54.

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Jimin POV

Seit dem Vorfall waren drei Tage vergangen. Und seitdem hatte ich auch Jungkook nicht mehr gesehen. Ich war krankgeschrieben, weil ich mich, wie erwartet, tatsächlich erkältet hatte. Mein Frühstück wurde mir ans Bett gebracht, genauso wie Mittag und Abendessen, damit ich Jungkook bloß nicht unter die Augen treten musste. Und wenn ich dann mal aus dem Zimmer ging, war Jungkook entweder nicht zu Hause, oder hatte sich in seinem Zimmer verschanzt.

Ich hatte bemerkt, dass er mir aus dem Weg ging. Aber, wenn ich so überlegte, war dies gar nicht mehr nötig. Schließlich mussten wir beide wieder irgendwann zusammenarbeiten...

Wir hatten gerade mitten in der Nacht. Nicht nur, dass mich Namjoons Geschnarche nervte, nein, jetzt war ich auch noch war, weil sich meine Blase gemeldet hatte. Also kroch ich aus dem Schlafsofa und ging in Richtung Toilette. Dort entleerte ich erleichtert meine Blase.

Nachdem ich mit diesem Vorgang fertig war, machte ich mich wieder auf den Weg zum schnarchenden Gorilla und seinem world wide handsome.

Doch ich wurde auf etwas aufmerksam gemacht, als ich komische Geräusche vernahm. Ich ging immer weiter in die Richtung in der das Geräusch kam.

Schließlich stellte ich fest, dass die Geräusche aus Jungkooks Zimmer kamen. Ich konnte nicht genau deuten war das war, doch es klang für mich so... traurig.

Überall an meinem Körper hatte ich Gänsehaut und ich spürte einen Stich in meinem Herzen.

So sehr dieser Kerl mich hasste, ich konnte einfach nicht anders und machte mir Sorgen. Ja, es klang naiv. Vielleicht war ich das ja auch tatsächlich, aber so war ich nun einmal.

Ich hob also meine Hand und klopfte an seine Tür, als ich vor dieser stand. Sofort wurde es leiser.

„H-Hey... i-ich bins Jimin. Ich weiß, du willst mich vielleicht nicht sehen, aber ich würde gerne reinkommen. Darf ich?" fragte ich höflich nach. Doch ich bekam keine Antwort. Dies war mir jedoch völlig egal, weshalb ich die Türklinke nach unten drückte.

„Ich komme jetzt rein, okay?" sagte ich und trat in das Zimmer hinein.

Ich wunderte mich. Jungkook lag nicht, wie vermutet, auf dem Bett, sondern hatte sich auf den Boden gesetzt und schaute aus seinem Panorama Fenster hinaus, hoch zu den Sternen. Die Beine angezogen und mit seinen Armen umklammert.

Langsam ging ich zu ihm. „Jungkook, ist alles okay?" frage ich mit jedem Schritt den ich näher kam. Doch nicht einmal hatte ich eine Antwort bekommen. „Ich hatte Geräusche aus deinem Zimmer gehört. Es hat sich so angehört, als würde du-"

Und in dem Moment, als ich ihn sanft an der Schulter packte, drehte er sich zu mir, erhob sich blitzschnell und zog mich in eine feste, aber dennoch geborgene Umarmung.

„J-Jimin..." schluchzte er.
„Oh Gott Jimin, ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist", weinte er immer weiter. „Ich wollte das nicht. Es tut mir leid. Es tut mir so leid."

Als er die letzten beiden Sätze aussprach, sank er wieder auf die Knie, ließ mich aber nicht los. Er zog mich mit sich. Weinte bitterlich.

Ich war total geschockt und wusste gar nicht was ich sagen oder machen sollte.

Wir beide saßen nun auf dem Boden, während Jungkook immer wieder Entschuldigungen aussprach, die sich schon fast wie ein Flehen anhörten. „Es tut mir so leid. Es tut mir so verdammt leid. Verzeih mir. Bitte! Bitte...!"




25.11.2019

Forced Trust [Jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt