Kapitel 25

297 15 2
                                    


Drei Wochen waren nun vergangen, seit ich MEINE Sam wieder MEIN nennen konnte. In Ihrer Therapie machte sie enorme Fortschritte. Dr. Weier hatte ihr gestern gesagt, dass sie heute nach Hause dürfte. Jason weckte mich heute Morgen schon um 6 Uhr, weil er sich schon so auf Sam freute. Er nannte sie mittlerweile Mama und sie waren bereits ein Herz und eine Seele. Wenn Sam ihn in ihren Armen hielt protzte ich vor Stolz. Sam hatte fast keine blauen Flecken mehr und sie hatte sogar wieder an Gewicht zugenommen. Im Großen und Ganzen war sie wieder fast die alte Sam. "Mami", riss mich Jason aus meinen Erinnerungen. "Wann fahren wir?", fragte er und zupfte nervös an meinem Pulli. "In einer halben Stunde mein Schatz", versuchte ich ihn zu beruhigen. Meine Familie hatte mir geholfen unser beziehungsweise Unser zu Hause, also Sam's, Jason's und mein Haus wieder auf Vordermann zu bringen. Alles sah wieder ordentlich aus und alle Spuren des Kampfes waren beseitigt. Alles war bereit. Jetzt mussten wir nur noch Sam abholen. Sam hatte auch Jess kennen gelernt und sie verstanden sich prima. Sandra war nun auch sozusagen mit Jess zusammen. Sie beiden waren wirklich süß wie sie miteinander umgingen. Mittlerweile sprachen sie sogar vom zusammenziehen.  "Wann ist die halbe Stunde um?", fragte mich Jason während er seine Cornflakes aß. "In fünf Minten mein Schatz", versuchte ich ihn zu beruhigen. Er nickte und würgte die letzten Cornflakes hinunter. "ich zieh schon mal meine Schuhe an", rief er als er in den Flur lief. Ich hatte mir was ganz besonderes für Sam ausgedacht. Ich hoffte, dass sie sich freuen würde. Aber bis sie ihre Überraschung sehen würde, müsste sie sich noch gedulden. Jason wusste nichts davon. Ich kannte wie bestechlich er war und Sam wusste das. Also wussten nur Jess, ich und meine Familie davon. Ich zog meine Schuhe an und schnappte mir den Autoschlüssel. Jason war bereits auf den Weg zum Auto und war sogar schon angeschnallt als ich ins Auto einstieg. "Bereit?", fragte ich ihn. "Bereit", sagte er und klatschte in seine kleinen Hände. "Dann geht es jetzt los. Holen wir Mama", sagte ich und wir beide grinsten bis über beide Ohren.

Nach einer weiteren halben Stunde standen wir auf dem Parkplatz und ich löste ein Parkticket. Jason wartete geduldig bis ich das Ticket ins Auto gelegt hatte. Wir liefen schon fast in die Klinik. Jason zog mich eher, was mich nur erkennen ließ, wie sehr er sich freute. Oben angekommen, stand Sandra schon bereit und hielt mir Sam's Entlassungspapiere entgegen. "Bitteschön", sagte sie und übergab mir ihre Akte. Jason zappelte schon wieder herum und zog an meinem Pulli. "Jaja, wir gehen ja schon zu Mama!", sagte ich und grinste. Wir gingen zum letzten Mal den Gang in Richtung Zimmer 112. Dort angekommen, blieben wir stehen und holten beide tief Luft, denn hinter dieser Tür wartete unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Jason klopfte und Sam's Stimme ertönte "Ja?". Jason drückte die Tür auf und lief auf Sam zu. Sie kniete sich auf den Boden und umarmte unseren Sohn als ob sie sich schon seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen hatten. "Hallo, mein Schatz", begrüßte sie ihn und küsste ihn auf die Wange. "Hallo Mama!" quietschte er und küsste ebenfalls ihre Wange. Ich stand im Türrahmen und beobachtete meine Frau und meinen Sohn. Alles würde Gut werden. So wie es sein sollte. Sam ließ Jason los und fragte ihn ob er ihr helfen konnte das Gepäck zu tragen. Gentleman wie er war, versuchte er sogar die schwere Tasche hochzuheben, scheiterte aber kläglich was mich wieder lächeln ließ. Sam kam auf mich zu, zog mich aus dem Türrahmen und schloss die Tür. Sie kam ganz nahe, gab mir einen sanften Kuss und begrüßte mich mit "Hallo, Liebling!". Ja, das war Sam. So wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich nahm die schwere Tasche, Jason eine leichte Türe und Sam nahm ihren Koffer. So verließen wir die Wohnung. An der Tür blieben wir nochmal stehen und warfen einen letzten Blick hinein. Sam nahm meine Hand, küsste sie und sah mich liebevoll an. "Ich liebe dich", flüsterte sie und sah mich verliebt an. "Und ich liebe dich", antwortete und lächelte sie verliebt an. Kurze Zeit später waren wir auch schon zu Hause. In unserem zu Hause. Sam betrat das Haus und atmete erleichtert ein und wieder aus. "Hier riecht es nach dir", sagte sie sanft und küsste meine Wange. "Bald auch nach dir", gab ich kokett zurück. "Wie recht du hast mein Schatz", sagte Sam und trug ihr Gepäck mit Jason nach oben. Während Sam und Jason oben waren, rief ich Jess an und sagte ihr, dass es losgehen konnte. Jess versicherte mir, dass sie schon dabei waren alles herzurichten. Erleichtert legte ich auf und ging nach oben zu meinen liebsten. Sam war gerade dabei ihre Kleidung in den Kleiderschrank einzuräumen und Jason saß auf dem Bett und beobachtete seine Mutter dabei. "Kann ich helfen?", fragte ich im Türrahmen lehnend. Sam sah mich lächelnd an und sagte:"Danke, aber nein Danke. Setz dich einfach zu Jason und leiste mir Gesellschaft." Gesagt, getan. Jason und ich beobachteten Sam, wobei Jason darauf fixiert war, wie schnell sie ausräumen konnte und ich war auf Sam's Körper fixiert. Seit wir wieder zusammen waren, hatten wir noch nicht miteinander geschlafen. Ich wollte noch warten. Sie sollte sich wieder wohler fühlen. Sam verstand das und ließ mir meinen Willen. "So, fertig", verkündete sie und schloss den Kleiderschrank. "Was machen wir jetzt?", fragte sie während sie elegant auf mich zu kam. "Warts nur ab", sagte ich mit einem verschmitzten lächeln. "Warum grinst du so komisch?", fragte Jason. "Ja genau Mami, warum grinst du so komisch?", fragte mich Sam sarkastisch. Ich gab ihnen keine Antwort und verließ das Schlafzimmer ohne stehen zu bleiben. Jason lief mir nach und fragte alle zwei Minuten was wir jetzt tun würden, während Sam einfach nur meine Hand hielt und mir folgte. Unten angekommen blieb ich stehen, drehte mich zu Sam, legte meine Hand auf ihre Wange und begann zu sprechen. "Sam, ich dachte wirklich, dass ich dich nie wieder sehen würde." Tränen sammelten sich in meinen Augen, die mir Sam aber, bevor sie sich einen Weg aus meinen Augen bahnen konnten, weg küsste. "Ich verlasse dich nie wieder", sagte Sam und gab mir einen leichten Kuss. 

Ich spürte wie mein Handy in meiner Hose vibrierte und wusste, dass es nun soweit war. "Es ist soweit", sagte ich zu Sam und Jason und ging mit den Beiden in unseren Garten. Als Sam den Garten sah, bekam auch sie wässrige Augen. Im Hintergrund lief das Lied "Can't help falling in love von Elvis Presley". Der ganze Garten war voll mit Fackeln und Kerzen. Wir standen einfach nur da und genossen die Ruhe. Ich wusste genau, dass die Ruhe nicht lange anhalten würde. Als das Lied zu Ende war, ertönte ein Schuss was Sam zusammenzucken ließ und sie sich in meinen Arm krallte. Ich wusste ja was kam aber sie nicht. Daher verstand ich ihre Angst und streichelte sie am Rücken während ich ihr "Gleich" zuflüsterte. Von allen Seiten kamen Menschen und applaudierten. Sam war überwältigt. Sie weinte vor Freude. Ich nahm sie an der Hand und führte sie auf den Rasen. Sam's Vater was extra angereist als er von meinem Plan erfuhr. Selbst er wusste nichts von dem, dass Mary Sam war und umgekehrt. Es war ein durcheinander bis ich allen erklärt hatte wie es wirklich war. Im Endeffekt habe ich es aber geschafft es allen zu erklären. Meine Eltern, meine Schwester und ihr Ehemann kamen zu Sam und umarmten sie herzlich. Danach folgten Jess und Sandra. Nachdem das Gruppen kuscheln beendet war, stießen wir mit Sekt auf die Rückkehr meiner Frau und Jason's Mama an. Sam schien überglücklich und legte ihren Arm um mich. Sie kam nah an mein Ohr und flüsterte ein leises "Danke" in mein Ohr und küsste mich auf die Wange. Dann war ich an der Reihe. Alle waren leise. Jess nahm Sam und Jason mit zu sich und Sandra. Ich stellte mich vor die gesamte Runde und nahm ein Mikrophon in meine Hand. Mensch, war ich nervös. Im Hintergrund lief nun das Lied von "Mariah Carey - Can't live". Ich atmete tief durch und begann meine Rede. "Liebe Samantha Black, liebe meines Lebens, Mutter unseres Sohnes und schönste Frau der Welt. Jason und ich dachten bis vor einigen Wochen noch, dass wir dich, so wie du warst nie wieder zurück bekommen würden. Da haben wir uns aber Gott sei Dank getäuscht, denn du kamst wie ein Wirbelwind wieder in unser Leben uns hast es seit dem Tag immer mehr bereichert. Wir hatten es noch nie leicht. Wir werden es vielleicht auch nie leicht haben. Aber eines weiß ich und zwar, dass ich dich liebe und dass ich dich nie wieder gehen lassen werde. Du bist die Sonne die meinen Himmel erleuchtet, die Wärme die mich umgibt wenn ich dabei bin zu erfieren. Du bist einfach die Frau, mit der ich mein restliches Leben verbringen will. Uns wurden leider 10 wertvolle Jahre gestohlen und ich verspreche dir, dass ich diese Jahre mit dir nachholen werde. Und zwar ab heute." Ich kramte in meiner Jackentasche herum und ging auf Sam zu, die verweint da stand und eine Hand vor ihrem Mund hielt. Bevor ich bei Sam war, hatte ich das gesuchte gefunden. Ich kniete mich vor sie hin und öffnete das Kästchen. "Samantha Black, ich weiß wir sind bereits verheiratete, aber wir hatten nie Flitterwochen zusammen. Wir hatten auch keine wirkliche Hochzeitsnacht, weil alles so turbulent war und all das möchte ich mit dir nachholen." Ich atmete tief ein und sprach weiter. "Darum frage ich dich hier und heute, willst du nochmal meine Frau werden und mit mir dein Leben verbringen?". Erwartungsvoll kniete ich auf dem Boden und sah eine bitterlich weinende Sam vor mir. Gerade als ich aufstehen wollte, hielt mich Jess zurück. "Bleib unten", zischte sie. "Ok?", sagte ich verwirrt. Dann kam Sam auf mich zu nahm den Ring, den ich in meiner Hand hielt und sagte "Ja!", sie sagte einfach "Ja!". "Kurz, knapp und doch auf den Punkt getroffen", flüsterte ich, stand auf, schob Sam den Ring an den Finger und küsste sie so voller Hingebung, dass alle anfingen zu applaudieren. "Ich liebe dich Sam", sagte ich zwischen unseren Küssen. "Und ich liebe dich", erwiderte Sam und ich konnte fühlen, wie sie zwischen den Küssen lächelte. "Und ich liebe euch auch", schrie Jason und lief auf uns zu. Ich hob ihn auf und küsste ihn auf die Wange. Sam tat genau das selbe und küsst ihn auf die andere Wange. Die Menschenmasse um uns herum lachte wegen Jason's Auftritt und Jason genoss es im Mittelpunkt zu stehen. 

What is?! - Was passiert, wenns passiert is?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt