Einige Wochen später waren wir bei seiner Grandma eingeladen.
Ich klammerte mich an Alex. Ich mochte Oma, aber ich kannte das Haus nicht, hatte keine Möglichkeit mich im Notfall zu verstecken.
Es war ein ganzes Stück zu fahren und wir hatten mit dem Fahrrad zwischendrin immer wieder Pausen gemacht.
Kilian wich mir keinen Zentimeter von der Seite als ich klingelte.Ich hörte Schritte und verschwand schnell hinter ihm.
Als sie die Tür öffnete sprang gleich ein Hund in den Garten, an uns vorbei.
Ich erschreckte mich ein bisschen, sah dann aber begeistert dem Hund zu.
Er tollte über die Wiese und kam dann zurück gerannt um an Kilian hochzuspringen.
Ich lachte und streichelte den Hund.“Goofy, hierher. Du sollst doch nicht immer die Leute umspringen. Kommt doch rein.” Als ich einen Schritt machte, sprang Goofy auch an mir hoch.
"Goofy, aus!", sagte ich streng und der Hund lief zu mir zurück.
“Wie schaffst du es nur immer, dass die Tiere auf dich hören. Kennst du ihn auch aus dem Tierheim.”
"Nein, ich mag Tiere einfach. Thomas hat immer gemeint ich wäre ein Tierflüsterer", kicherte ich.
“Wer?”
"Thomas, er hat im Tierheim gearbeitet."
“Ah!”
"Bis zu einem gewissen Grad geht das auch bei jedem anderen Tier, die hören halt nur nicht immer so gut."
“Katzen zum Beispiel.”
"Die gehen. Bei Hamstern funktioniert es halt nicht."
“Die hören ja auch nicht auf ihren Namen.”
"Oh, dass kann man ihnen beibringen, nur halt sonst nichts, ab Größe Meerschweinchen ist mehr drin."
Seine Grandma lachte und wuschelte ihm und Goofy durch die Haare. “Du bist schon ein kleiner Tierflüsterer. Und genau deshalb habe ich etwas für dich.”
Ich sah sie irritiert an. Was sollte das denn heißen?Leicht ängstlich sah ich zu ihr hoch. Geschenke waren noch so etwas, dem ich nicht ganz vertraute und vermutlich nie vertrauen würde.
"Was ist es denn?"
"Wir fahren morgen ins Tierheim, mit deinen Eltern und du darfst dir ein Tier aussuchen."“Wow!”
Mit großen leuchtenden Augen sah ich zu ihr hoch. "Wirklich?"
“Ja. Freust du dich?”
Ich umarmte sie begeistert und dann Alex und Goofy, der mir daraufhin seine Zunge durchs Gesicht zog. Freude war untertrieben.
Ich hatte Kilian noch nie so begeistert gesehen.
Lachend rannte ich mit Goofy durch den Garten. Alle Sorgen waren vergessen. Irgendwann rollten wir über den Boden.
"Kilian, willst du nicht erstmal reinkommen?", fragte Oma und ich setzte mich auf.Wie konnte man jemanden mit so einer Nachricht nur so begeistern? War das einmal der kleine Kilian gewesen, so ein unbeschwerter und sorgenloser Junge?
Lächelnd lief ich zurück zu Oma, umarmte sie und dann Alex. "Danke, danke, danke", rief ich immer wieder.
"Ich habe doch gar nichts damit zu tun."
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New Family
General FictionDer kleine Kilian wird adoptiert, doch es ist ein langer Weg zum Vertrauen und immer wieder werden ihm unerwartete Steine in den Weg gelegt. Alex, sein neuer Bruder, versucht sein Vertrauen zu gewinnen, aber gleichzeitig kämpft er seinen eigenen Kam...