Forced Trust [Jikook]

102.

Jungkook POV

Ich ging die Treppenstufen sehr träge hoch und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Ich war mir sicher, dass wir endlich eine heiße Spur hatten, die auch stimmte.

Monatelang haben wir uns die Aufgabe gemacht, Ravi und die anderen Vollidioten zu finden. Doch wir hatten von niemandem eine Spur. Als dann Jaehyun angerufen hatte, bekam ich wieder einen Hoffnungsschimmer, den ich tief im Inneren schon längst aufgegeben hatte.

Umso mehr war jetzt die Enttäuschung, dass es eine Fehlanzeige war.

Ich wollte einfach nur noch alleine sein. So, wie ich mich nun mal fühle, seitdem mein Bruder...

Ich legte mich auf mein Bett und kniff die Augen zu.

„Ich weiß, dass ich nicht alleine bin, aber dennoch fühle ich mich so. Hyung, ich vermisse dich so sehr."

Ich wünschte, dass er das irgendwie hören könnte.

–

„Hallo Jungkook, lange nicht mehr gesehen."
Ich öffnete meine Augen und die Sonne blendete mich. Doch nicht nur die Sonne, so wie wir sie kannten, sondern auch eine andere Sonne, namens Hoseok. Mein Bruder.

Er schaute mich strahlend an und ich richtete mich auf von der großen, blumigen Wiese auf, auf der ich lag, nur um meinem Bruder in die Arme zu fallen.

„HYUNG!" weinte ich. „Hyung ich habe dich so vermisst. Endlich bist du zurück. Du hast mir solch einen Schrecken eingejagt. Wo warst du die ganze Zeit? Wo sind wir eigentlich?"

Hatte ich seinen... Tod... nur geträumt? War ich vielleicht von den ganzen Schlägen, die ich von damals in dieser beschissenen Halle bekam, bewusstlos geworden? Lag ich im Koma?

Das musste es sein! Mein Bruder lebt! Mein Bruder lebt!

05.03.2020