Ich war noch immer total überrascht von meinen "Fähigkeiten" und musste nun auch schmunzeln als ich das Desaster auf dem Bettlaken sah. "Wir sollten das Laken wechseln", schlug ich Sam vor, die nickte, aufstand und ein neues aus der Kommode holte. "Um Es zu wechseln musst du leider auch aufstehen, es sei denn, du willst als Frühlingsrolle enden!", sagte Sam und der Sarkasmus in ihrer Stimme war fast gar nicht zu hören. "Nein, ich steh schon auf!" Mit einem kleinen Hüpfer stand ich neben dem Bett und half Sam das alte Laken abzuziehen. "Ich wusste gar nicht, dass manche Laken so eigensinnig sind", schnaufte ich als wir endlich das neue auf dem Bett hatten. "Es kommt immer auf die Person an, die es aufzieht!", neckte mich Sam und zwinkerte mir zu während sie auf dem Weg ins Bad war um das alte Laken zur Schmutzwäsche zu geben. "Pah!", schrie ich ich gespielt empört nach und setzte mich auf das frisch bezogene Bett. "Was machen wir jetzt?", stellte ich Sam die Frage, als sie wieder ins Schlafzimmer kam. Sie zuckte mit den Schultern und meinte dann sarkastisch wie eh und je, "Wenn du das Laken nicht noch einmal wechseln willst, würde ich vorschlagen, dass wir uns jetzt einfach mal unterhalten". "Klingt gut", lächelte ich sie an und klopfte rechts neben mir auf das Bett, was ihr symbolisieren sollte, sich neben mich zu setzen, was Sam auch tat. Sie nahm meine Hand in ihre und sah mich verliebt an. "Möchtest du über unsere Familienerweiterung sprechen?", fragte sie vorsichtig. Sie schien auf einmal so nervös zu sein und brach den Blickkontakt ab. "Gerne", schmunzelte ich und zeigte ihr, dass ich es genauso wollte wie sie es tat. "Wir haben ja schon ausgemacht wie wir das wollen", fing sie an und sah mich schüchtern an. "Ja, das haben wir". "Woher willst du den Spender haben?", fragte ich neugierig und Sam schien sich bereits Gedanken darüber gemacht zu haben, als sie sagte "Ich habe bereits eine Samenbank gefunden. Unweit von hier und sie hat wirklich gute Onlinebewertungen". "Willst du mir die Homepage mal zeigen?", fragte ich neugierig nach und Sam's Augen fingen an zu leuchten. "Klar. Sicher. Ich hol mal schnell deinen Laptop", war alles was sie sagte und lief auf und davon. Sie schien sich wirklich über unsere Planung zu freuen. Ich ja auch, aber ich hatte auch etwas Bammel davor. Eine Schwangerschaft kann ganz schön auf die Psyche gehen und manche Schwangeren durchleben äußerst hartnäckige Depressionen. Ich hatte Angst, dass sie durch die Hormonumstellung ihr durchlebtes wieder einholen würde. Vor dem hatte ich ehrlich gesagt die meiste Angst. Kurze Zeit später kam Sam auch schon mit dem Laptop in ihrer Hand zurück. "Bist du jetzt nackt durchs ganze Haus gelaufen?", stellte ich amüsiert fest. "Ja. Warum?", fragte sie und zog ihre Augenbrauen hoch. "Naja, ist ja nicht so, dass man, wenns draußen bereits Dunkel ist und man drinnen Licht anmacht, alles sehen könnte", lachte ich drauf los. "Ich habe das Licht nicht angemacht", schmollte sie nun etwas. Um dem noch eines drauf zu setzen kam "Du sollst das Licht nicht anmachen, sondern mich!". Sam schien zu überlegen, bis sie endlich checkte, was ich damit sagen wollte. Augenverdrehend stieß sie mich mit ihrer Schulter vom Bett und schickte ein "Du Idiot" hinterher. Ich kugelte vor lachen auf dem Boden und Sam verdrehte immer wieder die Augen. "Deinen kindlichen Leichtsinn hast du wohl auch noch nicht verloren, oder?", sagte Sam etwas genervt. "Jetzt sei nicht so", schmollte ich gespielt und schob meine Unterlippe vor. "Willst du jetzt die Homepage ansehen oder nicht" "Klar will ich das", kam von mir und ich stand auf um mich zu ihr auf unser Bett zu setzen. Jetzt war es wirklich wieder unser Bett. Wir hatten es sozusagen vorhin getauft. Besser gesagt, hatte ich es getauft. Röte schoss mir wieder ins Gesicht, als ich daran dachte und Sam sah mich nur belustigt an. "Was ist denn mein Kind?", fragte sie neckend. "Nichts", räusperte ich mich und versuchte mein Inneres wieder zu kühlen. Sam hatte ihre Brille aufgesetzt um die Anzeigen besser zu sehen und ich war wie verzaubert. Die Brille stand ihr so dermaßen gut, dass ich schon wieder wuschig wurde. Ich versuchte jedoch ernst zu bleiben und lehnte mich weiter an sie, dass ich die Anzeigen auch sehen konnte. Sie scrollte weiter runter, bis ihre Augen eine Anzeige fixierten. "Dieser hier wäre mein Favorit", sagte sie und drehte den Laptop weiter zu mir. Ich las mir die Anzeige durch und war zufrieden. Anscheinend war der Spender sportlich, intelligent, hatte braune Haare und blaue Augen. "Hört sich gut an", sagte ich als ich fertig gelesen hatte. "Nur gut?", fragte sie nach und sah mich etwas verwirrt an. "Naja, lieber wäre mir, wenn ich der Spender sein könnte, aber das geht ja wohl schlecht", lachte ich und bekam wieder einen Seitenhieb von Sam. "Du bist ja auch einer der Spender", sagte sie dann und lächelte mich an. Klar, sie bekam eine Eizelle von mir, aber leider konnte man das nicht so machen, dass das Kind von uns beiden etwas haben würde. Sam scrollte weiter, fand aber keinen Spender mehr, der ihren Ansprüchen gerecht wurde. "Jason ist einfach toll und ich hoffe, dass unser zweites Kind genauso wird", gab sie nachdenklich von sich als sie die restlichen Anzeigen überflog. "Alleine schon, dass du eine der Mütter für das Kind sein wirst, macht es schon perfekt", sagte ich liebevoll zu ihr und küsste ihr sie auf die Schulter. "Danke", hauchte sie mir entgegen und gab mir einen leichten Kuss auf meine, sich nach ihr sehnenden Lippen. "Du musst mir für nichts danken, was sowieso die Wahrheit ist", erklärte ich ihr und wir lächelten uns wieder verliebt an. "Ich liebe dich, Meg!", sagte sie plötzlich als sie den Laptop beiseite gelegt hatte. "Und ich liebe dich", erwiderte ich und küsste sie mit all meiner Liebe die ich für sie empfand. "Wenn du so weiter machst, kann ich für nichts mehr garantieren!" nuschelte Sam während des Kusses und zauberte mir mit diesen Worten zum einen ein Lächeln ins Gesicht und zum anderen eine Welle der Erregung in meinen Unterleib. Ich hatte sie so sehr vermisst. Ihre Art, ihr Gemüt, einfach sie. Jetzt hatte ich sie wieder und trotzdem verfolgte mich die Angst jeden Tag aufs Neue. Sie noch einmal zu verlieren würde ich nicht mehr ertragen. So viel stand fest. "Ich habe Angst", flüsterte ich als wir uns wider von einander gelöst hatten. Sam sah mich liebevoll an und versuchte anhand meines Blickes zu verstehen wovor ich Angst hatte. "Wovor hast du Angst?", fragte sie nun vorsichtig und ließ ihre Hand auf meinen Oberschenkel senken. "Liebling", hackte sie nach und senkte ihren Kopf ab um meine Augen mit ihren zu finden. "Nicht weinen", hauchte sie als sie meine geröteten Augen sah und nahm mich in ihre Arme. Zum einen wollten wir total Ehrlich zu einander sein, aber zum anderen konnte ich ihr meine Ängste nicht so offenbaren. Vielleicht würde sie diese Ängste mit mir teilen und dann würde mich das nur umso trauriger machen. "Du kannst mir alles sagen", wisperte sie nun in mein Ohr und streichelte meinen zitternden Rücken. "Ich weiß nicht wie ich dir das sagen soll, ohne dass du auch Angst bekommst", sagte ich und meine stimme bebte. "Ich werde keine Angst haben", versicherte sie mir und sah mir tief in meine Augen. Ich wusste nicht wie ich anfangen sollte. "Schatz, rede bitte mit mir!", versuchte sie mich dazu zu bringen ihr alles zu sagen. "Was, wenn du plötzlich depressiv wirst und nicht mehr aus dem Loch kommst?", platze es nun ungewollt aus mir heraus. Sam schien zu überlegen, bis sie "Solange du an meiner Seite bist, ist die Welt in Ordnung", sagte und mich anlächelte. "Sicher?", fragte ich unschlüssig. Gesagt war vieles schnell aber wenns dann um die Wurst ging, sah es meistens ganz anders aus. "Versprochen", wisperte sie und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. "Du bist meine Frau und ich werde immer alles mit dir besprechen. Selbst wenns mir schlecht geht", versicherte sie mir. "das hoffe ich doch" "Bestimmt", bestätigte sie ihre vorige Aussage. "Kann ich morgen mal beim Arzt anrufen und einen Termin für das Erstgespräch ausmachen?", fragte mich Sam vorsichtig. "Klar", sagte ich kurz angebunden und versuchte wirklich meine Ängste zu verdrängen. Ich wollte Sam alles ermöglichen und dies war eben ein Weg, der zu ihrem Glück führen würde und ich würde diesen Weg mit ihr gehen. "Gut, dann rufe ich morgen an und sag dir danach gleich Bescheid, was der Arzt gesagt hat.", sagte Sam und lächelte voller Vorfreude. "Gehen wir ins Bett?", fragte ich gähnend, denn ich war mittlerweile echt müde und wollte nur noch schlafen. "Alles was du willst, mein Schatz!", hauchte mir Sam an meine Stirn und gab mir einen leichten Kuss drauf. Sie krabbelte auf ihre Seite des Bettes, hielt ihre Decke hoch und ließ mich zu sich kuscheln. Ihre Körperwärme war einfach tausendmal besser als jeglicher Heizkörper. Obwohl sie so abgemagert war, strahlte sie eine unerträgliche Hitze aus, was mich mitten in der Nacht dazu veranlasste unter meine eigene Decke zu schlüpfen. Diese war kalt und somit erträglich. Doch da hatte ich meine Rechnung ohne Sam gemacht. Sie hatte wohl gemerkt, dass ich mich von ihr gelöst hatte und zog mich wieder an sich. Jetzt lag ich unter Sam's Decke, eingewickelt in meine Decke und schwitze mir die Seele aus dem Leib. "Sam", flüsterte ich, als die Hitze unerträglich wurde. Keine Reaktion ihrerseits. Sie schlief und das tief und fest. "Schatz", flüsterte ich erneut. Wieder keine Reaktion. "Liebling!", sagte ich nun etwas lauter aber nicht zu laut, denn ich wollte ja Jason nicht wecken. Er hatte sein Zimmer neben unserem, was unsere Liebesaktionen etwas beeinträchtigte was die Lautstärke anging. "hmmm", kam es grummelnd von Sam. Sie schien mich gehört zu haben. "Bitte, Schatz, lass mich los. Ich verbrenne gleich von deiner Hitze!", flehte ich und versuchte mich zu befreien. "Ich will dich aber spüren!", lallte sie daher und machte ein Geräusch, dass Jason als Baby gemacht hatte, wenn er etwas nicht bekommen hatte, was er unbedingt wollte. "Ich liege doch neben dir und wenn du willst halte ich deine Hand", flehte ich sie an und Sam schien darauf einzugehen, denn sie lockerte ihren Griff und ließ mich endlich auf meine Seite rücken. "Wo ist deine Hand?", fragte sie verschlafen. "Hier", flüsterte ich und hielt ihr meine Hand hin. "Gute Nacht", war alles was von ihr noch kam, als ihre Atmung wieder ruhig und gleichmäßig wurde und ich somit wusste, dass sie wieder schlief. Nun wurde auch meine Körpertemperatur wieder einigermaßen erträglich und ich konnte endlich einschlafen.
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What is?! - Was passiert, wenns passiert is?!
RomanceZweiter Teil meiner Buchreihe "What" Was ist, wenn man alles erreicht hat im Leben?! Was ist, wenn man sich in Sicherheit wiegt?! Was ist, wenn man nicht merkt wie vergänglich doch alles ist?! Was ist, wenn dann doch wieder alles anders kommt als ge...