Urlaubsplanung

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"Wir haben euch etwas zu sagen."
Das war immer der schlechteste Einstieg für ein Gespräch. 
Ängstlich sah ich zu der Frau hoch. 
In den letzten Wochen hatte ich gelernt ihnen zu vertrauen, aber das stellte ich gerade in Frage. Wollten sie mich abgeben?
"Wir werden alle zusammen in den Urlaub fahren, zur Feier, dass es euch beiden wieder besser geht."
"U…Urlaub?", fragte ich. Ich hatte das Wort schon mal gehört, aber mir nie wirklich etwas darunter vorstellen können.

“Wirklich? Wohin denn?”

"Was genau ist Urlaub?"

Entsetzt sah ich ihn an. “Du weißt nicht was Urlaub ist?”

"Ist...ist das schlimm?"

“Nein das macht Spaß. Man kann viel erleben. Man kann zum Beispiel wandern, oder schwimmen oder man kann auch mal nichts tun. Es ist eine lange Pause, wenn du es so willst. Aber die verbringt man nicht zu Hause, sondern man fährt irgendwohin. In eine andere Region oder vielleicht sogar ein anderes Land. Manchmal fliegt man auch oder man fährt mit dem Schiff.”

"Okay. Ich war noch nie woanders. Und ich kann nicht schwimmen."

“Wo wollen wir denn überhaupt hin?”, wollte ich von meinen Eltern wissen.

Ich sah ihn fragend an. 

“Habt ihr denn Wünsche.”
“Moment.” Ich stand auf und lief nach oben. Dann kam ich mit einem Atlas wieder. “So hat es Kilian einfacher mitzuentscheiden.” Ich schlug eine Seite mit allen Ländern auf.

"Entscheidet ihr. Ich…ich habe keine Ahnung, ich kenne mich nicht aus."

“Vielleicht sagt dir ja trotzdem ein Land zu. Als ich kleiner war waren wir einmal in Spanien und in Italien. Da kommt die Pizza her, die wir so gerne essen.”

Ich nickte. Pizza kannte ich ja.

“Die Länder da oben sind alle ziemlich kalt, aber man kann da Sachen machen, die es sonst nirgendwo gibt. Zum Beispiel mit Schlittenhunden fahren, Rentiere streicheln oder Polarlichter sehen.”

Ich sah ihn verwirrt an. 

“Was denn?”

"Was ist das?"

“Was? Polarlichter? Ähm, warte.” Im Atlas gab es Gott sei Dank einige Bilder zu Sehenswürdigkeiten. Und auch eines von Polarlichtern.

Das sah schön aus. Die vielen bunten Lichter.

“Das sind Polarlichter, oder Nordlichter.”

"Die sind so schön bunt."

Ich nickte. “Es gibt auch noch schöne Orte hier. Oder da, das ist Deutschland. Den Schwarzwald zum Beispiel.”

Das sah auch schön aus. 
"Entscheide du."

Ich sah zu meinen Eltern auf. “Also ich würde gern irgendwo hin, wo es warm ist”, sagte Mum.

"Vielleicht würde Meerluft auch deiner Lunge gut tun, Alex."

“Wahrscheinlich. Also ans Meer und in die Sonne. Spanien, Portugal, Frankreich oder Italien…” Ich tippte auf die Länder im Atlas.

"Also warm und Europa, ist im Notfall auch von den Ärzten besser."

Ich nickte. “Welches Land gefällt dir?”

Ich sah ihn erstaunt an. "Nein, entscheid du."

Ich schob ihm den Atlas hin. “Du warst aber noch nie im Urlaub und ich habe schon zwei Länder davon gesehen.”

"Dann nehmen wir eins, in dem du noch nicht warst. Aber ich kenne Urlaub gar nicht."

“Dann lass dich überraschen.”

Ich nickte. 

“Da ihr beide euch nicht einigen könnt entscheide ich jetzt. Wir fahren nach Frankreich. Oder besser gesagt wir fliegen!”, meinte Mum und klappte den Atlas zu.

"Fliegen?", fragte ich ungläubig und starrte sie mit aufgerissenen Augen an.

“Ja. Man könnte auch mit dem Schiff hinfahren, aber das dauert mir zu lange.”

Ich nickte. "Ich bin noch nie geflogen."

“Das ist toll, vor allem wenn man am Fenster sitzen kann.”

Ich nickte. Das war alles so neu und spannend.

“Dann werde ich mich mal daran machen zu buchen.”

"Wollen wir was spielen?", fragte ich Alex.

“Was denn?”

"MarioKart?"

Ich grinste. “Du willst nur wieder gewinnen. Komm.” Wir gingen nach nebenan.

Diesmal gewann er, aber es machte trotzdem so viel Spaß wie die letzten Male.

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