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Hier habt ihr das bisher längste Kapitel bei Forced Trust 😘

Lieber längere Kapitel, dafür aber nicht so viele Updates.

Oder

Kürzere Kapitel, häufige Updates?
~

Jimin POV

Ich schluckte alles herunter, was zuerst auf nicht geplant war. Ich wusste nicht wieso. Ich tat es einfach automatisch, weil ich wieder erneut dachte, dass es ihm gefallen würde.

Ich hockte noch immer auf dem Boden und schaute ihn an. Diese Aktion hatte auch mich außer Puste gebracht, weshalb nicht nur Jungkook seine Atmung kontrollieren musste, sondern auch ich.

Als es dann soweit war, dass wir uns beruhigten, schaute ich ihm wieder in die Augen. Jungkook schaute zu mir herunter. Ich dachte, er wollte was sagen. Doch tat es nicht. Stattdessen stand er von der Sitzgelegenheit auf und zog sich seine Badehose wieder an.

Ich rückte etwas von ihm weg und lehnte mich mit dem Rücken an die Kabinenwand gegenüber, ehe er dann die etwas unangenehme Stille unterbrach.

„Steh auf", sagte Jungkook und erneut überraschte er mich, da er diesmal wieder einen kalten Ton mich gegenüber benutzte.

Etwas irritiert stand ich auf und sah ihm wieder einmal eingeschüchtert in die Augen.

„Zieh dich um Jimin", sagte er und mir fiel die Kinnlade herunter.
„Aber Jungkook, du hast gesagt, dass ich-"

„Das Einzige, was ich gesagt habe ist, dass das die Wichtigste Trainingseinheit unserer Einheit ist. Und du wirst sie ganz sicher nicht versäumen oder schwänzen. Jetzt zieh dich verdammt nochmal um!"

Tränen bildeten sich wieder in meinen Augen. ich hätte es wissen müssen. Eigentlich wusste ich es auch, doch wollte es nicht wahr haben. Ich dachte wirklich, dass Jungkook es diesmal nicht streng sah. Aber wieder einmal hatte ich mich getäuscht.

Fast schon weinend zog ich mich um. Und dann auch noch vor Jungkook. Er hatte mich zwar schon nackt gesehen, jedoch war es nach der Aktion gerade eben nur noch erniedrigender.

Ich musste mich wirklich anstrengen, nicht vollkommen unter Tränen gleich zu den anderen zu gehen. Also versuchte ich die restlichen aufkommenden Tränen zu unterdrücken, als ich mir über die Augen wischte und nun fertig umgezogen mich zu Jungkook drehte.

„Bitte Jungkook... ich will nicht ins Wasser", sprach ich schließlich meinen Wunsch aus. Doch es brachte nichts.
„Vergiss es. Du willst richtig diesem Team angehören? Dann hast du das zu tun, was ich dir sage. Und jetzt sage ich dir, dass du aufhören sollst wie eine Mädchen zu flennen und in das verfickte Wasser gehen sollst. Wir haben schon zu lange mit dem Trainingsbeginn gewartet. Jetzt los", sagte er und packte mich grob am Arm, um mich hinter sich her ziehen zu können.

„Na endlich. Da seid ihr ja. Wo wart ihr so lange?" hakte Namjoon nach. „Wir wurden aufgehalten", antwortete Jungkook.

„Jimin... ist alles okay?" hörte ich auf einmal von der Seite. Ich schaute herüber und sah einem besorgten Taehyung ins Gesicht. Er musste bemerkt haben, dass ich geweint hatte.
Ich nickte schnell und schaute dabei wieder auf den Boden. „Alles bestens, Hyung", antwortete ich dem Älteren.

Ich biss mir auf die Unterlippe, da diese vor fast aufkommenden Tränen zitterte. Ich versuchte meine Emotionen zu kontrollieren und wartete auf das, was als nächstes kam.

„Also los, seid ihr bereit?" fragte Jungkook in die Runde, als die anderen sich an den Beckenrand stellten und bereit waren ins Wasser zu springen.
„Bereit!" riefen alle wie im Chor und binnen wenigen Sekunden pfiff Jungkook mit seiner Trillerpfeife durch die Schwimmhalle, weshalb die anderen Synchron ins Wasser sprangen.

Alle... außer ich.

Dies schien auch unser „netter" Teamleader zu bemerken, weshalb er mit strengem Blick auf mich zu kam.

„Was ist mit dir? Willst du hier Wurzeln schlagen oder was ist los?" fragte er mich.
Ich bekam es mit der Angst zu tun und ging mit jedem Schritt den er auf mich zukam immer weiter nach hinten.

„Ich... will nicht ins Wasser Hyung..." jammerte ich schon fast und nannte ihn ‚Hyung' in der Hoffnung er würde etwas sanfter zu mir werden. Doch die Hoffnung wurde mir schnell genommen.
„Wie hatten eben schon darüber geredet. Ich werde nicht noch einmal mit dir diskutieren Jimin!"

„I-Ich sagte ich will nicht!"
Ich dachte wirklich, dass er wieder ausrasten würde, doch stattdessen holte er tief Luft und sprach ruhig zu mir. „Hör zu Jimin, wir sind bei dir okay? Du musst keine Angst haben, oder warum auch immer du nicht in das Wasser gehst. Dir wird schon nichts passieren..."
Ich war total verwundert über diese Art, die ich von ihm mir gegenüber gar nicht kannte. Doch damit konnte er auch nichts bewirken. Was das ‚ins Wasser gehen' betraf blieb ich nun einmal stur.

„Wie oft soll ich noch sagen, dass ich nicht ins Wasser möchte!"
Und schnell legte er die Maske, die sich Jungkook vor wenigen Sekunden aufgesetzt hatte, wieder ab.
„Halt deine Fresse Jimin oder ich stopfe sie dir und zwar so verdammt schmerzhaft, dass du dir den Tod wünschen würdest!"

Ich riss geschockt die Augen auf. Wie konnte er nur so mit mir reden? Ich hatte doch sowieso schon Angst. In einem Moment versuchte er mein Vertrauen zu gewinnen und im anderen zeigt er mir, dass die beruhigenden Worte gar nicht ernst gemeint waren.

Wie sollte ich ihm bloß vertrauen können, wenn ich von ihm so sehr bedroht wurde?

Ich konnte nicht mehr und fing an zu weinen. „Du verstehst das einfach nicht Jungkook. Ich flehe dich an. Verlange das nicht von mir", fiel ich sogar auf die Knie und faltete meine Hände zusammen, da ich ihn wirklich Wort wörtlich anflehte.

„JK was ist los? Was schreist du ihn so an?" sagte Namjoon, der seine Bahnen schon fertig geschwommen hatte und aus dem Becken stieg.
Er war der Einzige, der die Situation zwischen mir und Jungkook mitbekam, da die Schwimmhalle groß war und die anderen total auf ihr Training fixiert am anderen Ende des riesen großen Schwimmbeckens waren.

„Nichts! Jimin wollte gerade ins Wasser..."
„Wollte ich nicht! Jetzt hör mir doch mal zu! Jungkook ich-"
Doch weiter kam ich nicht.
„Halt deine Fresse und spring da jetzt rein!" zog er mich grob am Arm, Richtung Becken.
Das alles ging so schnell, dass nicht einmal Namjoon eingreifen konnte.

„Jk was soll der Scheiß? Lass ihn los!" sagte Namjoon und lief auf uns zu, zumindest so schnell es mit nassen Füßen überhaupt möglich war..
Ebenso flehte ich Jungkook an und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.
„Warte Jungkook! Bitte! Bitte! Hör mir zu bit-"

Doch es war zu spät

Jungkook schubste mich ins Wasser.

Ob ich schwimmen konnte? Eigentlich ja. Dennoch hatte ich eine Art Phobie, die mir Dank meiner Mobber zugefügt wurde und mein liebstes Hobby zu meiner größten Angst machte.

Denn das, was mir damals in der Polizeiakademie angetan wurde, hatte mich für den Rest des Lebens negativ geprägt.

Ich war ein sehr guter Schwimmer, doch Dank meinen Mobbern kam ich nur gerade noch so dem Tod davon.

Doch nun holte mich das Schicksal wieder ein und ich schien dem Tod ein weiteres Mal ins Auge zu blicken.

Ich versuchte mich zwar zu bewegen, aber wiederum war ich trotzdem wie gelähmt, was auch Folgen des Mobbings waren. Ich hatte mich zwar bewegt, aber es brachte nichts. Es war so, als hätte ich das Schwimmen verlernt.

Ich bekam keine Luft. Ich strampelte. Rang mit mir. Schrie unter Wasser um Hilfe.

Aber dennoch schweiften meine Gedanken zu Jungkook...

Wieso hatte er das getan?
Hasste er mich so sehr?
Wollte er wirklich, dass ich sterbe?

War es nun endgültig vorbei?

Wenn ja, dann hatte wenigstens mein Leid ein Ende... endlich.



18.11.2019

Forced Trust [Jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt