduziert deine Panikattacken im Schlaf und beruhigt dein Gehirn. Du nimmst 5 Kügelchen bevor du ins Bett gehst. Und beim nächsten Termin sagst du mir ob es dir geholfen hat oder nicht."
Ich nicke und schon verabschieden wir uns. Draußen bekam ich noch eine Terminliste für das nächste halbe Jahr von der Sekretärin, bevor ich dann letztendlich die Praxis verlasse.
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Burning Love
RomanceEs braucht nur eine Person um das Leben auf den Kopf zu stellen. Viele Menschen denken, dass nichts ihr Leben, so wie es gerade läuft erschüttern könnte. Es läuft in geregelten Bahnen und geordnet ab. Doch manchmal reicht nur eine Entscheidung, ein...