Burning Love

🧁Steven(78)🧁

Alle haben ihre Aussagen gemacht. Myles wurde vor unseren Augen abgeführt und in eine Zelle gebracht. Er durfte sich nicht einmal von Glenn verabschieden. Glenn hing in meinem Arm und hörte gar nicht mehr auf zu weinen. 

"Herzblatt, was machen wir jetzt nur?"
"Jetzt bringen wir erstmal Glenn zu uns und dann sehen wir weiter."

"Ich will nach Hause." entgegnet Glenn. Ein "Bitte" fügt er noch hinzu.

"Wieso willst du denn nach Hause, da ist doch keiner. Glenn komm schon. Am Montag ist Myles wieder da." versucht Mark ihn zu beschwichtigen, aber ich sehe Glenns Blick. Diese Leere habe ich noch nie gesehen. Seine wunderschönen Augen haben aufgehört zu glänzen, sie sind matt und dunkel.

"Bring mich bitte einfach nach Hause, ansonsten laufe ich." sagt er bestimmt und Mark lenkt mit einem 'Ok' ein. 

"Glenn, ich hole Trisha dann morgen von Troy ab und lass sie bei uns schlafen. Montag früh bringe ich sie dann in den Kindergarten und hole sie wieder ab, ok?" er nickt nur und läuft geknickt zum Auto. 

Bei Myles und Glenn zu Hause steigt Glenn aus und sagt: "Ihr braucht nicht mitkommen ich schaffe das schon, bye." Er haut die hintere Autotüre zu und verschwindet ins Haus. 

"Babe?" fragt mich Mark und streicht über meinen Kopf. Ich kann mich nicht mehr halten und schluchze los. "H...h...hast du.....seine....Au..Augen g....gese...hen?" versuche ich zu sagen, aber meine Stimme zittert und ich stottere.

"Ja, habe ich. Ich mach mir Sorgen Babe. Was ist wenn......ich will gar nicht daran denken. Ich kann mich erinnern als wir ihn kennengelernt haben, war er so selbstbewusst, fröhlich, frech und ausgeglichen. Und jetzt? Das sieht aus als hätte die Beziehung mit Myles ihn zerstört. Dabei tut Myles nix anderes als ihn zu lieben." erklärt Mark und ich nicke. Während er sprach hatte ich mich etwas beruhigt.

"Mark. Glenn weiß nicht was Liebe ist. Woher denn auch? Seit er 15 ist hat er nur Zweckbeziehungen die nur einen Nutzen hatten. Befriedigung. Weißt du jetzt wieso ich euch fragte ob Glenn und ich....ich glaube Glenn ist sich gar nicht bewusst was ich damit bezweckt habe. Natürlich braucht er Myles, denn was anderes kennt er nicht, aber als wir miteinander schliefen fing er an alles in Frage zu stellen. Er genoss es richtig, anders berührt zu werden als sonst. Er kannte es auch nicht das der Dom für ihn einsteht, das der Dom 'Ich liebe Dich' sagt. Das alles in allem verursachte in Glenn einen solchen Sturm der ihm die Sicherheit, alles in der Hand zu haben, wegwehte. Er hat sich erst jetzt richtig fallen lassen und zwar gleich so, dass er sich ohne Myles als ein Nichts fühlt. Er hat nichts, er kann nichts, er ist nichts. Jetzt ist Myles nicht da somit hat er keine Kontrolle mehr. Er ist jetzt wie ein Kind, er weiß nicht was er ohne Myles machen soll."

"Das heißt aber doch dann das Myles doch sein Leben zerstört hat." 

"Nein, Myles und wir haben es besser gemacht, aber Glenn muss das erstmal aufnehmen, verarbeiten und zusammen Puzzlen. Und das ist für ihn nicht so einfach weil in letzter Zeit wirklich viele Dinge passiert sind die das erschwert haben."

"Babe, weißt du, dass wenn du so redest du noch sexyier bist als ohnehin schon?" gibt Mark plötzlich von sich. 

"Das ist aber jetzt nicht der Richtige Zeitpunkt oder? Ich mache mir echt Sorgen." entgegne ich ihm.

"Ja ich weiß, ich mir doch auch. Ich wollte dich nur ein bisschen aufheitern. Ich habe alles verstanden was du sagtest. Myles sollte das wissen. Und du solltest vielleicht ab und an nach Glenn schauen."

"Mach ich sowieso. Wenn ich morgen Trisha abhole, fahre ich davor bei Glenn vorbei und schaue."

Am nächsten Mittag bin ich dann schon unterwegs um Trisha abzuholen und halte vorher aber bei Glenn. Ich klingel, doch keiner macht auf, also benutze ich den Schlüssel.

"Glenn? Baby?" rufe ich durchs Haus, aber bekomme keine Antwort. Ich suche jedes Zimmer ab, aber finde ihn nicht.
"Glenn? Komm schon, wo bist du?" Ob er überhaupt da ist?
Als ich von oben wieder runterkomme schaue ich nach seinen Schuhe und sehe sie am Eingang stehen.

Ich gehe in den Keller, denn da war ich noch nicht. Ich öffne die Türe zu Myles Büro, aber auch da ist er nicht. Die Türe zum Spielzimmer ist verschlossen, also bleibt mir nur noch der Fitnessraum. Ich laufe an der Sauna und dem Whirlpool vorbei, als ich etwas komisches im Augenwinkel wahrnehme. Ich drehe mich zum Whirlpool und sehe Glenn wie er in Embryohaltung im Pool liegt. Immer noch die Klamotten von gestern an. 

"Baby." sage ich vorsichtig und streiche ihm über den Kopf. Seine Augen sind offen aber es scheint als würde er durch mich durch schauen. "Baby, komm schon bitte sprich mit mir." sage ich und fange fast wieder an zu weinen.

"Geh. Bitte." sagt er, mit schwacher Stimme.

"Nein. Du musst was essen und trinken. Bitte lass dich nicht so gehen. Myles kommt doch morgen wieder." 

"Ich hab gesagt du sollst gehen Steven. Ich will alleine sein." 

"Ok, ich gehe, aber verspricht mir bitte das du was isst und mir bitte antwortest wenn ich dir schreibe, ok?" er nickt und schließt die Augen. Ich sehe Tränen wie sie aus seinen Augen kullern. Ich drehe mich weg und verlasse das Haus um Trisha abzuholen.

🍹Glenn🍹

Seit Steven und Mark mich zu Hause raus gelassen haben liege ich hier unten und denke nach. Ich kann es immer noch nicht fassen, das Myles sich strafbar gemacht hat wegen mir und wegen mir sitzt er jetzt auch im Gefängnis. Könnte seine Arbeit verlieren und Trisha und das alles wegen mir. Hätte ich doch nur nicht diesen scheiß Kinderschminken Auftrag angenommen und Myles kennengelernt. Dann wäre das alles nicht passiert. 

Jeder hat wegen mir Ärger. Myles, Steven, Mark, Michael, Terry, Oliver und noch so viele andere.

Gerade eben war Steven da. Es tut mir so leid, dass ich ihn rausgeschmissen habe, aber ich muss alleine sein. Ohne Myles mache ich noch viel mehr falsch. 

Ich steige aus dem Whirlpool aus und steck den Schlüssel zum Spielzimmer ins Schloss und schließe auf. Ich habe den Schlüssel immer bei mir, egal wo ich hingehe. Nachdem ich das Zimmer betrete, schließe ich die Türe von innen wieder ab und leg mich auf das Bett. Hier bin ich sicher. Hier kann keiner hin außer Myles, hier kann mir nichts passieren. 

Ich schlafe ein, aber wache immer wieder auf, weil mich jemand ruft, oder an die Türe klopft. Aber das ist mir egal. Hier bin ich sicher, hier kommt niemand rein. Ist mein letzter Gedanke bevor ich wieder einschlafe.