MarioKart

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Hier unten hatte ich mich bis jetzt noch gar nicht alleine ungesehen. Es war immer jemand da gewesen und die wichtigsten Räume hatten sie mir gezeigt. Dennoch sah ich neugierig den Gang runter. Ich wusste gerne wo ich war und wo ich hinflüchten konnte.

Ich machte mich auf den Weg nach oben. "Hat doch super geklappt heute. Hätte ich gar nicht erwartet." 

Ich huschte unten durch den Flur und begann mich in den einzelnen Zimmern mal genauer umzusehen. Bei der Schlafzimmertür stoppte ich jedoch. Durfte ich?

Ich war oben an der Treppe stehen geblieben und sah ihm zu wie er das Haus erkundeten. Bis er plötzlich im Flur stehen blieb. 

Vermutlich durfte ich nicht. Ich ging in einen anderen Raum und dann wieder in den Flur.

"Suchst du nach Verstecken?" 

Ich schreckte zusammen. Drehte mich zu ihm und war über mich selber überrascht, dass ich ihn nicht früher bemerkt hatte. Ich schüttelte den Kopf. Erstmal wollte ich die Räume kennenlernen. Dann konnte ich noch immer nach Verstecken suchen. 

"Ich bin oben, falls etwas ist." 

Ich nickte und durchsuchte weiter die Räume.

Ich lüftete mein Zimmer und ging auch nach nebenan um bei ihm das Fenster zu öffnen. Von dort sah man in das Fenster des Nachbarhauses und ich blieb dort zum Beobachten stehen. 

Irgendwann ging ich nach oben und stellte fest, dass Alex in meinem Zimmer am Fenster stand. 
Ich blieb bei der Tür stehen.

Irgendwann wurde es langweilig und ich drehte mich um, nur um mich bin der nächsten Sekunde vor Kilian zu erschrecken. 
"Wie lange stehst du denn schon da?" 

Ich zuckte mit den Achseln. "Minuten..."

Ich schloss das Fenster wieder. "Ich hab nur die Nachbarn beobachtet." 

Ich trat zu ihm ans Fenster und sah das erste Mal wirklich raus. Man konnte tatsächlich ins Nachbarhaus gucken.

"Jetzt ist keiner mehr da. Die haben auch einen Sohn, in deinem Alter." 

Ich warf noch einen letzten Blick raus und setzte mich dann neben meinem Versteck auf den Boden.

“Willst du alleine spielen?”

Ich schüttelte den Kopf.

“Sondern?”

Ich deutete auf ihn. 

“Ich? Was ich?”

"Mö...Möchtest du mitspielen?"

“Wobei?”

"Bauklötze?"

“Schon wieder?”

"Wir…können auch was anderes machen. Das ist bis jetzt das einzige, was ich im Zimmer gefunden habe und mit dem ich was anzufangen wusste."

Dann sieh dich um, Mum hat sicher noch mehr Spielsachen ausgegraben und hier rein gebracht.”

"Aber was, wenn ich etwas kaputt mache?"

“Nicht schlimm, dann versuchen wir es zu reparieren.”

Ich fand ein paar Spielzeugautos und kleine Figuren. "Was ist das?"

Hier.” Ich rollte mit dem Fuß den Straßenteppich aus. “Da können die Autos fahren. Hm, ich habe noch eine andere Idee.”

Interessiert sah ich ihn an. 

Ich weiß aber nicht, ob dir das Spaß macht. Komm mit runter.”

Mit runter? "Ich probiers."

Wir gingen ins Wohnzimmer. “Kennst du MarioKart?”

Ich schüttelte den Kopf.

Das ist ein Spiel auf dem Fernseher. Da kann man selber ein Auto fahren. Also Autorennen fahren. Willst du es kennenlernen?”

Ich nickte. 

Ich schaltete den Fernseher an und startete die Wii, dann gab ich ihm ein Controller, der aussah wie ein Lenkrad. “Der Computer erklärt gleich, welche Taste für was da ist.”

"O...Okay." Unbeholfen hielt ich das Ding in der Hand. Es sah aus wie eine Fernbedienung.

“Du kannst es quer nehmen, wie ein Lenkrad eben.” Ich zeigte es ihm und setzte mich auf die Couch. Dann klopfte ich neben mich, damit er sich auch hinsetzte und durchlief die Einstellungen.

Zögernd setzte ich mich neben ihn mit genug Abstand.

Ich wartete geduldig die Erklärungen zu den einzelnen Tasten ab. Dann nahm ich eine einfache Piste und das Spiel begann. “Du bist ja schon voll gut”, rief ich als er mich überholte.

"Ich kann nicht Autofahren", meinte ich und versuchte auf der Straße zu bleiben.

“Aber hier sind die Fehler nicht schlimm. Ich kann im echten Leben ja auch keins fahren.”

"Da draußen prallt man aber auch nicht von Bäumen ab."

Ich lachte. “Da wäre es gefährlich, wenn man dagegen fährt, stimmt.”

Ich kicherte, als sein Auto über eine Bananenschale schlitterte.

“Das war gemein!”, lachte ich.

Ich sah ihn schuldbewusst an.

Das war nicht auf dich bezogen”, beschwichtigte ich sofort.

Ich lächelte.

“Macht es dir wenigstens Spaß?”

Ich nickte begeistert.

Das freut mich.” Wir spielten bis meine Eltern wiederkamen.

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